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Gibt es ein Testverfahren für Virenscanner ?

hanshh / 52 Antworten / Flachansicht Nickles

Gibt es seröse Testverfahren für Virenscanner ? Also solche Verfahren, die die Erkennungsrate von  VSn feststellen können ? Und wer bietet solche Testergebnisse an ?

Bei allen Tests, die ich bisher gelesen habe, schneidet der Microsoft Defender (Windows 7) besonders schlecht ab (bis hin zu Erkennungsrate = 0 )

Gruß

Hanshh

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shrek3 hanshh „Danke, das ist sehr einleuchtend. Mit seriös meinte ich Testverfahren, die nicht von den Herstellern beeinflußt sind. ...“
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Somit ist jeder VS incl. Defender überflüssig ?

Direkt überflüssig würde ich nicht sagen - aber ist er nicht mehr das, was er früher einmal war. Ein Scheinriese, nicht völlig bedeutungslos, aber zu unvollkommen, um seine Werbeversprechen einhalten zu können.

Wichtiger als ein Virenschutz ist es, Programme aktuell zu halten, wobei besonders die Addons im Browser von zentraler Bedeutung sind (speziell Flash Player, Adobe Reader, Java). Denn diese Brwoseraddons sind auf nahezu allen Rechnern anzutreffen. Sind diese Addons veraltet, ist ein Rechner potenziell offen wie ein Scheunentor, da es jede Menge Schädlinge gibt, die diese veralteten Versionen zu kapern wissen.

Dies geschieht per Drive by Download und ist mittlerweile der weitverbreiteste Infektionsweg.

https://de.wikipedia.org/wiki/Drive-by-Download

Der Schwerpunkt liegt bei der Infektion von Webseiten, wodurch durch das bloße Aufrufen dieser Webseite Schädlinge auf den Rechner gelangen.

Email als meistverbreiteter Infektionsweg war einmal - dieser Weg findet natürlich auch heute nach wie vor statt, aber es für die Kriminellen viel reizvoller, dies über den Besuch einer Webseite, die täglich von hunderten Usern aufgerufen wird, zu erreichen.

Das Computermagazin PC-Welt war z.B. vor ca. 2 Jahren Opfer einer solchen Infektion.

Da bei jedem Besuch auf einer beliebigen Webseite ein Browser Informationen über sich und seine vorhandenen Addons übermittelt, damit diese Webseite überhaupt die dazu passenden Webdaten zur korrekten Darstellung übermitteln kann, sind die Kriminellen natürlich hochgradig an der unauffälligen Kaperung dieser Webseiten interessiert.

Das sind Angaben zum verwendeten Betriebssystem, zum Browser (Firefox, IE usw.) inkl. Version des Browsers), sowie welche Addons in welcher Version im Browser integriert sind.

Das bekommt auch der im Hintergrund lauernde Schädling mit. Teilt der Browser des Besuchers mit, dass er das Addon XY in der Version 12 hat, hat der Schädling aber hingegen nur Angriffsmöglichkeiten für die Versionen 1-10, macht der Schädling gar nichts. Aber sobald er die Information erhält, dass du die Version 10 hast, wird er aktiv und zwingt das Addon dazu, Schädlinge von der Webseite zu laden...

Auch Werbebanner, die meist erst durch den Flash Player angezeigt werden, können böswillige Infektionsabsichten haben.

Ohne Userkenntnisse vom Gefahrenpotenzial und wie man sich dagegen wehren kann, bleibt ein Virenschutz nur Stückwerk. Als Ergänzung ist er ja durchaus brauchbar, nicht aber als vollwertiger Schutz.

Der spezielle Grund, weshalb du im allgemeinen hier die Empfehlung bekommst, den Defender (ab Windows 8 - bis Windows 7 heißt er Microsoft Security Essentials) zu verwenden, liegt neben dem relativ geringen Nutzwert vor allem darin, dass der Defender aus der selben Softwareschmiede kommt wie Windows. Keiner kennt sich besser mit Windows aus als MS selber. Deshalb fügt er sich auch viel geschmeidiger ins System ein.

Ein Virenschutz anderer Hersteller kann immer wieder mal Windowsabläufe blockieren.
Ein Privatkunde, der vielleicht nur 2 Rechner besitzt, wird diesen Problemen eher selten oder sogar gar nicht begegnen. Für einen Dienstleister, der es jährlich mit hunderten von Rechnern zu tun hat, sieht die Bilanz aber schon wieder ganz anders aus - ca. 5% aller Rechner haben irgendwann Probleme mit dem Virenschutzprogramm, wobei die Firewallkomponente des Virenschutzes noch häufiger zu Problemen führt als der bloße Virenschutz.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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...schreibt man groß. hanshh