Darüber hinaus halte ich nicht viel von der ewigen Wiederholung solcher Mythen ("die Abiturienten können keine einfachen Berechnungen im Kopf ausführen"). Bei einigen mag das vielleicht zutreffen. Aber das dürfte eine veschwindend kleine Minderheit sein.
Stimmt. Aber viele Abiturienten lassen sich dazu verleiten, über eine Aufgabe nicht mehr nachzudenken und einfach stupide Zahlen in den TR zu tippen.
Zwei Mitschülerinnen in meiner Berufsschulklasse waren auch koleginnen im Abi; beide hatten LK Mathe gehabt. Unser Lehrer Kaufmännisches Rechne gab uns im unterricht eines Tages eine Aufgabe der Art "wenn 14 Arbeiter + 2 Bagger für den Auftrag x Tage benätigen, wieviele Tage benötigen dann 11 Arbeiter mit 1 Bagger?" (es war nicht dieser Wortlaut, nur dieser TYP Aufgabe).
Ich habe zuerst auch alle Angaben in den TR getippt und ein Ergebnis erhalten. Das Ergebnis war ein Dezimalbruch.
War sehr früh fertig, also noch erumgespielt - dabei hab ich dann "aus Jux" alle Dezimalbrüch zunächst in unechte Brüche gewandelt gekürzt wo möglich und dann ausgerechnet.
Jetzt war das Ergebnis eine Ganze Zahl. Und deswegen, hab ich dann, als ein Klassenkamerad das TR-Ergebnis nannte und mein klassenlehrer dieses bestätigte gesagt "das Ergebnis ist falsch".
Gelächter in der klasse, mein klassenlehrer bat mich zu Erläutern, wie ich darauf käme, ich zur Tafel und meine Rehnung vorgeführt - betretene Gesichter bei allen inklisive Lehrer.
Mich hat nachdenklich gemacht, dass nur ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, Dezimalbrüche in Brüche umzuwandeln...