Hallo zusammen!
Das ist doch mal ne kreative Überschrift, ne? Ist aber leider nicht von mir, sondern vom Kanzleramtschef Thomas de Maizière - und das Thema ist für uns Internetnutzer alles andere als lustig.
Es geht einmal wieder um die Rubrik "Politiker und das Internet - zwei Welten begegnen sich": http://www.golem.de/0908/68930.html
Wie schon neulich bei Frau von der Leyen: kaum Konkretes, nur allgemeine Andeutungen, aber die hemmungslose Lust, das I-net kurz und klein zu zensieren, ist unverkennbar... und der Vergleich mit den Finanzmärkten ist ja wohl ganz großer Kappes.
CU
Olaf
Allgemeines 21.916 Themen, 147.232 Beiträge
Hallo Olaf,
solange die sich zur Lobby der "Für-lau-wird-alles-abgerafft"-Fraktion machen
Das ist halt die Reduktion, die von den mainstream-Medien gerne kolportiert wird.
Im Grunde geht es um gründliches Nachdenken und Überarbeiten der Idee des geistigen Eigentums. Als diese Idee 'erfunden' wurde, gab es Verbreitungsmöglichkeiten nur in Form von Schriftzeugnissen, die in Monaten erst verbreitet waren.
Inzwischen gibt es beschleunigte technische Möglichkeiten, die einfach nicht mehr in die Flasche zu bekommen sind (hatte ich etwa 1990 zu Beginn des cyber-space auch noch gehofft).
Viele Rechte-Inhaber (Künstler) haben neue Wege gefunden (radiohead...).
Ausgleichsmöglichkeiten müssen ja auch erörtert (und nicht DRM und generelle Verbote beschrien) werden.
Technische Neuerungen wie Dampfmaschine und Eisenbahn haben eben auch Verlierer und Gewinner produziert.
Bei der Grundproblematik des "geistigen Eigentums" geht es aber weniger um die lachhaften Musikgeschichten.
Wichtiger sind da die Bemühungen amerikanischer Konzerne, Saatgut als geistiges Eigentum zu reklamieren (seit den 70er Jahren! Warum können Afrikaner kein Getreide ernten und dann aussäen?!) und demnächst Gensequenzen als Eigentum zu definieren.
Da erst wird einem schlecht und darum geht es uns!
Und warum können statliche Einrichtungen und demnächst Privatkonzerne über unsere Daten (und Gene) verfügen? Für lau???
Natürlich gibt es auch Leute, die denken, Filme und Musik für lau zu kriegen und dafür Piraten zu wählen.
Was wiegt eigentlich schwerer?
Ich kenne seit 1969 die Möglichkeit, Musik auf Tonband zu bannen. Später kam die Möglichkeit für Filme dazu.
Und jetzt wollen die Medienkonzerne unter Versprechen von Super-Qualität unsere Hör- und Sehgewohnheiten für ihre Gewinne optimieren? Aufnahme unmöglich? Gekaufte mp3s jederzeit nicht mehr abspielbar? E-books jederzeit löschbar? Software ständig kontrollierbar?
Wo sind eigentlich die Rechte der Käufer geblieben?
Ahoi
Frank
Ergänzung: Diese Gedanken findet man durchgängig bei keiner anderen Partei mehr!