Ich habe soeben bei einem spannenden Machtkampf zugeschaut.
Zwei Herren Amsel (gelbschnäbelig) legten fest, wer wo singen und für Nachwuchs sorgen darf.
Sie saßen sich auf dem Weg gegenüber und stiegen dann im Abstand von etwa 10cm senkrecht nach Lerchenart auf, die gelben Schnäbel drohend dem jeweils anderen zugewandt. Zwei, drei Meter hoch vielleicht - dann war die Sache nach mir unbekannten Kriterien entschieden.
Amsel- Sieger setzte sich hoch auf das Verkehrsschild, Amsel- Loser verschwand im Tiefflug.
Die Amsel- Welt war wieder heile und die Machtbereiche abgesteckt.
So einfach ist das...
Jürgen
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Man sollte aber nicht in den Fehler verfallen, der Tierwelt hier "Vorsatz" beim Vermeiden schwerer Verletzungen zu unterstellen.
Tiere agieren nach genetisch bzw. evolutionär erfolgreichen sogen. ESS, evolutionär stabilen Strategien. Die lassen sich für konkrete Arten und Situationen sogar mathematisch genau berechnen. Natürlich tun die Tiere das nicht. Das Abwägen zwischen Aufwand an Energie und Zeit im Verhältnis zum Nutzen (Revier, Futter, Sexualpartner, Nachwuchs) steuern Gene. Und die Gene, die für weniger günstige Verhaltensweisen verantwortlich sind, verspielen ihre Chance auf zahlreiche Kopien in diversen Nachkommen.
Mein Tipp: Richard Dawkins, "Das egoistische Gen"