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Größter Schlag gegen Musikpiraterie

bollerman / 70 Antworten / Flachansicht Nickles

->>>>>heute in den Nickles Schlagzeilen:


56jähriger Nürnberger lieferte 60 000 MP3s


Der deutschen Musikindustrie ist der bisher größte Schlag gegen Musikpiraterie gelungen.


In NÜrnberg wurde ein 56jähriger Netzwerktechniker überführt.Er bot über seinen FTP-Server über 60 000 Musikstücke illegal zum Download an,

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CD-Preise Olaf19
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Tonstudio-Technik Olaf19
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Olaf19 Fetzen „Preis-Gegenwert-Relation“
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Doch, klar kann man Meinungen austauschen. Wenn jemand sagt: "CDs sind mir zu teuer, ein aktueler Longplayer ist für mich keine 17 € wert, für das Geld gehe ich lieber essen (zB.)", dann ist das ein ganz respektabler Standpunkt. Was mich an der Debatte stört ist, dass von vielen so getan wird, als sei es eine objektiv erwiesene "Tatsache", dass CDs zu teuer sind. Um das zu beurteilen, müsste man die genaue Zusammensetzung der Preise und - fast noch wichtiger - die Hintergründe dieser Verteilung kennen. So tief steckt aber keiner von uns in der Materie drin.

Der Vergleich mit der Talentförderung im Fußball hinkt deswegen, weil die Rentabilität eines Spielers einfach daran abzulesen ist, wie viele Tore er schießt bzw. verhindert - vereinfacht gesagt. Ob sich die Förderung von musikalischen Talenten für eine Plattenfirma rentiert, ist an den Verkaufszahlen der Tonträger abzulesen. Und da zeigt sich der große Unterschied zum Sport: Es sind leider leider leider oft nicht die talentiertesten ihrer Zunft, die die meiste Kohle einspielen.

> VW hat quasi den Sound meines Autos komponiert, und das Stoffmuster designt.
> Nur als überspitztes Beispiel für den Rechtewahn am geistigen Eigentum.


Ein Stoffmuster kann durchaus eine originelle künstlerische Leistung mit hohem Wiedererkennungswert darstellen. Wenn Ford dieses Muster einfach von VW kopiert, fände ich es nicht verkehrt, wenn sich VW dagegen wehrt. Zum Thema Sound: Wenn du Zeit und Lust hast, google mal nach dem Begriff "akustisches Produktdesign" - Firmen geben heutzutage tatsächlich viel Geld aus dafür, dass ihre Produkte bei der alltäglichen Benutzung "gut klingen".

Ich beobachte den Verrechtungswahn mit einiger Sorge und habe zu dem Thema auch schon etwas gepostet. Deine Beispiele finde ich insofern nicht so glücklich, weil es sich hier tatsächlich um kreative Leistungen handelt. Viel schlimmer finde ich, dass es heutzutage möglich ist, sich Sachen patentieren zu lassen, die man gar nicht erfunden hat. Mausklick und Fortschrittsbalken sind Allgemeingut, es lässt sich heute gar nicht mehr zweifelsfrei bestimmen, wer zuerst damit da war. Eine Farbe wie Magenta ist ein "Naturprodukt", schon der Versuch der Telekom, ein Patent anzumelden, ist eine Riesensauerei. Das sind Dinge, über die ich mich wirklich aufregen kann.

Wenn ein Musiker einem anderen einen Song klaut, kann er sich dagegen mit Hilfe seines Managements / seiner Plattenfirma / seines Anwalts bzw. deren Anwälten zur Wehr setzen. Mit Verrechtungswahn hat das aber nichts zu tun; hier geht es um tatsächliches geistiges Eigentum. Das gehört aber nicht mehr zum Thema Preise für Tonträger.

> Die GEMA hat nun rein gar nichts mit der MI zu tun, jetzt mach aber nen Punkt.
dann gründe ich auch einen solchen Verein und fange an Lizenzgebühren auf Musik zu erheben, die nur in meine Tasche fliessen.


