Jetzt ist Schluss mit der Grundlagen-Mathematik.
Hier die finale Zusammenfassung, das Kern-Knowhow, das Du brauchst
um Videos in Echtzeit aufzunehmen:
1. Codec: Du brauchst
den MPEG4-Codec - und zwar am besten direkt von DivX oder Du installierst
DivX im Rahmen des Angelpotion-Pakets. Für Audio ist der
DivX-Audio-Codec angesagt.
2. Software: Du kannst
wahlweise das TV-Programm Deiner TV-Karte nehmen, so es auch eine
Capture-Funktion hat und so es bei der Komprimierungsauswahl die
MPEG4-Codecs darstellt. Empfehlenswerter und idiotensicher ist
das Freeware-Tool "VirtualDub".
3. Aufnahmeeinstellungen:
Als Videoaufnahme-Codec wird bevorzugterweise der DivX "Fast
Motion" Codec verwendet. Audio wird zunächst im besten
PCM-Format (44.100 KHz, 16 Bit Stereo) aufgenommen und anschließend
mit VirtualDub nach DivX-Audio komprimiert.
Hier die abschliessende Tabelle die zeigt, welche
Schritte und Einstellungen des Capture-Systems ich Dir persönlich
empfehle. Hier erstmal die Aufnahme-Einstellungen, die von Deiner
Prozessorleistung abhängen. Die Datenraten-Angabe beziehen
sich auf den DivX-MPEG-4-Codec, dessen Einsatz ausdrücklich
ratsam ist:
Gewünschte
Aufnahmequalität
| Einzustellende Bildauflösung |
Empfohlene MPEG-4-Datenrate | Nötige Prozessor-Leistung
| Speicherbedarf pro Minute
(inkl. Stereo-Audio)
| Spieldauer pro 650 MByte CD-Rohling |
"Fast-VHS-Qualität" | 384 x 288 Bildpunkte
| ca 1000-1200 KBit/s | ca 400 MHz
| ca 10 MByte | ca 65 Minuten
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VHS-Qualität | 448 x 336 Bildpunkte
| ca 1200-1500 KBit/s | ca 450 MHz
| ca 12 MByte | ca 54 Minuten
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SVHS-Qualität | 576 x 432 Bildpunkte
| ca 1500-2000 KBit/s | ca 600 MHz
| ca 15 MByte | ca 45 Minuten
|
Natürlich gibt es zig tausende Kombinationsmöglichkeiten.
Konkret ist es so, dass Du einen Spielfilm mit 90 Minuten NICHT
in SVHS-Qualität auf einer CD unterbringst! Aber immerhin
45 Minuten - also für eine AkteX-Folge dicke ausreichend.
Bis zu eine Stunde kriegst Du in VHS auf einem Rohling unter.
Im Fall eines 90 bis 120 Minütigen Spielfilms empfiehlt es
sich im Hinblick auf bestmögliche Qualität also einen
Film auf ZWEI ROHLINGE aufzuteilen. Geht's Dir allerdings nur
drum, ein paar Filme auf Rohling zu bannen um sie unterwegs auf
dem Notebook in Postkarten-Grösse zu betrachten, kannst Du
die Bildauflösung natürlich auf 348 x 288 runtersetzten
und ausserdem noch die Datenrate auf bis zu 600 KByte/s runterdrehen
- dann passen ein paar Stunden auf eine CD. Willst Du also mit
aller Gewalt einen 90 Minuten Spielfilm auf EINE CD bannen, dann
verwendest Du "Fast-VHS-Qualität" 384 x 288 und
setzt die Datenrate runter auf 900 bis 1000 KBit/s - dann haut's
hin.
Neben diesen Grundfaktoren die erstens Prozessor-Leistung fordern
und zweitens die anfallende Speichermenge bestimmen, gibt es folgende
weitere allgemeingültige Einstellungen für Recording-Projekte:
Capture-Faktor | Empfohlene Einstellung
| Bemerkung |
Farbtiefe | 24 Bit (nur im Notfall YUV-Farbmodell)
| Komprimierte YUV-Farbmodelle kosten meist mehr Rechenzeit, in den Aufnahmen treten "Zitterzeilen" auf. Am besten verwendest Du daher das "stinknormale" 24 Bit RGB-Farbformat.
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Kontrast / Helligkeit | Standardwerte belassen!
| Bei der Capture-Karte kann Kontrast, Helligkeit und Farbe in einem Dialog eingestellt werden. Am besten belässt Du es hier in der Regel bei den Standard-Vorgaben!
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MPEG 4 Codec | DivX MPEG 4 (Fast Motion)
| Es ist ausdrücklich ratsam den "Low Motion" Codec zu verwenden! Der "Fast Motion" Codec dient nur zum Speicherplatz-sparen bei "megaschnellen" Bewegungssequenzen, bei der Bildqualität ist er immer SCHLECHTER als "Low Motion". Der "Low Motion" ist also ohne wenn und aber die beste Wahl für Dich!
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MPEG 4 Keyframes | 1 Keyframe pro Sekunde
| Stelle den MPEG 4 Codec unbedingt auf einen Keyframe pro Sekunde ein! Grund: Schnelles Schneiden ist nur Keyframe-weise möglich und auch schnelles "blättern" im Video klappt besser. Standardmäßig ist DivX auf einen Keyframe pro 10 Sekunden eingestellt - stelle das um auf 1 Keyframe pro Sekunde!
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MPEG 4 Compression Control (Smoothness, Crispness)
| 75 - Maximale Crispness | Erfahrungsgemäss kommen gute Ergebnisse raus, wenn der Schieberegler auf 75 Prozent gebracht wird. Experimentieren lohnt sich, da die optimale Einstellung von der Qualität des Quellvideomaterials abhängig ist! Je crisper, also "schärfer" ein Video, desto aufwendiger ist seine Komprimierung!
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Audio-Codec | PCM, 44.100 kHz, 16 Bit Stereo (172 KB/s)
| Beim Capturen wird Audio in Maximalqualität (aber nicht mehr als 44.100 kHZ!) aufgenommen. Nach der Aufnahme wird Audio des Videos mit VirtualDub auf "DivX Audio 160 kbps, 44kHz, Stereo" komprimiert.
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Hinweis: Smoothness und Crispness beziehen sich nicht konkret
auf "Bildschärfe" - die Sache wurde hier zum schnelleren
Verständnis vereinfacht dargestellt (Details folgen im Rahmen
der folgenden Projekt 2001 Beiträge).
Mit diesem Knowhow kannst Du jetzt loslegen und Deinen PC in einen
leistungsstarken ECHTEN Videorecorder verwandeln. Damit ist natürlich
nur die Spitze des Eisbergs beim Projekt 2001 erreicht - es gibt
noch viele Tricks um noch viel mehr rauszukitzeln!
Vorab: Beim Recording gibt es weitere Hürden wie beispielsweise
das AVI-Dateilimit auf 2 GByte! AVI-Dateien können aufgrund
ihrer internen Struktur nicht grösser sein! Wenn Du mit PCM-Audio
capturst braucht Audio temporär viel Platz. Zwei 2 GByte
reichen dann knapp für einen 90minütigen Spielfilm.
Aber keine Sorge: Auch das 2 GByte Limit lässt sich brechen!
Fortsetzung folgt.
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