Anzeige: Nickles Bücher online bestellen...
In den Nickles-Büchern gibt's viele weitere Tipps, Tricks und Fakten zur Sache! Bestellinfo und Leseprobe hier!

NICKLES PROJEKT 2001: Digitaler Videorecorder für 69 Mark...

MPEG4-Aufnahme in Echtzeit - die Methode

Ob es ruckelt, crasht oder einfach perfekt funzt, hängt beim digitalen Videorecording von diversen Dingen ab. Hier das Schema für den Schnelldurchblick:


Audio und Video kommen beim Video-Recording als separate Datenströme rein - erst die Capture-Software "verschmilzt" beides als Videodatei auf die Festplatte.

1. Video- / Audio: Am Anfang ist eine Quelle die Bild und Ton liefert. Was vielen erst spät klar wird: Die Capture-Leistung eines PC hängt nicht nur vom Prozessor und den Komprimierungs-Einstellungen ab, sondern vor allem auch davon, in welcher Qualität das Ausgangsmaterial vorliegt! Alte, "ausgleiherte" VHS-Cassetten bringen das Bildsignal oft nur noch mit Ach und Krach raus, der Kontrast flattert, Farbverfälschungen treten auf, die Synchronisation ist am Limit. Beim Digitialsieren eines "miesen" Ausgangsmaterials fällt mehr Rechenzeit an! Im Fall einer "Near-Dead"-VHS-Kopie kann das soweit gehen, dass der PC nicht mehr in der Lage ist sie ohne massive Dropouts (Bildaussetzer) aufzuzeichnen. Für erste MPEG4-Experimente sollte also eine möglichst gute Bildquelle vorhanden sind. So crazy es klingt: Die beste Bildqualität kommt noch wie vor mit einem ANALOGEN Sat-Empfänger rüber! Da ist das Signal noch nicht von MPEG2-Kompressions-Verunstaltung betroffen! Wer als Bildlieferanten einen digitalen Sat-Empfänger nimmt, der komprimiert ein MPEG2-Signal (das im Zwischenschritt Analog weitergeleitet wurde) erneut mit MPEG4 - und die Komprimierung eines bereits durch Komprimierung angeschlagenen Quellbildes bringt oft schlechtere Bildqualität! Wer als Bildquelle einen VHS-Recorder verwendet sollte nicht vergessen, das diese Dinger meist einen Drehregler zum Einstellen der Bildschärfe haben - das kann sehr nützlich sein.

2a. Soundkarte: Das Audio-Quellsignal geht rein in den Audio-Eingang der Soundkarte. Hier gilt: Der Audio-In der Soundkarte sollte im Mixer niemals auf Maximum eingestellt sein! Ideal sind ca 75 Prozent! Bei Maximum treten schnell Übersteuerungen auf!

2b. Audio-Codec: Eine funktionierende Soundkarte im PC allein nützt gar nichts. Es braucht noch einen Audio-Codec. Das ist sozusagen ein Treiber, der für die Sound-Komprimierung sorgt. Das Problem: Es gibt zig Dutzende Audio-Codecs und Dutzende Einstell-Varianten - aber nur wenige sind für den Einsatz des PC als Echtzeit-MPEG4-Videorecorders geeignet!

3a. TV-Karte: Jede TV-Karte mit Videoeingang reicht aus - so sie zumindest einen Chip wie den Conexant BT878 drauf hat, der die volle PAL-Auflösung beherrscht. Die Software die mit der TV-Karte geliefert wurde ist irrelevant - sie kann, muss aber nicht verwendet werden. Wichtig ist nur, dass die Treiber der TV-Karte korrekt installiert sind. Tipps zur perfekten TV-Karteninstallation finden sich im Nickles Beitrag "TV-Karten installieren und optimieren". Alle dieses Tipps sind auch für MPEG4-Echzeittrecording relevant.

3b. Video-Codec: Beim Bild ist es wie beim Ton - die Karte allein reicht nicht, es braucht noch einen passenden Video-Codec, der für die Video-Bildkomprimierung sorgt. Problem: Auch hier gibt's wiederum dutzende Codecs mit dutzenden Einstellvarianten.

4. Capture-Programm: Der komplette Vorgang wird von einem "Capture-Programm" gesteuert. Idealerweise wird hier einfach das im Rahmen des Workshops beschriebene Freeware-Tool "VirtualDub" verwendet. Das Capture-Programm steuert den Audio- und Video-Codec an und schreibt die kombnierte Videodatei auf die Festplatte.

5. Festplatte: Eine 40 GByte Platte kostet rund 400 Mark. 40 GByte reichen für ca 40-80 Stunden Aufnahme in "Near-VHS"-Qualität. Für ca 90 minütige Spielfilme reicht eine CD mit 650 MByte dicke aus.

Mehr lesen...
 
NICKLES PROJEKT 2001: Digitaler Videorecorder für 69 Mark

Artikel-Inhalt


Quelle: www.nickles.de