Ich habe eben in der heute- Sendung den Bericht über diese Feierlichkeiten in Frankreich gesehen. Der ergreifende Film "Der längste Tag" ist mir noch trefflich in Erinnerung.
Und da kommen mir wieder so meine Gedanken: Hitler wird schuldig gesprochen. Mit Recht - er ist und bleibt der größte Verbrecher neben Stalin auf dieser Erde.
Doch: Konnte er dies eigentlich allein alles tun? War er nicht das -willige- Werkzeug der Industriebosse, die damals und heute nicht genug bekommen können? Koste es, was es wolle!?
Eine Ahnung erwacht in mir - bei weitem nicht in Qualität und Quantität dazu zu sehen: Mannesmann fordert Milliarden an Steuergeldern ein.
Für eine Pleite.
dafür, das sie für eben diese Pleite den dafür verantwortlichen Bossen Millionen zahlte als Abfindung. Die das "Angemessen" fanden.
Wehret den Anfängen!
Und seien sie noch so klein.
Jürgen Kirsten
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Hab ich eben bei Heise gelesen, fand's passend:
Arnold Künzli in der "Basler Zeitung" vom 20.9.1996:
"... unsere Demokratie, die an einem schweren Geburtsfehler leidet:
sie bestimmt nur die staatliche, nicht auch die wirtschaftliche
Ordnung. Demokratie impliziert Gleichheit der Rechte. Die Bürgerinnen
und Bürger sind jedoch nur vor den staatlichen Gesetzen gleich, vor
den 'Gesetzen' einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung sind sie
jedoch kraß ungleich. Hier entscheidet nicht die Mehrheit, sondern
das Eigentum. Deshalb war unsere bürgerliche Demokratie von allem
Anfang an nur eine halbe. Und diese Hälfte schrumpft zusehends, je
mehr die undemokratische Wirtschaft die demokratische Politik
dominiert."
"Die Welt" vom 24.2.1995:
"Der Siemens-Konzern erwartet im laufenden Geschäftsjahr eine
Gewinnsteigerung um 20 Prozent auf rund zwei Milliarden Mark.
Gleichzeitig will das Unternehmen mehr als 12000 Arbeitsplätze
streichen."
Konrad Adam in der FAZ vom 18.9.1999:
"Zusammen mit den Weltmärkten entsteht eine neue, globalisierte
Herrenschicht, die über den Rest der Menschen Macht besitzt wie
früher ein Gutsbesitzer über seine Hintersassen. Was im
Feudalzeitalter die Erbteilungen und die dynastischen Hochzeiten
waren, das sind in der Epoche der globalisierte Märkte die
Firmenfusionen und -verkäufe: Sie wechseln über Nacht die Herrschaft
aus. Als die Arbeiter von Boehringer Mannheim nach einem ahnungslos
verbrachten Wochenende am Montag früh ins Werk zurückkehrten, wurden
sie am Tor von der neuesten Ausgabe der Betriebszeitschrift mit der
Botschaft empfangen: 'Willkommen bei Roche'. So hieß der neue
Eigentümer, der die Firma kurz zuvor erworben hatte. Deutlicher kann
man den Menschen kaum mitteilen, daß sie im Spiel der Großen keine
Stimme haben."
"Berliner Morgenpost" vom 2.8.2002:
"Gegen den Branchentrend erhöhte der Branchenprimus Deutsche Bank im
2. Quartal den Gewinn vor Steuern auf 2,2 Milliarden Euro. Binnen
Jahresfrist bedeutet dies einen Zuwachs von 35 Prozent... Die
verbesserte Ertragslage resultiert in erster Linie aus erzielten
Kosteneinsparungen. Dabei spielt auch der massive Personalabbau eine
zentrale Rolle... die angekündigten Stellenkürzungen von 12970 bei
der Deutschen Bank... Die Dresdner Bank baut zusätzlich 3000 Stellen
ab."
Goethe, Egmont, IV. Akt:
"Muß nicht in jeder Zeitfolge sich jedes Verhältnis verändern und
eben darum eine alte Verfassung die Ursache von tausend Übeln werden,
weil sie den gegenwärtigen Zustand des Volkes nicht umfaßt?"
Maxim Gorski:
"Die Deutschen lassen sich freiwillig, ja lustvoll in ein Korsett
immer neuer Vorschriften, Regeln und Normen einschnüren. Mehr als
das: Sie kontrollieren sich gegenseitig, ob die Stahlkorsage ja recht
straff sitzt."
"Stern" vom 10.1.2002:
"2001: Drei Großbanken schließen 970 Filialen, da der Staat zahlt,
die 'abgewickelt' stempeln gehen. Deutsche Bank, ausgerechnet beim
triumphalen Rekordgewinn, im 130. Jahr seit Bestehen: 9,4 Milliarden
Reingewinn in einem Jahr! -- schloß alle Filialen mit weniger als
acht Angestellten. Aussaniert; Freigestellt; Outsourcing: Vokabular
von Sadisten, die dank 'Rechts'-Anwälten 11080 Mitarbeiter
wegschmeißen für Geldautomaten: Vorstandsdrohnen -- Jahreslohn 6,95
Millionen Euro, dürfen alle Soziallast dem Staat aufladen; trotz
regierender SPD ihre Shareholders schonen. "Die SPD stützt, was die
nebbichem 'Personal zufügen, stellt Konzerne wie Mercedes
100prozentig steuerfrei. Da Genossen längst das Volk mit dem S nur
betrügen, braucht Europa eine revolutionäre Partei!""