Zuerst einmal möchte ich mich bedanken, das das Gespräch zwischen uns trotz gegensätzliche Einstellungen freundlich und ohne Angriffe mit dem Ziel den anderen zu diskreditieren verläuft. Und das, obwohl es so aussieht, als würden wir in dieser Beziehung nie zu einem Konsenz kommen.
Sogar unter Menschen, die sich lieben und verstehen, kann es antagonistische Widersprüche geben, die man zu akzeptieren hat.
Warum, zum Teufel wird eigentlich beharrlich und konsequent ignoriert, das es hier nicht um die in die Gesellschaft integrierten Immigranten geht, die sich an die Gesetze dieses Staates halten und an die Gepflogenheiten des Lebens miteinander akzeptieren?
Wieso?
Ich kann da keinen Beitrag erkennen, wo es heißt "Ausländer raus!" Das Thema dreht sich jetzt und immer um diese Immigranten, die sich nicht anpassen, die nach Jahren nicht Deutsch sprechen und deren einziger Besitz ihr fanatischer Glauben ist! Den sie uns nach dem Willen einzelner Haßprediger und dem Willen eines türkischen Staatsmannes überstülpen möchten.
Weshalb wird ganz genau das beharrlich ignoriert?
Weshalb wird immer sofort, spricht man auch nur das Thema (das verdammt noch mal real existierende Thema!) an, digital polarisiert?
Die eine Meinung als Verachtenswert rechts und die andere als Gut und Edel hingestellt? Schwarz und weiß?
Das es unendlich viele Graustufen dazwischen gibt, wird vollkommen ignoriert.
Kommen wir mal zum Konkreten.
Jürgen, nimm es mir nicht übel, aber ich halte mich außer an persönliche Erlebnisse und an die Realität und die sagt etwas Anderes:
Wie sollte ich Dir Deine ehrliche Meinung übelnehmen? Du genauso wie ich äußern die Meinung klar, geradeaus und ohne hinterhältige Gedanken.
Ich habe ebenfalls keinerlei Probleme - weder mit "Guten" noch mit "Bösen" Ausländern.
Hier wohnen nämlich keine.
Aber ich habe eine sehr umfangreiche, über Deutschland und die Welt verteilte Bekanntschaft, Verwandschaft - weißt Du, ich lebe inzwischen mit der vierten Frau lange Zeit zusammen.
Und habe in der Vergangenheit bei jeder Trennung sehr großen Wert darauf gelegt, das diese Trennungen freundschaftlich und sachlich verliefen.
Noch heut besuchen und helfen wir uns, wenn es nötig ist.
Und daher stammen meine Erfahrungen, mein Wissen um diese Dinge.
Die beiden intensivsten werde ich hier erzählen. Ich hatte dies, Du wirst Dich erinnern, schon einmal angedeutet. Genaueres habe ich (aus gutem Grunde) damals dazu nicht gesagt.
Das hole ich itze nach.
In Berlin wohnte ein Ehepaar, samt ihren (längst verstorbenen) Eltern seit 1921 in ein und demselben Haus. Onkel (bis zur Rente Rangierer bei der Bahn, sie Verkäuferin) und Tante meiner vorletzten Frau.
Sie Ende 80, er Anfang 90.
Wie es der Zufall wollte - in dieser Straße fast die einzigen "Ureinwohner" - im Haus die Einzigen.
Da wurde der Müll vor deren Tür abgeladen - wörtlich: "Damit Ihr Christenschweine zu wenigstens etwas nützlich seid!" - da wurde meiner Tante ganz unverblümt und unter den Augen der Eltern die Einkaufstasche weggerissen und das Portemonaie geraubt -14, 15- jährige Bengels. Unterstützt von ihren Eltern.
Nachdem einer dieser Bengels meiner alten Tante mit einem Faustschlag den Unterkiefer brach (was für eine mutige Handlung!) zogen sie dann aus, endlich, in mein Dorf bei Schneeberg.
Um denen, die nicht gegen meine Meinung, sondern gegen meine Person kämpfen und polemisieren eine Steilvorlage zu liefern: Da habe ich in Gedanken eine imaginäre Maschinenpistole durchgeladen.
Polizei?
Die schalten zwar die Sirene schon zwei Straßen weiter ein und lassen diese auch noch 2, 3 Minuten vorm Haus tönen, bevor sie aussteigen - und finden ein Haus voller Frieden vor.
Weiter.
Eine große Doppelstadt am Rhein. Er Ingenieur in dem größten dort ansässigen Unternehmen, sie Angestellte eines Großhändlers.
Die Kinder Mädchen 10, Junge 12.
Die Kinder weigerten sich eines Tages konsequent, in die Schule zu gegen. Sie wurden von den ausländischen Mitschülern gequält, drangsaliert und massiv beleidigt und gedemütigt.
Weder das Schulamt, noch die Lehrer konnten (oder wollten?) etwas dagegen unternehmen.
