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Nochmal Mindestlohn

gelöscht_84526 / 36 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich weiß, das Thema hatten wir schon einmal vor gar nicht so langer Zeit hier im OT-Bereich. Allerdings habe ich nun was zu diesem Thema gefunden, was vielleicht für den Einen oder Anderen interessant ist:

http://11k2.wordpress.com/2010/03/09/mindestlohn-in-der-eu/

Unter diesem Link findet man eine Grafik, mit welcher dargelegt wird, wie das mit dem Mindestlohn in anderen Ländern der EU funktioniert bzw. wie hoch der Mindestlohn dort ist (bitte beachten: Bei den dort angegebenen Löhnen handelt es sich um Nettolöhne !.

Ich frage mich immer wieder, wieso die Politik in Deutschland sich so vehement gegen die Einführung eines Mindestlohnes wehrt. Wenn man sowas einführen würde, dann hätte Herr Westerwelle doch genau das, was er immer fordert: Den Abstand zwischen Hartz IV-Bezügen und den Löhnen. Vorausgesetzt natürlich, man würde realistische Mindestlöhne festlegen, also Löhne, von denen man leben kann, ohne dass man noch zur ARGE rennen muss, um "aufzustocken".

Gruß
K.-H.

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Heilige Kuh Prosseco
Ventox Max Payne „ Das hat nicht zwangsläufig etwas mit Produktivität zu tun. Als Exporte...“
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Wenn Du einen Artikel im Wert von 10.000 € 50 Mal zwischen Deutschland und einem anderen Land hin- und herfährst, hast Du die deutsche Exportstatistik um 500.000 € erhöht.

Ich kann mir nicht vorstellen, das es so zu definieren ist.
In "meiner" Firma werden überwiegend Bauteile aus Asien zusammengebaut und die Endprodukte innerhalb Deutschlands und ins Ausland verkauft.
Da kommt meines Wissens nichts mehr von aus dem Ausland regulär nach Deutschland zurück.
Die Bauteile fallen also unter Import, und die Endprodukte unter Export.
Der Lohnanteil am Endprodukt macht übrigens, soweit mir bekannt, nur ein paar Prozent am Preis aus.
Alles andere wie die Bauteile, Energie und natürlich die Produktionsmaschinen werden in einem Land, wo die Menschen für einen Hungerlohn arbeiten, nicht geringer sein als hier.
Außer, das jeweilige Land subventioniert es über geringere Energiekosten und Steuern.
Dadurch wird aber von so einem Land weniger Geld eingenommen zugunsten des Unternehmers, der ja seine Produkte nicht unbedingt billiger anbieten wird wie wir.
Sonst würde es sich doch für ihn nicht lohnen, in einem Billiglohnland produzieren zu lassen.
Im Endeffekt ist also das Billiglohnland und damit seine Bevölkerung benachteiligt.
Es wird vom Staat weniger Geld eingenommen, dass dann für den Ausbau oder nur den Unterhalt der Infrastruktur fehlt.

Um jetzt mal zu meinem Reizthema Nokia zu kommen, sind die Preise für deren Handys eigentlich, seit sie auch in Rumänien produzieren lassen, spürbar gesunken?
Geht es der Region, wo jetzt produziert wird, merklich besser?

Und um noch auf Wikipedia zu kommen, dort heißt es:

"Für das Jahr 2009 ist China mit Exporten im Wert von 840 Milliarden Euro Exportweltmeister. Deutschland folgt an zweiter Stelle mit Exporten im Wert von 816 Milliarden Euro."

Wenn nach deiner Definition die 816 Milliarden Euro auch durch das hin und her Transportieren von Halbfertig- und Endprodukten entsteht, so wird das bei den 840 Milliarden Euro für China doch wohl auch zutreffen.
Und die anderen Länder machen das dann doch wohl auch, oder?
Also ändert sich im Endeffekt nichts wesentliches an der Platzierung.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
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