Die Gewerkschafterin und frühere Betriebsrätin bei Siemens, Karin Hujer, hat sich in einem Brief an den Bundespräsidenten darüber beklagt, dass Horst Köhler in seiner Berliner Rede wie selbstverständlich davon ausgeht, dass wir alle „über unsere Verhältnisse gelebt“ hätten. Sie spricht über eine Kränkung durch den Bundespräsidenten, die jene Menschen, die arbeitslos sind oder wenig verdienen, jedenfalls seit Jahren wirtschaftliche Sorgen haben, noch mehr empfinden müssen als sie selbst.
Den Brief kann man hier nachlesen: Klick.
Meine Frage: Wer von euch hier bei Nickles kann von sich behaupten, dass er über seine Verhältnisse gelebt hat? Ich kann es zumindest nicht. Deshalb kann ich die Thesen des Herrn Köhler ebenfalls nicht gutheißen. Wie kann der Mann so etwas behaupten?
Gruß
K.-H.
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Tja Jüki, einiges richtig und ich finde es auch wichtig gegen das Bewußtsein zu arbeiten,das bei uns erzeugt werden soll, wir haben demütig und dankbar zu sein, selbst wenn es uns bald allen schlechter gehen sollte.
Aber:
Zum Schraubenkönig:
Das der Mann sich eine Megayacht kauft macht insofern Sinn, als das Superreiche nur über extremen Luxus ihr Geld wieder in den Kreislauf bringen können. Würde so einer in einer 3-Zimmerwohnung sein bescheidenes Dasein fristen, müsste er 100000 Jahre alt werden um sein Geld wieder los zu werden.
Und:
Es ist nun einmal genau diese Möglichkeit exzessiven Reichtum, zumindest theoretisch, erlangen zu können, eine der Antriebsfedern des kapitalistischen Wirtschaftsprinzips.
Wohin es führt, wenn Leistung bzw. Erfolg prinzipiell nicht mehr oder nur noch symbolisch belohnt wird haben wir nicht nur beim Kommunismus erlebt.
Und:
Es gibt nicht die Situation "die Banker" vs. "das Volk". Vielen stünde es frei/ hätte es freigestanden ebenfalls eine Banker bzw. Wirtschaftsbosskarriere in Angriff zu nehmen.