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Ist ein Drogenverbot eigentlich noch sinnvoll?

gelöscht_84526 / 112 Antworten / Flachansicht Nickles

Diese Frage wird in einem Bericht bei Zeit-Online mal auf interessante Weise behandelt.

Ich weiß dabei allerdings nicht, ob man wirklich alles nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip beurteilen sollte.....

Gruß
K.-H.

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UNBEDINGT! lard
basil jueki „Vielleicht kann mir das mal einer erklären: Jedes Kind so nehme ich mal an...“
Optionen
- Drogen machen süchtig

Nein, nicht jede Droge macht süchtig, selbst wenn man den Begriff "Droge" nur auf illegale Drogen beschränlen will (was eigentlich nicht legitim ist). Die sollte Dir allein dann augenscheinlich werden wenn Du das Verhältnis von Menschen die gelegentlich Alkohol konsumieren zu Alkoholabhängigen absiehst. Genaugenommen machen sogar die allerwenigsten Drogen körperlich abhängig und erzeugen Entzugserscheinungen.

- Drogen zerstören Körper und Seele

Drogen in übermäßiger Menge können den Körper zerstören, fraglos. Aber dies trifft auf jede Menge anderer Stoffe und Genussmittel ebenso zu. Das Problem ist vielmals nicht der Stoff, sondern der Umgang damit (Drogen wie Crystal Meth / Angel Dust / Crack einmal aussen vor gelassen). Was das "zerstören die Seele" angeht, so will ich das mal aussen vor lassen, weil es ein schwammiger Propaganda-Begriff ist und Du wahrscheinlich den sozialen Abstieg wirklich Drogenabhängiger meinst, der jedoch mit den Randbedingungen und der gesellschaftlichen Ächtung des Drogenmissbrauchs zu tun hat und selten etwas mit der Droge als solche.

- Drogen kosten Geld

Zweifellos. Ein gutes Essen im Restaurant oder eine Flasche Barolo bekommt man auch nicht umsonst.

- und zerstören ganz einfach mein Leben.

Dann solltest Du einmal zur Drogenberatung gehen, wenn sie DEIN Leben zerstören... Scherz beiseite, die zweifellos existierenden Drogenabhängigen die das Bild des Drogenkonsums in der Öffentlichkeit prägen haben wirklich ihr Leben zerstört. Auf diese Menschen kommt jedoch eine große Zahl gelegentlicher Konsumenten von Drogen, sei es der Manager der gelegentlich einmal eine Nase Koks nimmt, der Ingenieur der an Silvester etwas LSD konsumiert oder der Lehrer der Sonntags Abends mal ein Tütchen raucht. Deren Leben würde höchstens zerstört, wenn man sie öffentlich bloßstellen und brandmarken würde.

Also begeht jeder, der zu Drogen greift, Selbstmord auf Raten.

Wäre dem so, dann hätten wir bei weitem nicht das Problem mit der Überbevölkerung das wir haben. Diese Aussage kann allenfalls für eine Handvoll Drogen gelten die wirklich zu den üblen Stoffen zählen wie die oben genannten (Crystal Meth, Angel Dust, Crack etc). Selbst Heroin zerstört nicht automatisch Körper und Seele, wobei die Gefahr bei dieser Droge jedoch extrem hoch ist (wobei hier aber auch noch die Art des Konsums maßgeblich ist).

Und schädigt andere, teilweise sogar deren Leben, weil er fast unaufhaltsam in die Kriminalität abrutscht.

Selbst wenn dies so pauschal gelten würde wäre dies ein Argument PRo kontrollierter Freigabe, da die Kriminalität durch die staatliche Prohibition bedingt wird, nicht durch die Droge als solches. Das Abrutschen wird hauptsächlich durch Beschaffungskriminalität, Zugang zu kiminellen Kriesen zur Beschaffung und durch Ausgrenzung verursacht. Alles Punkte die bei einer anderen Drogenpolitik entfallen würden.

Wenn man sich einmal objektiv die Zustände anschaut so muss man zwangsläufig sagen dass die bisherige Drogenpolitik gescheitert ist ohne Wenn und Aber. Sie hat Drogenkartelle groß gemacht, Menschen kriminalisiert und Unmengen Gelder nutzlos verschwendet ohne den Prozentsatz schwerst Drogenabhängiger auch nur im Geringsten zu senken. Im Gegenteil, als die USA ihre Drogenstrategie verschärft haben in den 90er Jahren stieg die Zahl der Drogenabhängigen in den USA signifikant an.
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