Letztendes geht es nur um eine entscheidende Frage:
Kommt bei dem ganzen MPEG4-Krempel wirklich eine Qualität
raus, die es lohnenswert macht in Sachen Video komplett auf den
PC umzusteigen? MPEG4-Bildqualität kann man nicht messen,
nur Praxistests helfen weiter.
Test ohne Gnade im Nickles-Wohnzimmer:
Die Qualität der MPEG4-Aufnahmen wurden unter anderem an
diesem Riesen-Fernseher (Panasonic, 80cm Bilddiagonale) beurteilt.
Hier wird auf dem TV gerade des Nickles-MPEG4-Testvideo abgespielt
- im Downloadbereich zu finden.
Im Rahmen dieses Beitrags wurden folgende Komponenten
verwendet um der Frage "Ist MPEG4 tatsächlich eine Alternative
zum SVHS-Videorecorder?" restlos auf den Grund zu gehen:
1. PC-Monitor: Der PC-Monitor
spielt bei der Beurteilung von MPEG4-Aufzeichnungen NULL ROLLE!
Generell sind PC-Monitor-Bildröhren für Fernsehgucken
nicht geeignet. Ein MPEG4-Bild kommt auf einem Fernsehapparat
viel besser, viel kontrastreicher, viel echter. Vergiss das niemals!
2. Bildquelle: Als Bildlieferant
für sämtliche Experimente wurde ein eigenständiger
digitaler Satellitenempfänger per SVHS-Verbindung in die
TV-Karte im PC eingespeist. Für die Aufnahme-Experimente
wurden ausnahmslos Programme verwendet, die mit maximaler MPEG2-Datenrate
über Satellit ausstrahlen.
3. PC-TV-Wiedergabe: Die
MPEG4-Aufzeichnungen wurden über den TV-Ausgang einer Matrox
G400 Dualhead auf diverse Fernseher geschickt. Der TV-Ausgang
der G400/450 Karten ist das Beste was es in dieser Richtung zur
Zeit gibt!
4. Vergleichs-Bildquellen: Als
Vergleichsbildquelle wurden die Satelliten-Ausstrahlungen parallel
zum PC MPEG4-Recording mit einem SVHS-Videorecorder (Panasonic
NV-HS 950) - also einem SVHS-Topmodell - aufgezeichnet.
5. Die Fernseher: Entscheidend
ist, ob auf der Glotze wirklich das rauskommt, was man auch von
einem VHS/SVHS-Videorecorder erwartet. Nicht weniger als FÜNF
TV-Geräte wurden für die MPEG4-Tests des Projekt 2010
verwendet (vom kleinen 10cm TFT-Bildschirm bis hin zum Riesen-Luxus-TV
mit 80cm Bildiagonale. Alle TV-Geräte wurden so verschaltet,
dass per Fernbedienungs-Taste zwischen dem SVHS-Videorecorder
und der MPEG4-Wiedergabe des PC direkt umgeschaltet werden konnte.
6. Die Testmethode: Verschiedene
Personen wurden in angemessener Entfernung vor die verschiedenen
Fernseher gesetzt und sie konnten mit der Fernbedieung zwischen
SVHS-Wiedergabe und MPEG4-Wiedergabe umschalten Ihre Aufgabe:
Einfach sagen, welches der beiden Bilder besser aussieht.
7. Das Ergebnis: Um es
kurz zu machen - in den meisten Fällen waren die Testpersonen
(bei angemessener Entfernung vom TV!) nicht in der Lage, einen
Qualitätsunterschied zwischen SVHS-Qualität und MPEG4-Qualität
festzustellen! Im Fall eines kleinen TFT-TVs mit 10cm Diagonale
besteht keinerlei Chance einen Qualitätsunterschied zwischen
SVHS und MPEG4 auszumachen. Schlicht zu gering ist die Pixelauflösung
solch kleiner Bildschirme, als dass man irgendwelche Qualitätsunterschiede
feststellen könnte! Bedenke, dass auch sauteure portable
DVD-Player um 3000 Mark nur über so einen relativ kleinen
TFT-Bildschirm verfügen. Als zweite Härtestufe wurde
ein kleiner Grundig Fernseher mit 20cm Bilddiagonale verwendet
- also ein typischer kleiner Camping-Farbfernseher. Auch hier
war es definitv chancenlos einen Unterschied zwischen SVHS und
MPEG 4 auszumachen. Als dritter kam ein brandneuer Sony Portable
mit 36cm Bilddiagonale zum Einsatz. Und ab dieser Bildgrösse
kamen die Testpersonen erstmals ins Schleudern: Allerdings keineswegs
zu Ungunsten von MPEG4! Teilweise wurde MPEG4-Aufzeichnungen EIN
BESSERES BILD bescheinigt, als der SVHS-Videorecorder zu stande
brachte! Nur in sehr wenigen Fällen konnte die MPEG4-Aufzeichnung
entlarvt werden - und das auch nur dann, wenn die Entfernung zum
Fernseher auf einen unnatürlichen Abstand verringert wurde
- in der Praxis guckt niemand aus 50 Zentimeter Entfernung in
eine 50 Hz TV-Bildröhre. Spannend wurde es dann als es raus
aus dem Arbeitszimmer zu den grösseren Glotzen ging. Die
erste Herausforderung: Ein alter, in die Jahre gekommener 50 Hz
TV von Sony mit 72cm Bilddiagonale - also schon ein recht grosses
Teil. Zugegeben: Die Bildqualität dieses bereits fast 10
Jahre alten Sony-TV war ohnehin schon recht "veraltet",
halt ein typischer grosser Fernseher wie er in vielen Haushalten
halt so rumsteht. Ab 72cm Bildgrösse war es den Testpersonen
bei näherem konzentrierten Hinstarren möglich, die MPEG4-Aufzeichnungen
von MPEG4 zu unterscheiden. Bei 72cm Bildgrösse erkennt man
die "Kompressions" recht genau - WENN MAN EXAKT HINSTARRT!
