Die Audio-Kompression wird bei Capture-Tools
unabhängig von der Videokompression eigenständig eingestellt!
Mach Dir eines klar: Die Bezeichnung "AVI"
bei Videodateien steht für Audio und VIdeo.
Gemeint ist also eine Datei, die eigenlich zwei Datenströme
enthält. Und für Audio und Video sind tatsächlich
auch unterschiedliche Kompressions-Codecs möglich. Du kannst
bei einer AVI-Datei also GETRENNT einstellen, wie die Video- und
wie die Audio-Komprimierung stattfinden soll. Und: MPEG-Dateien
sind nichts anderes als AVI-Dateien. Zum MPEG4-Videocodec muss
also jetzt noch ein passender Audio-Codec gesellt werden, der
sich für Echtzeit-Recording eignet. Es gibt zig dutzende
Audio-Codecs, unterm Strich kommen drei Lösungen in Betracht:
Audio-Methode |
Typischer Codec | Bemerkung
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Keine Komprimierung | PCM |
Der stinknormale PCM-Audio-Codec ist auf jedem Windows-PC vorhanden. Um erträgliche Datenmengen zu erhalten, muss die Soundqualität extrem runtergedreht werden. Dennoch: PCM ist die einzige stresslose Lösung wenn's um ECHTZEIT-Aufnahme geht!
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Mittlere Komprimierung | ADPCM
| Auch der "komprimierende" PCM-Codec ist auf jedem Windows-PC vorhanden. Hier fallen geringere Datenmengen an, Qualitätsmäßig ist dieser Codec je nach Hersteller gleich wie oder hörbar schlechter als PCM!
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Starke Komprimierung | DivX Audio
| DivX ist auch bei Audio die beste Wahl: Extrem geringe Speichermengen bei ausgezeichneter Soundqualität. Aber: Echtzeit-Recording mit DivX-Audio läuft auf PCs oft nur bei Mono-Aufzeichnung stabil und crasht sehr gerne - also kritisch!
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Erst unkomprimiert aufnehmen, später nachträglich komprimieren
| PCM + DivX Audio | Das ist die Ideallösung: Erst wird knallhart unkomprimiert in maximaler Qualität aufgenommen, danach wird auf DivX Audio runterkomprimiert. Das Freeware-Tool VirtualDub erledigt das in wenigen Minuten!
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Die drei ersten Audio-Methoden sind interessant, aber keine davon
ist ideal! Das zur Zeit interessanteste Audio-Komprimierungsverfahren
ist DivX-Audio, ebenfalls ein Hack, das MP3-gewohnte Qualität
bringt und dabei nur 8 KByte/s braucht. Ideal ist es, gleich beim
Capturen einfach dieses DivX-Audio zu verwenden. Das klappt aber
in vielen Fällen nicht sauber! Entweder der PC stürzt
beim Versuch Online-DivX-Audio zu komprimieren total ab, oder
es treten Probleme der Lippensynchronität auf - Bild und
Ton "laufen" nicht exakt parallel ab! Es ist daher sinnvoll
beim Aufnehmen auf Audio-Komprimierung total zu verzichten und
erst später zu komprimieren! Für diese Methode bietet
sich das unkomprimierte PCM-Audioformat an. Die Tabelle informiert
erst mal über die gängigen UNKOMPRIMIERTEN PCM-Audio-Formate
und was sie an Speicher pro Sekunde brauchen:
Soundformat | Sampling-Rate
| Sampling-Bits | Audio-Modus
| Speicherbedarf pro Sekunde | Speicherbedarf pro Minute
|
PCM | 8000 Hz | 8 Bit
| Mono | 8 KByte/s |
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PCM | 8000 Hz | 8 Bit
| Stereo | 16 KByte/s |
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PCM | 8000 Hz | 16 Bit
| Mono | 16 KByte/s |
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PCM | 8000 Hz | 16 Bit
| Stereo | 32 KByte/s |
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PCM | 11025 Hz | 8 Bit
| Mono | 11 KByte/s |
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PCM | 11025 Hz | 8 Bit
| Stereo | 22 KByte/s |
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PCM | 11025 Hz | 16 Bit
| Mono | 22 KByte/s |
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PCM | 11025 Hz | 16 Bit
| Stereo | 44 KByte/s |
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PCM | 16000 Hz | 8 Bit
| Mono | 16 KByte/s
| 960 KByte |
PCM | 16000 Hz | 8 Bit
| Stereo | 32 KByte/s
| 1920 KByte |
PCM | 16000 Hz | 16 Bit
| Mono | 32 KByte/s |
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PCM | 16000 Hz | 16 Bit
| Stereo | 64 KByte/s |
|
PCM | 22050 Hz | 8 Bit
| Mono | 22 KByte/s
| 1320 KByte |
PCM | 22050 Hz | 8 Bit
| Stereo | 43 KByte/s
| 2580 KByte |
PCM | 22050 Hz | 16 Bit
| Mono | 43 KByte/s |
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PCM | 22050 Hz | 16 Bit
| Stereo | 86 KByte/s |
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PCM | 44100 Hz | 8 Bit
| Mono | 43 KByte/s |
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PCM | 44100 Hz | 8 Bit
| Stereo | 86 KByte/s |
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PCM | 44100 Hz | 16 Bit
| Mono | 86 KByte/s |
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PCM | 44100 Hz | 16 Bit
| Stereo | 172 KByte/s |
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Diese Standard-Audio-Formate - auch PCM-Audio - genannt sind unkomprimierte
Formate. Effektiver ist es natülich bei den Audio-Einstellungen
ein komprimierendes Audio-Format zu wählen. Das ist allerdings
tükisch, da sich der MPEG4-Aufnahmecodec dann mit diesem
komprimierenden Audio-Codec vertragen muss - und das macht oft
Ärger. Auch fällt beim Audio-Komprimieren in Echtzeit
kostbare Rechenzeit an, die eigentlich der MPEG4-Aufnahmecodec
für die Bild-Komprimierung braucht. Es ist daher sinnvoll,
wenn Du EISKALT bei Deinen Video-CDs auf Audio-Komprimierung verzichtest,
also ganz einfach das unkomprimierte PCM-Audio-Format nimmst.
