Jede TV-Karte wird mit Software geliefert, die in
der Regel auch zum Speichern von Einzelbildern und Videosequenzen
dient. Da fast alle TV-Karten auf Brooktree-Chips basieren, sind
die Einstellmöglichkeiten nahezu indentisch - sogar der Videoeinstell-Dialog
sieht fast immer wie hier im Bild aus, da viele TV-Karten-Hersteller
für ihre Software die Original-Brooktree-Referenz-Software-
und -Treiber als Ausgangsbasis verwenden. Wenn die Software Deiner
TV-Karte nicht die hier erklärten Einstellungen anbietet,
dann kannst Du natürlich auch eine alternative Freeware-/Shareware-Capture-Lösung
verwenden.
Die entscheidende Sache: Die Software
von Aufnahme-tauglichen TV-Karten bietet einen Videoeinstellungsdialog.
Hier im Bild die Capture-Software der spottbilligen 120 Mark TV-Karte
"Askey TV Magic" (unter anderem bei Conrad-Electronic
zu kriegen - http:\\http://www.conrad.de).
Zur Abbildung:
1. Videoplayer-Oberfläche: Reine Fasade - die
Bedienungsprogramme der TV-Kartenhersteller sehen sehr verschieden
aus, bieten aber nahezu identische Einstellfeatures, da sie im
Kern auf den gleichen "Video-Capture"-Motor von Windows
zurückgreifen.
2. Video-Einstellungen: Jede TV-Software die Videosequenzen
aufzeichnen kann, bietet auch einen Einstelldialog zu Aufzeichnungs-Bildgröße,
Farbtiefe und dergleichen.
3. Hast Du den Hauptdialog für die Videocapture-Einstellung
gefunden, dann gelangst Du von dort in der Regel zu allen weiteren
relevanten Einstelloptionen.
Egal welche Capture-Software Du verwendest: Nicht
jeder TV-Kartenhersteller reizt die Möglichkeiten seiner
Hardware in der Software voll aus. So kann ein Hersteller es beispielsweise
verhindern, dass ein alternativer Codec wie MPEG4 eingestellt
wird, beziehungsweise die Capture-Software bietet den Windows-üblichen
Codec-Auswahldialog gar nicht an!
Oftmals ist der Codec-Einstelldialog auch nur sehr
gut versteckt! Ein typischer Fall ist die "WinTV-2000"-Software
die Hauppauge bei nahezu alle seinen Videoprodukten beipackt (also
Sat-Karte, TV-Karte, MPEG2-Karte):
Gut versteckt, aber da: Bei Hauppauges's
WinTV2000 Software findest Du den Codec-Einstelldialog wie im
Bild zu sehen!
Die WinTV2000-Software verwendet Hauppauge auch bei
seiner 700 Mark teuren "WinTV PVR"-Karte, dem "persönlichen
MPEG2 Videorecorder". Da die WinTV PVR wie jede billige TV-Karte
über einen BT 878 verfügt, kann sie natürlich auch
für MPEG4-Aufzeichnung verwendet werden. Dann kann die PVR
auch in MPEG4 aufnehmen. Vergleicht man dann die MPEG4-Ergebnisse
der PVR mit ihrer MPEG2-Aufzeichnungsqualität wird schnell
klar, das MPEG4 besser ist. Und das heisst im Klartext rund 600
Mark aus dem Fenster geschmissen, denn für die MPEG4-Aufzeichnung
werden die teuren MPEG2 Chips der PVR nicht benötigt!
Allen Softwarelösungen die aktuellen TV-Karten
beigepackt sind, ist eines gemeinsam: Sie sind mehr oder weniger
überflüssig, wenn es um's Recording von Videos geht.
Die bestmögliche Lösung ist "VirtualDub" -
kostenlose Freeware. Fackel nicht rum und downloade das Teil am
besten sofort hier: http://www186.pair.com/vdub/index.html - das
ist die Homepage des "VirtualDub" Autors. Lass Dich
nach der Installation von Virtual Dub nicht von der altmodischen
Oberfläche und den vielen Fachchinesisch-Optionen abschrecken!
Du hast es hier mit einer der genialsten Videosoftware zu tun
die existiert. Als erste Orientierung nur ein kleiner Tipp: VirtualDub
präsentiert sich nach seinem Start im "Videobearbeitung"-Modus.
Zum Aufnehmen brauchst Du einen anderen Programmmodus - den Capture-Modus.
Du erreichst diesen Modus wie im Bild zu sehen, über die
Menü-Option "File-Capture"-AVI. Alle im Rahmen
dieses Videorecorder-Beitrags vorgestellten Einstelloptionen sind
bei Virtual Dub enthalten. Einen ausführlichen Workshop mit
Tipps&Tricks speziell alleine zu Virtual Dub findest Du hier
in Kürze im Rahmen des Projekt 2001.
Entscheidend: Nach Start von VirtualDub
wird im File-Menü "Capture AVI..." gewählt
- diese Option aktiviert den integrierten Videorecorder, in dem
alle weiteren Dinge erledigt werden.
Tipp: Es werden diverse
VirtualDub-Versionen zum Download angeboten. Im Fall von Direkt-Recording
mit MPEG4 solltest Du ruhig die aktuellste Version verwenden (Anfang
2001 war das die Version 1.4c mit ca 600 KByte Umfang).
Das waren die Grundlagen zur Ausrüstung und
zum Tauglichkeits-Check eines PCs in Sachen MPEG4. Sind die beschriebenen
Voraussetzungen erfüllt, dann musst Du Dich jetzt mit den
Recording-Einstellungen auseinandersetzten. Dabei gilt: Egal welche
Hardware, egal welche Software - die folgenden Zahlen und Fakten
sind für alle Fälle gültig.
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