Die Gewerkschafterin und frühere Betriebsrätin bei Siemens, Karin Hujer, hat sich in einem Brief an den Bundespräsidenten darüber beklagt, dass Horst Köhler in seiner Berliner Rede wie selbstverständlich davon ausgeht, dass wir alle „über unsere Verhältnisse gelebt“ hätten. Sie spricht über eine Kränkung durch den Bundespräsidenten, die jene Menschen, die arbeitslos sind oder wenig verdienen, jedenfalls seit Jahren wirtschaftliche Sorgen haben, noch mehr empfinden müssen als sie selbst.
Den Brief kann man hier nachlesen: Klick.
Meine Frage: Wer von euch hier bei Nickles kann von sich behaupten, dass er über seine Verhältnisse gelebt hat? Ich kann es zumindest nicht. Deshalb kann ich die Thesen des Herrn Köhler ebenfalls nicht gutheißen. Wie kann der Mann so etwas behaupten?
Gruß
K.-H.
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Ich habe als Kind ein Buch gelesen "Pablo der Indio" (Bruckner)
Dieses Buch handelt von einem Kind, das in Mexiko schon als Kind als Baumwollpflücker schuften muß, um seit Generationen die ärmliche Hütte abzubezahlen, die der reiche Haziendero den Urgroßeltern einmal aufstellte.
Lohnsklaverei.
Mich hat dieses Buch damals so beeindruckt, das ich noch heut, nach 60 Jahren noch ganze Passagen kenne...
Ist es denn hier anders?
Das gesamte Volk arbeitet doch nur dafür, die Zinsen zu bezahlen,
die sie für ihr selbst erarbeitetes Geld
bezahlen muß.
Ich kann da weder wirtschaftlich - und erst recht nicht moralisch etwas Richtiges erkennen.
Die Parallelen zu der Handlung dieses Kinder- und Jugendbuches sind frappierend.
Jürgen