Für die , die schon alles haben...
Gruß
Und bei solchen Aufnahmen wie klassischer Musik ist vor allem der Interpret/Dirigent wichtig.
Ganz krasses Beispiel: eine meiner Lieblingsplatten während der 80er Jahre, eine Live-Aufnahme des Brahms-Violinkonzerts mit Yehudi Menuhin als Solist und Wilhelm Furtwängler als Dirignent, mit dem Festspielorchester Luzern; entstanden 1949, also noch deutlich vor Stereo.
Obwohl das Orchester eher mäßig spielt, ist das für mich eine der künstlerisch wertvollsten Einspielung, getragen von einem Elan und einer Positivität, im ersten Satz auch Dramatik, die man gar nicht in Worte fassen kann. Audioqualität unterste Schublade, aber der musikalische Ausdruck reißt einfach alles wieder raus.
Die einzige Aufnahme, die ich noch lieber höre, ist die mit Gidon Kremer – das aber nur, weil sie technisch um Welten besser ist.
Anderes Beispiel, Violinkonzert von Sibelius mit Georg Kulenkampff und wiederum Furtwängler. Kulenkampff hat an manchen Stellen mächtige Probleme mit der Intonation, aber sein Ton hat eine derart bezaubernde Süße, die dem über weite Strecken herben Werk als Kontrastelement gut tut, so dass man ihm die gelegentlichen Ausrutscher einfach nicht verübeln kann. Keine neuere Aufnahme hat mich derart mitgerissen.
Die Wiedergabe mit einer guten Anlage hört sich natürlich auch besser an.
Im Grunde ist die Anschaffung von Audio-/HiFi-Equipment eine reine Optimierungsaufgabe. Wenn du doppelt so viel Geld ausgibst, bekommst du natürlich nicht die doppelte Qualität, sondern nur "einen Fingerhut voll" besseren Klang. Wenn du zu billig kaufst, scheppert es nur noch.
Ich würde weder für Kopfhörer noch für einen CD-Spieler mehr als 500 EUR ausgeben. Eigentlich müsste es schon für 250 etwas recht Ordentliches geben – irgendwo dazwischen. Wer für irgendeine Komponente Tausende oder gar Fünfstelliges ausgibt, hat einfach zu viel Geld.
CU, Olaf