Grad gelesen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/grundeinkommen-in-der-schweiz-die-revolution-faellt-aus-keine-sorge-a-1073985.html
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Hallo Anne, (Anne!)
vor SEHR langer Zeit (damals arbeitete ich für das ARD-TV) hielt ich als vermuteter "Experte" in Sprockhövel ein Referat vor Gewerkschaftern zum Thema Automatisierung.
Darin forderte ich unter anderem, die Automaten in dem Maße mit "Sozialabgaben" zu belegen, wie sie die Arbeit von Menschen (also Arbeiter) substituieren. Also. beispielsweise: Soundsoviele Roboter machen den Einsatz von 10 Humankräften überflüssig. Dann soll für sie an Sozialabgaben fällig werden, was für die menschliche Arbeitskraft fällig gewesen wäre.
Völliges Unverständnis! - Später, bei Speis und Trank, kamen etliche Leute zu mir an den Tisch, diskutierten, waren dann doch sehr irritiert bis einverstanden.
Haben Gewerkschaften jemals entsprechende Forderungen nicht nur gestellt, sondern sogar durchgesetzt? (Das hätte u.U. weltweit Anklang gefunden, weil die Probleme weltweit identisch sind.)
Jahre später war ich bei einem "Club" zu Gast (Rotary, Lions oder so was, denke Dir was aus...).
Da stellte ich den Gedanken vor, sämtliche Sozialabgaben auf eine Konsumsteuer umzulegen.
Denn:
Aus unendlich vielen Quellen fließen über unendlich viele Kanäle mit unendlichem bürokratischem Aufwand Beiträge von Arbeit"nehmern" in unendlich viele Kassen.
Wird stattdessen über eine erweiterte Mehrwertsteuer das Nötige abgegriffen und jeder Bürger bezugsberechtigt, genügt es, wenn ein Bürger bei seinem Finanzamt eine Bescheinigung jener Kasse vorlegt, bei der er entsprechend deren Angebot versichert sein möchte.
Dann kommt jeder, der etwas kauft (auch der Milliardär beim Kauf von Rolex oder Roll Royce), für das Sozialsystem auf. Auch Ausländer, die in Deutschland urlauben, sind dann beteiligt. Jeder, der eine MWSt mitbezahlen muss. Und jeder (auch der Milliardär) wäre grundberechtigt.
Wer mehr möchte als die Grundleistungen aus KV und/oder Grundrente, der muss dafür privat vorsorgen (wobei Höherversicherung über die die staatliche RV wohl das Beste wäre).
Extra versichern müsste man auch Folgen aus gefährlichen Sportarten wie Paragliding, Snowboard, Ski etc.
Wie unendlich viel würde aber an bürokratischer Redundanz und sozialer Ungerechtigkeit wegfallen?
Natürlich würden Produkte - netto - billiger sein müssen (wozu der Staat durchgreifend aufpassen müsste). Der Staat wäre von den Zuschüssen zu den Sozialsystemen befreit. Reine Handelswege (etwa bei Importen) wären einbezogen. Unterm Strich ein Nullsummenspielchen plus breiterer Finanzierung des Sozialsystems.
Käme jetzt noch das bedingungslose Grundeinkommen hinzu, gäbe es keine Zweifels- oder Härtefälle mehr, vor allem keine ausufernde Bürokratie, keine Willkür, keine Demütigung.
Dann hätten wir wirklich einen "Sozialstaat", einen Staat, der sich als "Familie" fühlen darf.
Stattdessen haben wir eine brutale und maßlose oligarchische Elite, die sich über Institutionen Regierungen hält, die wiederum die nicht privilegierten Bürger in "Käfighaltungen" sperrt und zu diesem Zweck über die Medien ihre Völker paralysieren.
Demokratie (von demos und kratein)?
Wo denn und wie denn?
"Soziale Gerechtigkeit"?
Wo denn und wie denn?
Die schier unbegreiflichen Summen, die in den Finanzwelt vagabundieren, sind großenteils das Geld, das den Menschen, die "Wertschöpfung" erarbeitet haben, vorenthalten wurde und in deren Taschen fehlt. Heute könnte jeder bei weniger Wochenarbeitszeit "Arbeit" haben und ein sehr auskömmliches Einkommen dadurch erzielen.
- Anne, fange nun nicht an, die Zinswirtschaft anzuprangern und zu fragen, was in den Preisen, die wir täglich bezahlen, an Zinsen steckt, die an die Banken gehen...
MfG
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P.S.: Wirkliche Veränderungen gab es bislang stets nur nach Zusammenbrüchen.