Eines Tages waren die Kinder verschwunden - der Große hatte sich seine Schwester geschnappt und war zu Fuß nach München zu Oma und Opa unterwegs.
Hat zwei Tage gedauert, bis die Polizei die Beiden hatte.
Schule? Da hätte man die Beiden hintragen und dort festbinden müssen.
Als sie daraufhin mit Eskorte in die Schule gebracht wurden, nutzen diese Kinder die nächstbeste Möglichkeit und waren wieder verschwunden.
Kinder! Ich hätte nie gedacht, das Kinder so eine Willensstärke aufbringen. Welcher Leidensdruck hat sich da aufgebaut!
Auch diese Familie mußte umziehen, nachdem sie sich (endlich!) schützend vor ihre Kinder stellte, die Frau ihren Job aufgab und nur noch für diese Kinder da war.
Das, meine Herren, das sind meine Erfahrungen! Und die sind eben keinesfalls dazu angetan, diese ach so freundlichen, umgänglichen und angepaßten Ausländer zu lieben und zu verteidigen!
Und da nützt es auch wenig, wenn da ein über den Dingen stehender Bürger der Bundesrepublik einher kommt und sagt, das wären die beiden absolut einzigen Fälle in Deutschland!
Um diese geht es. Nur um diese!
es ist leicht, sehr leicht, so etwas zu behaupten:
Die von Dir benannten Probleme treten in jeder Gegend auf, in der muslimische Einwanderer leben?
Oder sind das nicht doch eher die medienwirksam aufgearbeiteten Fälle in sozialen Brennpunkten
Sicher nicht in jeder Gegend. Aber die beiden genannten kenne ich. Direkt, nicht aus irgendwelchen Veröffentlichungen.
Da wurde absolut nichts von einer Zeitung oder einem Verlag hochgepuscht.
aber der blinde und demagogische Haß, der mittlerweile über diese von solchen unseligen Zeitgenossen wie Ulfkotte, Sarrazin usw. hochgepuscht wird
Dieser blinde und gefährliche Haß, den diese Gäste ihren Gastgebern entgegenbringen, soll aber toleriert werden?
Nein. Klar und deutlich NEIN!
Das sind meine Erfahrungen.
Und nirgendwo anders werden diese Themen überhaupt auch nur angesprochen - werden einfach verschwiegen, unter den Tisch gekehrt!
Und wenn Du die Hetze von einigen wenigen Haßpredigern verallgemeinerst, so stehen diese auf der gleichen Stufe wie ein Ulfkotte, der spricht genau wie die religiösen Spinner des Islam definitiv nicht für eine ganze Gemeinschaft, auch wenn das dieser Typ und andere bunte Blätter mit ihren fetten Schlagzeilen glauben machen will.
Richtig, einzelne Hetzer.
Waren es zu Nazis Zeiten am Anfang auch - nur Einzelne. Die größte Katastrophe der Menschheitsgeschichte wuchs daraus.
Denn mit dieser Glaubensideologie, mit dem Bewußtsein, über den anderen zu stehen, besitzt der Dumme, der Arme, der Benachteiligte, der keine Lobby hat plötzlich etwas: Ein Gefühl der Überlegenheit. Das ist das gefährliche daran.
Zum Abschluß:
Das sind meine höchst eigenen Erfahrungen. Erfahrungen, an denen weder ein Ulfkotte, ein Sarrazin oder ein Kopp- Verlag beteiligt waren.
Und das ist auch der Grund für meine Behauptung, das die Toleranz gegenüber dieses Gästen linear mit der Entfernung zu deren Ghettos wächst.
Mir ist weiterhin recht klar, auf welch gefährlich dünnen Eis ich mich hier im Forum bewege.
Ist es doch eine Meinung, die zwar von einem Großen Teil der Deutschen Urbevölkerung getragen wird, aber sie ist eben nicht Politisch Korrekt.
Und demzufolge ist es gefährlich, diese zu äußern.
"Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt drin um" lautete ein Liedtext zur Wendezeit.
Ich wiederhole noch einmal.
Bitte den Text in Größe 72, fett, signalrot lesen:
Der Durchschnittsbürger hat nichts gegen Ausländer, welche sich an die Gepflogenheiten des Gastlandes angepaßt haben.
Der Durchschnittsbürger hat etwas dagegen, das er Angst vor einem (nicht unbedeutenden) Teil dieser Immigranten haben muß!
Jürgen
PS: Ich arbeitete nach der Wende mit einem türkischen Ingenieur in Ludwigshafen zusammen.
Der war zwar kein Fanatiker - aber der sagte mir damals schon, das wir aus ganz freien Stücken zum Islam konvertieren werden, weil uns garnichts anderes übrigbleibt - von so grundlegender Wahrheit wäre sein Glauben.
So stünde es im über alle Zweifel erhabenen Koran.