Hallo zusammen!
Das ist doch mal ne kreative Überschrift, ne? Ist aber leider nicht von mir, sondern vom Kanzleramtschef Thomas de Maizière - und das Thema ist für uns Internetnutzer alles andere als lustig.
Es geht einmal wieder um die Rubrik "Politiker und das Internet - zwei Welten begegnen sich": http://www.golem.de/0908/68930.html
Wie schon neulich bei Frau von der Leyen: kaum Konkretes, nur allgemeine Andeutungen, aber die hemmungslose Lust, das I-net kurz und klein zu zensieren, ist unverkennbar... und der Vergleich mit den Finanzmärkten ist ja wohl ganz großer Kappes.
CU
Olaf
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Hi nochmal,
Ich beziehe mich keinesfalls auf irgendwelche Mainstreammedien-Kolportagen, sondern auf Äußerungen aus der Partei selbst, die bis heute unwidersprochen so im Raum stehen und anscheinend auch so gemeint sind. Und so "lachhaft" finde ich das Thema Musik durchaus nicht...
Viele Rechte-Inhaber (Künstler) haben neue Wege gefunden (radiohead...)
Schön wär's! Radiohead ist ein denkbar schlechtes Beispiel. Das sind satte Millionäre, die mit Erfolgsalben wie "The Bends" und "OK Computer" in den fetten 90ern einen Riesenreibach gemacht haben. Die können von ihren Zinsen leben und es sich locker leisten, ihren kreativen Output zu verschenken. Im Gegenteil, da Radiohead weltberühmt sind, garantiert ihnen ein solches Vorgehen eine große internationale Publicity - was den Verkaufserfolg des Albums "In Rainbows" am Ende sogar beflügelt hat.
Nun übertrage dies einmal auf einen jungen, noch nicht bekannten Künstler, der sich fernab vom platten Mainstream in einer Nischenmusikrichtung betätigt. Klar, der kann sein Zeugs auch verschenken, wird ja immer gern genommen - aber dann steht er mit leeren Händen da!
Was fette amerikanische Konzerne oder verarmte afrikanische Bauern mit ihrem Saatgut machen - zu dem Thema kann ich mangels Sachkenntnis nichts beitragen, nur scheint mir doch, dass das Dinge sind, die sich außerhalb unseres Einflussbereichs abspielen. Daran könnte auch eine mit einem zweistelligen Ergebnis inden Bundestag gewählte Piratenpartei nichts ändern.
Und jetzt wollen die Medienkonzerne unter Versprechen von Super-Qualität unsere Hör- und Sehgewohnheiten für ihre Gewinne optimieren? Aufnahme unmöglich? Gekaufte mp3s jederzeit nicht mehr abspielbar? E-books jederzeit löschbar? Software ständig kontrollierbar?
Hier bin ich durchaus bei dir bzw. auch bei den Piraten. Ich frage mich nur, ob das eine Angelegenheit für die Politik ist. Generell bin ich durchaus ein Anhänger von mehr staatlichen Eingriffen in das Wirtschaftsleben, das ist mir in den letzten 20, 25 Jahren alles viel zu liberal geworden. In diesem Falle aber sehe ich keine Handhabe des Gesetzgebers.
Käuferrechte schön und gut - aber ist es nicht die Holschuld des Käufers, sich vor Abschluss eines Kaufvertrages über Vor- und Nachteile von Produkten zu informieren? Hier sehe ich nicht so recht den Staat in der Pflicht.
M.E. hilft nur - den Mist liegenlassen und nicht kaufen. Am Beispiel von DRM hat man ja gesehen, wie herrlich erzieherisch diese Maßnahme wirkt, erst in England, dann bei uns :-)
CU
Olaf