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Haben wir wirklich alle über unsere Verhältnisse gelebt?

gelöscht_84526 / 65 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Gewerkschafterin und frühere Betriebsrätin bei Siemens, Karin Hujer, hat sich in einem Brief an den Bundespräsidenten darüber beklagt, dass Horst Köhler in seiner Berliner Rede wie selbstverständlich davon ausgeht, dass wir alle „über unsere Verhältnisse gelebt“ hätten. Sie spricht über eine Kränkung durch den Bundespräsidenten, die jene Menschen, die arbeitslos sind oder wenig verdienen, jedenfalls seit Jahren wirtschaftliche Sorgen haben, noch mehr empfinden müssen als sie selbst.

Den Brief kann man hier nachlesen: Klick.

Meine Frage: Wer von euch hier bei Nickles kann von sich behaupten, dass er über seine Verhältnisse gelebt hat? Ich kann es zumindest nicht. Deshalb kann ich die Thesen des Herrn Köhler ebenfalls nicht gutheißen. Wie kann der Mann so etwas behaupten?

Gruß
K.-H.

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Fernando2 fakiauso „Abend miteinander Zum Thema Konsumgüter möchte ich mal so sagen: Nicht der...“
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Ich habe von der Präsidentenrede nur das mitgekriegt, was in Radio und Fernsehen daraus zitiert wurde.
Und diese Inhalte empfand ich als überaus mager, schlapp und "angepasst" nach dem Motto: "Was schon längst in jeder Zeitung stand, darf auch der Bundespräsident sagen". Und so hörte man ausgetüftelte Worte, die perfekt jedes Fettnäpfchen vermieden. Alles sehr sonntagsrednerisch, brave Allgemeinprinzipien ("wir müssen uns auch um die ärmeren Staaten kümmern" usw.). Bloß nichts Konretes, z.B. welche Optionen wir überhaupt haben, was Genau getan werden sollte und wie es ZU FINANZIEREN ist.
Auch jegliche klare Zielvorstellung, in welche Richtung sich unser Land entwickeln könnte/sollte, fehlte.
Als Fachmann des IWF wäre es überaus angebracht gewesen, daß Köhler dieses Fachwissen nutzt um hilfreiche Auswege aufzuzeigen.
Was fand stattdessen statt:
Köhler hat sich von einem beruflichen Redenschreiber eine absolut liebtuerische Rede schreiben lassen, selbst dafür keinen Finger gerührt sondern sie bloß runtergelesen. Und so kam eine so anschleimerische Rede raus, daß sämtliche Parteien, Kirchen, Gewerkschaften usw. sie lobten und sich nicht zu blöd vorkamen, sie als "richtungsweisend" zu betiteln. Grund für eine solche Sonntagsrede ist nur, daß Köhler nochmals Präsident werden will.
Die Abgehobenheit, Feigheit, Visionslosigkeit und Führungsunfähigkeit in unserer Staatsführung ist BEÄNGSTIGEND.

Ein Bundespräsident hat mit seiner Rede die fantastische Möglichkeit, bundes- und weltweit gehört zu werden und so etwas wirklich Großes anzustoßen. Welch ein Jammer, so eine Gelegenheit durch eine Wischiwaschi-Sonntagsrede zu versaubeuteln! Wenn Bundespräsidenten solch feige Fasler werden hat dieses sehr teuer bezahlte Staatsamt keinen Sinn mehr.

sic transit gloria mundi
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Ja so wie hier: ... Prosseco