Moin Tilo,
einige Musiker haben eigene Tonstudios, in denen sie professionell arbeiten können. Das sind aber Leute, die in ihrer Popkarriere sowohl das nötige Kleingeld dafür verdient als auch das erforderliche Knowhow angesammelt haben. Zappa, Winwood und Dylan mussten jedenfalls nicht am Hungertuch nagen und hatten ihre eigenen Studios bestimmt nicht am Anfang ihrer Karriere.
Wer auf professionellem Niveau zuhause produzieren will, kommt mit einem "billigen" Homestudio nicht davon. Und auch teure Profigeräte nützen nur dann etwas, wenn man effektiv damit umzugehen weiß - ein Toningenieur-Studium dauert nicht umsonst ein paar Jahre. Es gibt Beispiele für Profimusiker, die sich das im Laufe ihrer Karriere "so nebenbei" abegeschaut haben, aber das sind eher die wenigsten.
> Es ist eben der Punkt, die Leute wollen nicht so teuer produzierte Musik bezahlen.
Es geht nicht immer danach, was "die Leute" wollen. Was gemacht wird und wie, entscheiden diejenigen, die professionell damit zu tun haben. Das hat noch nicht einmal etwas mit Musik zu tun, das ist in allen Lebensbereichen so. Ich schreibe ja auch einem Chirurgen nicht vor, wie er seine Arbeit zu machen hat, in der Hoffnung, dass durch "billigere" Operationsmethoden die Krankenkassenbeiträge endlich mal wieder runtergehen...
Es nützt auch nichts, wenn die Musik bei mir zuhause "zufällig" gut klingt, sie soll überall gut klingen und möglichst auch unter widrigen Bedingungen eine brauchbare Audioqualität abliefern. Radiostationen z.B. würden im Quadrat springen, wenn sie alle 4 Min ihre Kompressoren neu justieren müssten, weil der nächste Titel ganz anders eingepegelt ist als der vorige. Bzw. wäre gar nicht möglich, denn in dem Moment, wo der Toningenieur das bemerkt, wäre es schon zu spät. Und das ist nur ein Beispiel!
CU
Olaf