Die Gewerkschafterin und frühere Betriebsrätin bei Siemens, Karin Hujer, hat sich in einem Brief an den Bundespräsidenten darüber beklagt, dass Horst Köhler in seiner Berliner Rede wie selbstverständlich davon ausgeht, dass wir alle „über unsere Verhältnisse gelebt“ hätten. Sie spricht über eine Kränkung durch den Bundespräsidenten, die jene Menschen, die arbeitslos sind oder wenig verdienen, jedenfalls seit Jahren wirtschaftliche Sorgen haben, noch mehr empfinden müssen als sie selbst.
Den Brief kann man hier nachlesen: Klick.
Meine Frage: Wer von euch hier bei Nickles kann von sich behaupten, dass er über seine Verhältnisse gelebt hat? Ich kann es zumindest nicht. Deshalb kann ich die Thesen des Herrn Köhler ebenfalls nicht gutheißen. Wie kann der Mann so etwas behaupten?
Gruß
K.-H.
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Die meisten von uns sicherlich nicht, aber dennoch eine große Masse. Man braucht nur die Schulnerberatungssendungen im TV zu sehen. 23 Jahre, ledig, 2 Kinder, erneut schwanger, 33,000€ Schulden. 60m² Wohnung, welche das Sozialamt bezahlt. Anfrage dort, mit 3 Kindern steht mir doch eine größere Wohnung zu, was bejaht wird und 75m² inclusive Umzug wird auch bezahlt.
Heute kaufen, morgen bezahlen oder überhaupt nicht, Rechnungen ungelesen in die Tonne. Nach 6 Jahren Insolvenz werden da die Schulden getilgt und man kann erneut richtig wieder zulangen. Wir leben nun ´mal in einer Wegwerf- und Mitnehmegesellschaft. Wer hat uns dazu animiert? Die Medien, die Industrie usw. Wieviele Auto´s werden jetzt weggeworfen, nur weil der Staat denkt, damit die Wirtschaft, welche er selbst mit zerstört hat, zu retten. Wer kauft nächstes Jahr noch Auto´s, wenn die Abwrackprämie wegfällt?
Gruß audax