Ich habe ca. 2.500 Word-Dokumente zwischen 1989 und 2000 archiviert. Diese kann man mit Word 2003 bzw. Word 2010 nur mehr schwer oder überhaupt nicht mehr lesen.
a) Gibt es eine praktikable Methode, diese Dateien zu konvertieren?
Sonderzeichen, Umlaute und Formatierungsanweisungen bereiten diese Probleme.
Die alten MS Word Programme stünden zwar auch noch zur Verfügung, lassen sich jedoch nicht mehr installieren unter XP oder W 7.
b) Gibt es eine Verträglichkeitstabelle, aus der die Aufwärts-Kompatibilität der MS Word-Programme ab V1 zu Folge-Betriebssystemen ersichtilich ist? Von MS war dazu keine Antwort zu bekommen, obwohl ich ein kleines Vermögen in diese Alt-Software einst investierte.
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Hi!
Ich kenne die Situation ziemlich genau, nur dass bei mir das Problem aus Hamburg kommt und nicht aus Redmond.
Ich habe unter DOS mit Starwriter für DOS angefangen. Hersteller war die Stardivision in Hamburg. Mit der Version 6 habe ich u.a meine Studienarbeiten und meine Diplomarbeit geschrieben. Aus Starwriter für DOS würde später der Starwriter für Windows, der dann zum StarOffice für Windows mutierte.
Kurz nach dem Verkauf an Novell wurde davon OpenOffice abgespalten und damit wären wir bei LibreOffice.
Open&LibreOffice können in den aktuellen Versionen, weder die alten StarWriter für Windows, noch die Starwriter für DOS-Dateien lesen. Ergo hab ich das gleiche Problem wie du: Programme sind vorhanden, Dateien auch und der neumodige Kram, kann damit nix anfangen...
Ich bin den Weg des Virtuellen gegangen. Der Vorschlag basiert also auf eigenen Erfahrungen, wobei es dabei ursprünglich nur um mein altes Emailprogramm ging, dessen Mails ich nicht vernünftig exportieren konnte.
Ich habe meinen alten WinXP-Rechner virtualisiert. Das war eine einmalige Sache, die etwas Planung und Vorbereitung bedurfte (ich brauchte eine externe Platte, die an den alten und den neuen Rechner passte).
Seither ruht er mit allen Daten als Verzeichnis auf dem neuen Rechner. Neben dem alten Mailprogramm liegt da auch eine alte OpenOffice-Version drauf, die zumindest die alten StarOffice für Windows Dateien lesen kann, ein ungeplanter aber sehr brauchbarer Nebeneffekt, wie ich festgestellt habe, als ich mal meinen alten Lebenslauf weiterverwenden wollte...
Wobei ich jetzt gerade festgestellt habe, dass die alten Dateien aus DOS-Zeiten doch nicht in der VM gespeichert sind. Das war jetzt interessant (auch weil ich vor einem Jahr umgezogen bin)...
Die Disketten(!) habe ich dann doch recht schnell gefunden. Das Diskettenlaufwerk ahbe ich allerdings vor etwa 2 Monaten ausgebaut. Das USB-Diskettenlaufwerk, das ich mal für mein berufliches Notebook hatte, musste ich erstmal suchen...
Es grenzt an ein Wunder, dass alle drei Disketten, die ich herausgesucht hatte noch fehlerfrei lesbar wahren (sie waren meine alten Backup-Disketten und entsprechend beschriftet; sie zu finden, war also kein Problem).
Das Kopieren in die VM hat dann ebenfalls sofort funktioniert. Das in der VM installierte OpenOffice 2.3.1 bringt auch noch Importfilter für die StarWriter für DOS-Dateien mit. Der Import klappte, aber die Dateien werden nicht 100% korrekt importiert.
Für meine Diplomarbeit hatte ich damals mit einer kostenlosen Testversion von StarOffice 1.0 die DOS-Texte importiert und im WinWord-Format gespeichert. Diese Datei ist allerdings verschollen, so dass ich das Ergebnis nicht mit dem Import von OO 2.3.1 vergleichen kann.
Im Prinzip hätte ich auch noch die StarWriter für DOS Disketten und könnte so eine Installation in der DOSBox machen. Aber darauf werde ich verzichten.
Mein ernst gemeinter Rat wäre aber, dass du dir mit deinen Dateien ebenfalls die einmalige Mühe machen solltest ein VM mit der passenden Software aufzusetzen. Das ist die einfachste Methode, um die alten Dateien lesbar vorzuhalten.
Selbst wenn du die VM nicht behalten willst und deine alten Dateien nur konvertieren willst, brauchst du eine VM, um die alten Programme zu installieren, die noch die nötigen Filter mitbringen.
Vom Platz her ist meine VM heute ein Witz: ich habe zwar die komplette 60GByte Platte gespiegelt, aber die Dateien der VM sind insgesamt nur 52GByte groß. Im Zeitalter der 1TByte Notebookplatten ist das keine Größe die irgendwelche Probleme macht. Hätte ich eine leere VM genommen und nur WinXP, SO2.3.1 und die alten Texte isntalliert, wäre ich vermutlich mit unter 10GByte weggekommen.
Und wie gesagt: die Arbeit macht man sich einmal. Danach wird die VM, wie jedes Verzeichnis einfach nur nur auf den neuen Rechner kopiert, wenn denn mal der Nachfolger kommt.
Ich kann privat mit dieser Methode und den nicht optimalen Importen leben. Bei beruflichen Anforderungen (wenn es z.B. um die Archivierung von Rechunngen geht) sieht die Sache natürlich ganz anders aus.
Wobei ich auf VMWare und deren Player setze. Mein jetziges Betriebssystem ist Linux Mint 13, vorher Ubuntu 10.04. Die VM ist beim Linux-Wechsel einfach nur kopiert worden.
Es bleibt aber die Gefahr, dass VMWare irgendwann mal ausstirbt und man auf einen neuen Hersteller wechseln müsste. VMWare ist allerdings der Marktführer und andere Tools wie VirtualBox oder VirtualPC bieten den Import von VMWare VMs an. Ich denke daher, dass das auch in Zukunft so sein wird.
Bis dann
Andreas