Nicht ganz - diese GEMA-Abgaben auf Geräte und Medien gab es ja schon immer (auch auf Leer-Kassetten war schon ein GEMA-Anteil mit drauf!), während die drastische Kappung der Tantiemen erst 2005 gekommen ist. Damals lief ein Vertrag mit der Musikindustrie aus, die diesen nicht zu gleichen Konditionen verlängert hat. So irgendwie war das... seitdem steht vielen Autoren / Songwritern der Existenzangst-Schweiß auf der Stirn - zumindest denen, die keine "Melodien für Melonen" schreiben, sondern die Anspruchslatte etwas höher halten (was ich auch nicht so verkehrt finde).
Aber ich kann deinen Ärger schon verstehen - irgendwie ist die Regelung mit den GEMA-Abgaben inkonsequent.
Wenn auf alle CD-Brenner und -Rohlinge eine pauschale Abgabe zugunsten der GEMA entrichtet werden muss, weil der Gesetzgeber die Lage so einschätzt, dass diese Gerätschaften samt Medien hauptsächlich zum Vervielfältigen urheberrechtlich geschützter Musik genutzt werden, dann müssen diese Privatkopien damit aber auch mal abgegolten sein. Wenn diese aber per Gesetz verboten werden - und so weit sind wir inzwischen weitgehend - und die Industrie dieses Verbot obendrein noch mit technischen Maßnahmen ("Un-CDs") durchdrückt, dann frage ich mich schon, auf welcher Grundlage die GEMA-Abgaben überhaupt noch erhoben werden.
Noch ein Gegenargument: Heutzutage ist die Technik so weit, vor allem die Festplatten so groß, dass dort ein großer Teil der kopierten Musik archiviert wird (Stichwort "MP3-Sammlung") und nicht mehr auf CDs. Das bedeutet: mit den Abgaben auf CDs und Brenner trifft man zum großen Teil noch nicht einmal "die Richtigen".
So ganz nebenbei... ein Autor, der selbst produktiv tätig ist und seinen kreativen Output auf Datenträgern verewigen möchte, zahlt diese Abgaben auch - und zwar an die selbe Organisation, von der er seine Tantiemen bezieht. Parallelfall: Jemand veranstaltet Konzerte mit eigenen(!) Kompositionen und meldet sie bei der GEMA an. Dafür muss er zahlen. Diese Zahlung bekommt er später in Form von Tantiemen wieder zurück - aber natürlich nicht alles, sonst würde die GEMA ja rote Zahlen schreiben. Also zahlt er als Veranstalter drauf, obwohl es seine eigenen Werke waren... schon paradox!
CU
Olaf
[Diese Nachricht wurde nachträglich bearbeitet.]