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Rechtsfrage zu Software-Lizenzvertrag

Olaf19 / 79 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen!

Ende 2002 habe ich die Software Atmosphere des amerikanischen Herstellers Spectrasonics erworben. Halten wir uns nicht mit technischen Details auf, wozu das Programm gut ist - wayne\'s interessiert, der kann dem Link oben folgen.

Ich würde mich von dem Programm gern trennen, es also verkaufen. Laut Lizenzvertrag ist dies aber nicht möglich, siehe Zitate im PS. So wie sich das liest, habe ich die Software nicht gekauft, sondern nur - ich sag\'s mal mit meinen eigenen Worten - "auf Lebenszeit gemietet". Obwohl es in der Anleitung vollmundig heißt, thank you for purchasing Atmosphere - also doch "käuflich erworben"...

Diese Angelegenheit hat nun zwei Aspekte.

Anstatt die Software zu installieren und in Betrieb zu nehmen hätte ich die Schachtel einfach wieder verschließen und zum Händler zurück bringen können. Habe ich damals nicht gemacht (war ja auch ganz scharf auf das Programm) - selber Schuld, könnte man sagen. In Deutschland haben wir Vertragsfreiheit, niemand hat mir diesen Lizenzvertrag aufgezwungen.

Die andere Seite der Medaille ist, dass auch die Vertragsfreiheit gewisse gesetzlich definierte Grenzen hat. So können geschlossene Verträge anfechtbar sein (z.B. bei Irrtum oder arglistiger Täuschung) oder sogar null und nichtig (z.B. bei rechts- oder sittenwidrigen Vereinbarungen).

Daher frage ich mich, ob ich mir diese Art "Knebelvertrag" wirklich gefallen lassen muss. Schließlich gelten in Europa z.T. etwas andere Rechtsauffassungen als in den Staaten. Das sollte den Amerikanern klar sein, wenn sie in Europa und mit Europäern Geschäfte abschließen.

Wie seht ihr das - gibt es irgendeine vernünftige Möglichkeit, aus diesem Vertrag herauszukommen? Oder bleibe ich auf dieser Software sitzen und habe "bestenfalls" die Möglichkeit, sie einfach nur nicht mehr einzusetzen oder gar in die Mülltonne zu tun?

Vielen Dank im voraus für eure Anregungen.

CU
Olaf


P.S. Zitate...

...aus dem Lizenzvertrag:
You cannot transfer ownership of this CD-ROM or the sounds or programs it contains. You cannot re-sell or copy this CD-ROM. [...] The license to use this product is granted for a single user only. You cannot resell Atmosphere as a used product to someone else because this is a non-transferable license of the contained sound recordings.

- aus den FAQ:
Can I resell Atmosphere used to someone else?
No, the sounds are licensed ONLY to you. You cannot transfer the sound license to someone else, so you may not sell it used.

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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wenn ich als softwarehersteller auch mal was dazu sagen darf - es gibt auch einen guten grund warum hersteller den weiterverkauf verbieten (wollen) und der besteht darin, das die hersteller irgendwas verdienen muessen um hersteller zu bleiben. dazu ein einfaches beispiel, mit einem hersteller und zwei (moeglichen) kunden.

der hersteller schaut sich den zielmarkt fuer sein produkt an, und entscheidet aufgrund der menge der moeglichen kunden was fuer einen preis er fuer das produkt nehmen muss,um die entwicklung und wartung zu finanzieren und obenderein was zu verdienen.

in unserem beispiel enthaelt der zielmarkt 2 moegliche kunden, und daraus resultiert der preis 'p'.

kunde (a) kauft das produkt dann auch, kunden (b) aber nicht. der grund dafuer ist der, das das produkt nicht dauerhaft benoetigt wird, sondern nur von zeit zu zeit.

was nun passiert ist klar: irgendwann braucht kunde (b) das produkt doch - und kauft es eben nicht vom hersteller, sondern zu einem beliebigen (symbolischen) preis von (a). a braucht das ding gerade nicht.

wenn (a) das ding wieder braucht, kauft er es einfach zum gleichen preis von (b) zurueck. effektiv gesehen, aus der sicht der herstellers, nutzt also einer von beiden eigentlich eine schwarzkopie - obwohl alles ganz 'ordnungsgemaess' abgelaufen ist.

der naechste schritt ist klar. ein kluger kopf, z.b. bei der firma elby (die sind spezialisiert auf sowas) kommt auf die idee eine kaufboerse fuer software zu veranstalten. jedermann der teilnimmt verkauft seine software zum symbolischen preis von einem euro und kauft software die er benoetigt fuer ein euro zehn (elby verdient die 10 cent).

resultat: es gibt keinen softwarehersteller mehr der irgendwas verdient, weil von jedem softwarepaket nur noch eine extrem geringe menge verkauft werden - eben genau die menge, um die benoetigte kritische masse in der 'kaufboerse' zu bestuecken.

die einzige moegliche reaktion fuer den softwarehersteller ist es also, den preis anzuheben - und das ist genau der erste schritt davon, das das softwarepaket letzten endes verschwinden wird.

WM_MY0.02$

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