Off Topic 20.290 Themen, 225.324 Beiträge

Mahlzeit!

Fetzen / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

http://www.stern.de/gesundheit/ernaehrung/aktuelles/:Lebensmittel-Nicht-K%E4se/702474.html

Industrieprodukte sind immer nur mit Vorsicht zu genießen, zumindest wenn man sicher sein will, was man isst! Obwohl, letztlich müsste alles aus eigener Herstellung kommen, wenn man endgültige Klarheit haben will. Irgendwann gibt es das erste Soilent Green, die Frage ist nur, wer es produziert, schätze ich mal.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
bei Antwort benachrichtigen
Fernando2 gelöscht_84526 „ Dazu lies dir mal diese Rechnung durch: 40 Cent, 30 Cent oder doch nur 20 Cent?...“
Optionen

Ich will hier aus Zeitmangel keinesfalls eine Milchpreisdiskussion führen. Es gibt sie schon in großen Massen im Internet. Zufälligerweise kenne ich mich sehr gut aus mit dem Thema und möchte feststellen, daß obiger Text betriebswirtschaftlich keineswegs sauber ist. Wer sich auskennt merkt, daß er von einem Nichtfachmann = Journalist zusammengestöpselt wurde. In der Deckungsbeitragsrechnung "Milchkuh" ist selbstverständlich der Kälberwert mit eingerechnet und der Lohnansatz muß selbstverständlich gesetzt werden, weil man dem Bauern zubilligen muß, daß er sich was zum Essen und zum Anziehen kauft und gezwungen ist, Alters- und Krankenkassenbeiträge abzuführen.
Lidl, Molkereien und Co. kümmern sich einen Scheißdreck darum, wie die Kostensituation des Bauern ist. Für sie ist nur maßgeblich: Krieg ich genug Tonnage Milch, wenn ich nur 20 Cent pro Liter zahle.
Die Grundproblematik besteht darin, daß langjährig eingefahrene Milchviehbetriebe keine Möglichkeit haben, aufgrund der Preis-Knebelei kurzfristig aus der Landwirtschaft auszusteigen und einen vernünftigen Stadt-Job zu machen. Und eine Betriebsumstellung zu Schweinemast, Fremdenverkehr usw. ist oft sehr schwierig, langwierig oder gar nicht möglich. Deshalb wird auch zu nicht kostendeckenden Preisen weiterproduziert bis die ganze Substanz des Hofes verschlissen und der Bauer verelendet ist.
Der Käse-Anteil an den Produktionskosten der Pizza ist nur geringfügig. Wenn stattdessen Käse-Ersatz draufkommt, senkt der Fabrikant seine Prod.kosten nur schätzungsweise um 0,5%.
Daraus erkennt man, was flashbonn hier zu recht "Erbarmungslosigkeit und Niederträchtigkeit" nennt.
Ersatzprodukte - Kunstkaffee, Kunstfleisch usw. kennt man doch eigentlich nur aus Kriegs- und Notzeiten und nicht wenn die Märkte bloß noch an der Überfüllung leiden.
Ich denke, jeder von uns Verbrauchern ist bereit, für eine Pizza 1-3 Cent mehr zu zahlen wenn er dafür anständigen Käse bekommt.
Eine gewisse Erhaltung der Landwirtschaft in Deutschland sollte jedem Bürger in Deutschland ein Anliegen sein.

sic transit gloria mundi
bei Antwort benachrichtigen