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Wie schützt ihr den PC vor Überspannung (indir. Blitzschlag)?

Waldo311 / 40 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi, frage mich angesichts der aktuellen Hitze und Gewitterneigung, wie sicher mein PC tatsächlich ist. Habe eine Mehrfachsteckdose von Aldi, bei der die ersten drei Stecker mit einem "Netzfilter" ausgestattet sind. Ich nehme mal an, dass der in Sachen Überspannungsschutz nichts bringt, oder?
Bei ausgeschaltetem PC und ausgeschalteter Steckdosenleiste bleibt wohl die Gefahr einer Überspannung...

Steckdosenleiste: Supraline, PC-Leiste mit Netzfilter 14x6
mit USS modul typ 15702; es folgen einige Daten wie Nennstrom, kombinierter Stoß usw. (kann ich auf Wunsch nachreichen...)

Wie sehen eure Lösungen aus?

jueki Waldo311 „Wie schützt ihr den PC vor Überspannung (indir. Blitzschlag)?“
Optionen

Man sollte von zwei grundverschiedenen Ausgangssituationen ausgehen:
- Man ist über Freileitung angeschlossen
- man ist über Kabel angeschlossen.
Betrifft sowohl das Strom- als auch das Datennetz.
Freileitung:
Extrem gefährdet. Die Freileitungen wirkern als natürliche Blitzableiter. Und die Schockwellen werden kaum nennenswert gemildert, der Spannungsstoß wird über weite Entfernungen übertragen. Warum? Die Induktivität und die Kapazität von Freileitungen ist sehr gering. Demzufolge ist auch der sog. "imaginäre Widerstand" der Leitungen sehr gering. Ausschalten genügt da nicht - diese Spannungsstöße überschlagen sogar die Strecke vom Fußkontakt zum Gewinde einer normalen E27- Schmelzsicherung. Und schmelzverglasen die. Habe ich früher, als Elektriker auf einem Erzgebirgsdorf bei fast jedem Gewitter mal gesehen. Stecker ziehen!
Kabel:
Meist liegen diese Kabel mindestens 2m tief in der Erde. Ältere Panzerbleikabel haben gar noch einen Fe- und einen Pb- Mantel, der geerdet ist.
Ein Einschlag ist extrem selten - er kann nur auf der Hochspannungsseite oder in der Freiluft- Umspannstation erfolgen.
Kabel haben einen hohen imaginären Widerstand, die Kapazität und die Induktivität der Kabel ist um Größenordnungen höher, als die der Freileitungen.
Alles in allem - Einschläge sind sehr selten und schwächen sich exponentiell (e- Funktion) mit der Entfernung ab.
Ich schalte nur ab, wenn die Blitze vorm Haus einschlagen. ;-)
Störungsfreie Stromversorgung:
Diese sind auf hauptsächlich zwei Wegen wirksam: Die Einfachen haben nur eine Spannungsregelung, oft nur auf der Basis eines magnetischen Verstärkers. Die Umschaltung zur Batterie und der im Leerlauf immer mitlaufenden Sinus- oder dreieckförmigen Netzspannung erfolgt trägheitslos. Überspannungen werden nur elektronisch, also infolge der Regelcharakteristik des Reglers eliminiert.
Hochwertige Stromversorgungen beschreiten einen anderen Weg: Hier wird die Netzspannung sogleich heruntertransformiert und in Gleichstrom umgewandelt. Dieser speist die Batterie und gleichzeitig den DC/AC- Wandler. Dieser liefert immer eine konstante Spannung ab.
Weitergabe von Überspannungen kann in diesem Falle nur durch Spannungsüberschlag in den Wicklungen des Eingangstrafos geschehen.
Jürgen

@Doc + Tilo Olaf19
@manfrommars - jueki