In angemessener Entfernung reicht MPEG4 auch bei einem alten 72er
gut aus - im Vergleich zu einem SVHS-Videorecorder wohlgemerkt!
Beim Testfinale ging's dann immer rüber ins Wohnzimmer zum
ultimativen Herausforderer: Panasonic"AK 33 PF 10".
Diese Glotze zählt zum Ultimativsten, was die Unterhaltungselektronik
zur Zeit im 4:3 Bildformat-Bereich so hergibt: 80cm sichtbare
Bilddiagonale, 100 Hz Bild, absolut flache Bildröhre mit
ausgezeichneter digitaler Ansteuerungs-Elektronik - die ist bei
100 Hz Glotzen ein entscheidender Faktor! Der "AK 33 PF 10"
schaffte es schließlich: Hier wurde SVHS in den meisten
Fällen ein empfindungsgemäß besseres Bild bescheinigt
als der MPEG4-Wiedergabe vom PC. Allerdings nicht auf ersten Blick,
sondern nur nach sehr intensivem Hingucken. Testweise wurde die
Bildsignal-Quelle für die Experimente am Panasonic "reduziert":
Statt dem digitalen Sat-Empfänger wurde gleichzeitig eine
kopierte VHS-Cassette und eine MPEG4-Aufzeichnung davon verwendet.
Die Testpersonen sollten jetzt entscheiden, ob die VHS-Cassetten-Wiedergabe
oder die MPEG4-Aufzeichnung davon am 80cm Bildschirm besser aussieht.
Und dabei kam raus: Ist eine VHS-Cassette nicht von absolut perfekter
Qualität - also beispielsweise eine ältere "ausgeleiherte"
oder eine kopierte Original-Cassette - dann ist ihre Qualität
praktisch nicht von ihrer MPEG4-Kopie zu unterscheiden.
In Sachen Audio: Die Audio.Wiedergabe-Qualität
in Verbindung mit MPEG4-Recording entspricht der schon lange diskutierten
MP3-Qualität. Im Klartext: Ordentliche, sehr gute Stereo-Qualität,
von einer CD nur von extrem empfindlichen Ohren zu unterscheiden!
Und: Wer will kann den Ton sogar in Dolby Surround aufzeichnen!
Randbemerkung: Vielleicht
ist einigen von Euch im Bild oben bei der Testbilddarstellung
die Schwarz-Weisse-Umrandung aufgefallen. Ja, so sieht ein TV-Bild
aus, wenn man es WIRKLICH GANZ UND UNBESCHNITTEN zu sehen kriegt!
Das geht mit JEDEM Fernseher - auch diese Tricks werden im Rahmen
des Projekts 2001 in einem der nächsten Beiträge vorgestellt!
Wichtig: Wenn Du die hier
beschriebene Qualität nicht sofort hinkriegst, dann verdamme
nicht MPEG4 - die MPEG4-Qualität ist in hohem Ausmaß
von der Qualität der Grafikkarte (ihrer AVI-Beschleunigungsfähigkeit)
und ihres TV-Ausgangs abhängig! "Verklotzte", rucklige
Bilder sind NICHT MPEG4-typisch sondern deuten auf einen unfähigen
Grafikkarten-Hersteller hin. Einer der Mega-Stümper ist nVidia:
Die beherrschen zwar 3D-Beschleunigung aber sonst so gut wie nichts!
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