Dieses Audio-Format kann zudem auf jedem PC abgespielt werden
- verwendest Du ein kompromierendes Audio-Format dann muss dessen
Codec auf jedem PC installiert sein, auf dem Deine Video-CDs später
laufen sollen! Beim Abspielen eines MPEG4-Videos mit komprimiertem
Audio fällt natürlich wieder erhöhter Rechenaufwand
an! Schlecht, wenn Du Deine Video-CDs auf einem älteren,
nicht mehr ganz so schnellen Notebook abspielen willst!
Das Problem bei unkomprimierten PCM-Audio-Format ist sein hoher
Speicherverbrauch. Bei höchster Qualität mit "44100
Hz, 16 Bit, Stereo", also CD-Qualität kriegst Du auf
einer CD maximal 74 Minuten Stereo-Audio unter - es reicht also
nicht mal aus um NUR den Ton eines 90 minütigen Videos aufzuzeichnen!
Die PCM-Audioqualität MUSS also gesenkt werden. Ein guter
Wert ist dieser: "22050 Hz oder 16000 Hz mit 8 Bit, Stereo".
Das reicht aus für guten Spielfilm-Ton und auch für
noch passable Musik-Qualität. Pro Minute fallen hier rund
2,5 MByte an.
Alternativ zum unkomprimierten PCM-Audioformat, empfiehlt sich
das komprimierende APCM-Audioformat, das auf einem Windows-PC
ebenfalls standardmäßig vorhanden ist:
Das komprimierende ADPCM-Audioformat
braucht nur ein Viertel bis Hälfte der Datenmenge wie unkomprimiertes
Audio.
APCM ist im Vergleich zu komprimierten Audio-Formaten
wie MP3 kein "Knaller", aber die Datenmenge ist im Schnitt
gut nur die Hälfte so groß wie bei unkomprimiertem
PCM-Audio. Folgende ADPCM-Audio-Raten kommen für's Spielfilm-Aufzeichnen
mit guter Tonqualität in Betracht:
Sampling-Rate |
Sampling-Bits | Audio-Modus
| Speicherbedarf pro Sekunde | Speicherbedarf pro Minute
|
22050 Hz | 4 Bit
| Stereo | 22 KByte/s
| 1320 KByte |
44100 Hz | 4 Bit | Stereo
| 43 KByte/s | 2580 KByte |
Am idealsten für SOFORT-ENDERGEBNISSE DIE WENIG RECHENLEISTUNG
BEI DER WIEDERGABE BRAUCHEN (alte Notebooks als Videplayer) ist
die APCM-Samplingrate 22050 Hz - die braucht nur halb soviel Speicherplatz
wie 22050 Hz Sampling mit PCM und liefert dabei sogar noch eine
bessere Tonqualität. Wer einen schnellen Rechner (so ab 600-700
MHz) hat, braucht sich um Rechenleistung beim MPEG4-Capturing
wenig Sorgen machen und hat genug Leistungsreserve um mit APCM
aufzuzeichnen. Meist sind auf einem Windows-System zwei APCM-Kompressoren
verfügbar - der "IMA ADPCM" und der "Microsoft
ADPCM". Beide sind beim Speicherverbrauch gleich, je nach
Version des Kompressors können sich allerdings Rechenleistung
und Soundqualität unterscheiden - ausprobieren!
Beide Varianten - also ein unkomprimiertes Audio-Format oder APCM
verwenden - hauen bei den meisten PC reibungslos hin. Am effektivsten,
allerdings auch kniffligsten, ist Video-Liverecording mit dem
DivX-Audio-Codec. Dieser "illegale" Codec ist ebenfalls
im Internet zu finden, ist beim DivX-Videotreiber in der Regel
beigepackt. Im "Angelpotion-MPEG4"-Paket ist er drinnen
(bei AngelOption-Setup unbedingt volle Installation wählen!).
Bei DivX-Audio gibt es zig Einstellstufen
- NICHT JEDE funktioniert auf jedem PC beim Echtzeit-Recording.
Ideal ist das DivX-Audioformat 44 KHz Stereo mit
64 kbps. Hier fallen pro Sekunde Audio nur 8 KByte an, also
480 KByte pro Minute. Das ist das Zielformat in das Du abschliessed
immer konvertieren solltest:
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