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Haben wir wirklich alle über unsere Verhältnisse gelebt?

gelöscht_84526 / 65 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Gewerkschafterin und frühere Betriebsrätin bei Siemens, Karin Hujer, hat sich in einem Brief an den Bundespräsidenten darüber beklagt, dass Horst Köhler in seiner Berliner Rede wie selbstverständlich davon ausgeht, dass wir alle „über unsere Verhältnisse gelebt“ hätten. Sie spricht über eine Kränkung durch den Bundespräsidenten, die jene Menschen, die arbeitslos sind oder wenig verdienen, jedenfalls seit Jahren wirtschaftliche Sorgen haben, noch mehr empfinden müssen als sie selbst.

Den Brief kann man hier nachlesen: Klick.

Meine Frage: Wer von euch hier bei Nickles kann von sich behaupten, dass er über seine Verhältnisse gelebt hat? Ich kann es zumindest nicht. Deshalb kann ich die Thesen des Herrn Köhler ebenfalls nicht gutheißen. Wie kann der Mann so etwas behaupten?

Gruß
K.-H.

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Ja so wie hier: ... Prosseco
fakiauso Max Payne „Ich habe nicht Deine Meinung als unverschämt bezeichnet, sondern Stilmittel...“
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Das private Kaufverhalten hat doch mit Köhlers Rede nichts zu tun.
Hier geht es darum, das für die Unfähigkeit des Industrie- und Finanzpöbels per se das ganze deutsche Volk mit verpflichtet wird.
Dabei haben als Einzige die o.g. Herren über die Verhältnisse gelebt, indem sie an der Börse und mit Immobilienjonglierereien (wie z.B. Cross-Border-Leasing) Geld verzockt haben, das sie nie besessen haben.
Allerdings wurde und wird trotzdem noch daran verdient, und sei es nur über die Finanzhilfen für die Banken, an denen sich auch wieder nur die Banker gesund stoßen.
Und was die Experimente mit der T-Aktie und ähnlich gelagerten Fällen betrifft, wer waren da wieder diejenigen, die wider besseren Wissens dem "kleinen" Mann noch geraten haben, zu investieren, obwohl die Felle längst am Fortschwimmen waren?
Mal wieder "Hauptsache ich", Beratung sieht anders aus und da kann sich keine Bank oder Sparkasse ausnehmen.
Wenn es wieder so käme, dann machen es die Herren Investmentbanker im Großen und Kleinen genau so wieder, was interessiert die das Geld der kleinen Anleger, Hauptsache, die Provision stimmt.
Im Gegenzug ziehen die höchstens ihre eigenen Anlagen vorher noch heraus, möglichst so, das niemand auf die Idee des Insidergeschäfts kommt.
Für solche Mätzchen ist aber der Großteil der Normalbevölkerung nicht in der Lage, die können also am Leben über den Verhältnissen nicht schuld sein, so wie es Köhler propagiert.
Genauso wie die Wahrscheinlichkeit, das ein Normalbürger in die höheren Weihen der Politik aufgenommen wird, weil einen solchen lassen die ganz selten groß werden in dem Geschäft, da werden die Brötchen fein untereinander aufgeteilt, so ein Querschläger könnte ja wirklich mal etwas ändern.
Aber auf Köhler trifft ja der Spruch: "Jeder wird solange delegiert, bis er mit Sicherheit unwirksam ist!" mehr als einmal zu, der war vermutlich als Banker auch nicht zu gebrauchen.

fakiauso

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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