Das kannst du - die GEMA hat offiziell(!) kein Monopol. Z.B. haben in den 90er Jahren Komponisten der elektronischen Musik eine eigene Verwertungsgesellschaft (der Gattungsbegriff für solche Organisationen gegründet), weil die GEMA Klassik- und Schlager(!)-Komponisten einseitig bevorzugt und Vertreter anderer Musikgattungen mehr oder weniger konsequent um ihre Tantiemen prellt. In der Praxis hat diese alternative Verwertungsgesellschaft aber keinen großen Erfolg gehabt, die GEMA ist einfach zu mächtig.

Was meinst du mit "die nur in meine Taschen fließen"? Etwa 10% der GEMA-Einnahmen gehen für Verwaltungszwecke drauf, die übrigen 90% werden an Komponisten und Textdichter musikalischer Werke "ausgeschüttet". Diese erhalten Tantiemen dafür, dass ihre Werke öffentlich gespielt werden - egal ob Fahrstuhlmusik, Live-Konzerte oder der CD-Spieler beim Gemüsehändler. Wer wie viel Geld erhält - da gibt es einen hochkomplizierten Schlüssel, den sog. "Verteilungsplan" der GEMA. Die Tantiemen berechnen sich u.a. danach, um was für eine Art Musikstück es sich handelt, wie lang es ist, ob die Musik im TV zur Primetime vor Millionenpublikum gelaufen ist oder nur auf dem WC einer Dorfkneipe etc. pp.

Die GEMA liegt übrigens derzeit mit der Musikindustrie im Clinch, weil die Tantiemen für Komponisten und Textdichter beim Tonträgerverkauf "mal eben" von 9 auf 5,5% vom Händler-EK gedrückt werden sollen. Also wenn überhaupt, dann fließt Geld von der MI an die GEMA und nicht umgekehrt.

Käse, Wurst und Karstadt waren nicht das Thema - richtig. Und das macht mich stutzig, wieso die Preise für andere Verbrauchsgüter nicht genau so emsig hinterfragt werden. Davon spricht aber kein Mensch bzw. wenn, dann immer nur in Zusammenhang mit der Euro-Einführung (wo einige Branchen, speziell die Gastronomie und z.T. der Einzelhandel, allerdings auch mächtig hingelangt haben). Aber niemand regt sich auf, dass alter Gouda teurer ist als junger Edamer o.Ä.

Zum Thema Tauschbörsen und kleine Labels: Ich fürchte, das siehst du zu optimistisch - bislang gibt es keine Anzeichen, dass der "Werbeeffekt" durch Tauschbörsen (den ich mitnichten bestreiten möchte!) den kleinen Labels wirklich weiter hilft. Es wird sicherlich immer Leute geben, die sich Musik oder Software kaufen, nachdem sie zunächst eine Raubkopie genutzt haben. Das sind gar nicht mal so wenige... Demgegenüber stehen aber die jenigen, die sich deswegen Raubkopien ziehen, um das Geld für eine Anschaffung der Produkte einzusparen.

> Fanta4 beispielsweise hatten kein Problem mit P2P. Die hatten keine Probleme mit ihren Verkaufszahlen, ebenso wie Offspring.

Robbie Williams und REM auch nicht. Klar, wenn man "es" geschafft hat und ganz oben steht und seine Kohle genau so mit gut besuchten Gigs, Merchandising und Werbeverträgen verdienen kann, ist man auf Tantiemen aus dem Tonträgerverkauf nicht angewiesen. Aber denk mal an die jungen Künstler, die gerade ihren ersten Vertrag unterzeichnet / ihre erste Platte aufgenommen haben... und damit meine ich jetzt nicht Yvonne Catterfeld!

> Wären die EKs unterschiedlich, glaube ich kaum, dass der Handel überall die gleichen Preise draufkleben würde.

Warum sollten die EKs unterschiedlich sein? Die Kostenstruktur wird bei allen Musikkonzernen ungefähr die gleiche sein, ich sehe keinen Grund dafür, dass es nennenswerte Unterschiede geben sollte.

> Auch dass alle Läden in ganz Deutschland die gleiche Mischkalkulation haben will mir nicht so recht in den Kopf.

Missverständnis: Mit Mischkalkulation meinte ich nicht die des Einzelhandels, sondern die der Plattenfirmen, d.h. dass mit Topsellern aus dem Mainstreambereich und alten, nach wie vor gut gehenden Klassikern (Beatles, Pink Floyd) kommerzielle Flops mitfinanziert werden müssen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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