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D- Day

jueki / 88 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich habe eben in der heute- Sendung den Bericht über diese Feierlichkeiten in Frankreich gesehen. Der ergreifende Film "Der längste Tag" ist mir noch trefflich in Erinnerung.
Und da kommen mir wieder so meine Gedanken: Hitler wird schuldig gesprochen. Mit Recht - er ist und bleibt der größte Verbrecher neben Stalin auf dieser Erde.
Doch: Konnte er dies eigentlich allein alles tun? War er nicht das -willige- Werkzeug der Industriebosse, die damals und heute nicht genug bekommen können? Koste es, was es wolle!?
Eine Ahnung erwacht in mir - bei weitem nicht in Qualität und Quantität dazu zu sehen: Mannesmann fordert Milliarden an Steuergeldern ein.
Für eine Pleite.
dafür, das sie für eben diese Pleite den dafür verantwortlichen Bossen Millionen zahlte als Abfindung. Die das "Angemessen" fanden.
Wehret den Anfängen!
Und seien sie noch so klein.
Jürgen Kirsten

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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D- Day gelöscht_15325
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Sorry, habe dieses Thread ne Weile nicht verfolgen können, weiß also nicht einmal ob Du das noch lesen wirst. Sei's drum.

Dass Marx im weitesten Sinne hinter diesem Thread steckt, habe ich schon geahnt. Zu Marx habe ich ein recht gespaltenes Verhältnis. Seine Thesen sind an sich nicht dumm ( um grenzenlos zu untertreiben ), die Umsetzung seiner Ideen haben jedoch ( aus meiner Sicht ) ausschließlich zu schrecklichen Diktaturen geführt. Seine Argumentationslinien sind dabei nicht etwa mißverstanden worden, sie wurden höchstens umgedeutet. Daher behaupte ich: er hat sich geirrt. Seine Auffasung vom dialektischen Ablauf der Geschichte ist falsch. Sein Menschenbild ebenso. Das hat das 20. Jahrhundert bewiesen.

Dennoch sind viele seiner Thesen im Zeitalter der Globalisierung erstaunlich aktuell. Daran hat Marx natürlich damals nicht gedacht, aber vielelicht passen viele seiner Gedanken eher ins globalisierte "heute" als in das nationalistsche "damals".

Vom Gedanken, das politische System sei die Stütze und der Verteidigungswall des wirtschaftlichen Systems auf nationaler Ebene, nehme ich persönlich Abstand. Ich vermute, es ist der falsche Zugang. Es ist sicher richtig, dass das Nationalsozialistiche Regime ohne die Unterstützung des Kapitals nicht zu denken ist. Es ist auch sicher richtig, dass die Zusammenhänge zwischen Kaptial und dem Aufstieg Hitlers unzureichend untersucht sind. Dass der wirtschaftliche Raum von Natur aus ein unethischer Raum ist und politisch moralisch gestaltet werden muß, ist für mich ebenso offensichtlich wie einleuchtend.

Die großen Denker und Lenker sind Vertreter des Kapitals aber meiner Meinung nach nicht. Nie gewesen. Wenn Ihnen etwas zum Vorteil gereicht,werfen sie Ethik und Moral sicher schneller über Board als andere. Sie sind daher auch eher bereit weg zu sehen.

Die Unterstützung des Kapitals war aber sicher nur eine Bedingung für den Aufstieg Hitlers unter vielen, wenn auch eine wichtige. Sie war nicht ursächlich für die Verbrechen oder für die groteske Utopie der Nazis. Das Kapital war ausschließlich Trittbrettfahrer, weil Nutznießer. Hitler hat die Wirtschaft manipuliert, nicht anders herum. Er hat sie mit Profit gelockt, um einen Holocaust realisieren zu können.

Der Kern der Verbrechen wurde meiner bescheidenen Meinung nach klar im politischen System beschlossen und realisiert. Das Kapital war nicht der Vordenker. Es hat "nur" seine Chancen erkannt und jegliche Ethik und Moral dafür beiseite geschoben.

Ich bin der Überzeugung zu einer Ursachenforschung über die Enstehung der Nazidiktatur taugen die Thesen von Marx nicht. Der Versuch Hitler durch die Interaktion von Klassen zu erklären ist, so glaube ich, zum Scheitern verurteilt.

Dennoch ist der Rolle der deutschen Wirtschaft bei der Machtergreifung und im zweiten Weltkrieg sicherlich bis heute zu wenig Bedutung zu gemessen worden, zumindestens im Westen. Im osten hingegen viel zu viel .

Liebe Grüße

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