Wer ein ungesichertes Funknetz betreibt, über das Urheberrechtsverletzungen begangen werden, kann sich nicht damit herausreden, Fremde hätten die Dateien getauscht, sondern er haftet als Störer. Das hat das LG Hamburg festgestellt. Es sei zumutbar, das Funknetz mit einem Passwort zu sichern.
Fragt sich nur, was mit all den offenen Funknetzen an Flughäfen, in Hotels und Kneipen etc. geschehen soll. Die müssen konsequenterweise wohl abgeschaltet werden, wenn die Betreiber nicht für die Verstösse der Nutzer verantwortlich gemacht werden wollen.
Quelle: Law-Blog
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Nicht jeder hat nichts zu verbergen, und wenn man was zu verbergen hat, muss das nicht unbedingt unrechtmäßig sein. Wenn zum Biespiel jemand eine Erfindung macht, und entsprechende Daten auf sienem Rechner hat, möchte der auch nicht, dass die eingesehen werden. Und ich würd auch keiner Behörde, die da irgendiwe einsicht bekäme, so weit vertrauen, dass ich glauben würde, dass bestimmte Informationen auf dem kleinen Dienstweg nicht doch Abends beim Bier die Runde machen.
@neaderix Das Argument, dass nicht jeder alles wissen kann, wird meiner Ansicht nach heute gewischtiger denn je. Hast Du Dich informiert, wie der Strom erzeugt wird, den Du verbrauchst, und wo er herkommt? Wie und wo die Sachen erzeugt werden, die Du täglich verspeist? Nach Deiner Logik müsstest Du das alles wissen, und Dich haftbar fühlen, wenn ein SuperGAU in einem Kernkraftwerk passiert, von dem Du Strom bezogen hast, für Quälerei bei Tiertransporten usw. Vielleicht wird der Tag kommen, an dem man für das haftbar gemacht wird, was man kauft. Wollen wir das? Ist das sinvoll?
Ich würde das nur gutheißen, wenn die Welt transparenter wäre als sie heute ist, und dazu kommt noch, dass die weniger mit Intellignez gesegneten unter uns dabei die Dummen sind (im doppelten Sinne...). Man darf aber nicht vergessen, dass schon wenige einzelne durch Kriminalität erheblichen Schaden anrichten können, wie Terrorismus täglich zeigt. Deshalb finde ich es heute wichtiger denn je, dass sich unsere Gesellschaft auf den ersten der Grundwerte im Deutschlandlied zurückbesinnt: Einigkeit. Für mich heißt das vor allem, leben und leben lassen, den Konsens suchen. Und da sind Urteile, die jeden potentiell kriminalisieren, genau die falsche Richtung. Wenn wir für jeden Kleinkram vor den Kadi gezerrt werden können, werden wir uns gegenseitig zerfleischen und nur die Anwälte reich machen. In den USA ist das schon so weit, und ich hoffe, dass wir nicht auch so enden. Es sieht aber derzeit eher schlecht aus. Bleibt nur, das so gut wie möglich auszubremsen. Mit Einigkeit sind wir stark...
Um zum Thema zurückzukommen: Ich finde, eine Voreinstellung auf WLAN aus, die Aufforderung zur Eingabe eines Passworts bei Aktivierung und eine Warnung Abschalten der Verschlüsselung müßten reichen, damit unbedarfte Nutzer nicht unwissend ein offenes Netz betreiben. Denn die Mehrzahl der Betreiber offener Netze betreibt diese nicht, um dem Datenklau Vorschub zu leisten. Warum diese unnötig kriminalisieren? Das untergräbt nur den Glauben an Gerechtigkeit des Staates, und das hat viel schlimmere Folgen. Oder haben wir schon eine Obrigkeit, die auf 1984 hinabeitet? Dieses Urteil macht mich mal wieder nachdenklich.