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englische Begriffe in deutschen Anleitungen

leokirch / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,


Ich möchte mal ein Thema ansprechen.daß viele meines Alters,ich bin Jahrgang 46,gleichermaßen betrifft.Warum müssen in deutschen Anleitungen soviel englische Fachbegriffe benutzt werden,und wenn,kann man die nicht wenigstens unten auf jeder Seite oder am Ende einer Anleitung in deutsch übersetzen.Wenn ich da Begriffe wie Defoult,Device, Stripping ,Streaming,Capture usw.sehe,geht der ganze Sinn verloren weil ich nicht weiß was das bedeutet.Ich habe weder in meiner Schulzeit noch später im Berufsleben irgendwann mit der englischen Sprache zu tuen gehabt,und wenn die Software noch wie in den 80er Jahren überwiegend in englisch wäre, könnte ich nicht mal meinen PC bedienen,bin da auch noch relativ neu,knapp 2 Jahre.Anlasß für diesen Beitrag ist Virtual Dub,aber das ist mit vielen anderen Anleitungen ähnlich.Ich habe null Ahnung von der Materie und wenn ich dann bestimmte Begriffe nicht verstehe,hänge ich vollkommen in der Luft.Das sind meiner Meinung nach Anleitungen für Leute .Die sich zumindestens mit der Materie auskennen und sich allenfalls mit der Funktion von Virtual Dub vertraut machen müssen.Ich bin totaler Anfänger ,und brauchte noch weitere Hilfen,die mir die Anleitung erklären.


MFG...Leo

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OSXP xafford „der hauptgrund liegt darin, daß viele dieser begriffe fachbegriffe sind, die...“
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Ich bin einer derjenigen, der solche Handbücher übersetzt, und zwar seit Anfang der 80er Jahre. Ich verwende nach Möglichkeit keine Amerikanismen, es sei denn, dass diese - wie z.B. Computer - fast schon so etwas wie Lehnwörter geworden sind.

Englische Begriffe wie Codec, Ripper, Player oder Encoding würde ich nicht verwenden, da es hierfür deutsche Äquivalente gibt (das aus "COder/DECoder" gebildete Kunstwort "codec" übersetze ich als "Codierer/Decodierer").

Meine Handbücher sind so gut verständlich, dass ich im Gegensatz zu vielen meiner Kollegen stets mit Aufträgen eingedeckt bin. Außerdem verstehe ich als Elektronikingenieur und Computerbenutzer seit 1969 mehr von der Materie als die meisten "technischen" Übersetzer, die eigentlich gar nicht wissen, wovon der von ihnen zu übersetzende Text handelt (deshalb auch die vielen haarsträubend schlechten Übersetzungen).

Meinungen wie " PCs und Englisch gehören eben einfach zusammen" halte ich für ziemlichen Käse. Der Computer wurde erstmals von Konrad Zuse, und hier als abstruses Relaismonster, realisiert, und von den Amis weiterentwickelt. Es waren aber nicht die Amis allein, von denen die Computerei weitergebracht wurde (man denke an Wirths Pascal, aus dem sich die C-Programmiersprachen entwickelten).

Da es für nahezu jeden englischen "Fachbegriff" eine deutsche Entsprechung gibt, sollte man die auch verwenden. Total blöd finde ich z.B. den Begriff "booten". Jemand, der diesen Begriff verwendet, weiß zu 99 % nicht einmal, wie er entstand:

Ein amerikanischer Spaßvogel nannte in den frühen 60ern ein Urladeprogramm "bootstrap loading program" (Stiefelschlaufen-Ladeprogramm), weil sich dadurch ein Computer so ähnlich "hochzieht", wie das der Baron Münchhausen an den eigenen Haaren getan haben will. Daraus wurde dann im Laufe von 2 Jahrzehnten über "bootstrap loader" das Verb "to boot", das irgendwann einmal von einem sehr miesen Übersetzer (der hundertprozentig gar nicht wusste, was das überhaupt heißt) in "booten" übersetzt wurde.

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