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Die Alten und der junge Arbeitsmarkt

violetta7388 / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Forum,

jetzt gehen unserem Arbeitsmarkt endgültig die Fachkräfte aus und man besinnt sich des Wissens und des Potenzial der älteren und erfahrenen Mitarbeiter.

"Dass viele Unternehmen weiterhin überwiegend kostengünstigere, junge Arbeitskräfte einstellen, wird langfristig nicht mehr funktionieren. Sie werden zwangsläufig auch auf ältere, das heißt auch teurere Mitarbeiter setzen müssen. Das gelte besonders für kleine und mittelständische Unternehmen, da größere Firmen die Brisanz bereits erkannt und ihre Personalpolitik angepasst hätten".

Den Volltext finden wir hier:
http://wirtschaft.t-online.de/demografie-studie-wo-deutschland-vergreist/id_41852254/index

MfG.
violetta

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einfach nur DANKE Xdata Unholy
gelöscht_189916 violetta7388 „Hallo fakiauso, mit der Bertelsmann-Stiftung hast Du natürlich auch gleich das...“
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Hallo Violetta

Die Bertelsmann-Stiftung hat ja nun mal diese "Studie" erstellt!^^

Da genügt schon ein Blick auf die illustre Liste der Mitglieder, wenn man dann noch die Verstrickungen der ganzen Bertelsmann-Teile inklusive RTL Group und andere diverser Tochterunternehmen durchfilzt, hat man die Liveversion eines erstklassigen Sparmodells, wo die Aktionäre ihr Kapital in der o.g. Stiftung verstecken, um keine Steuern zu zahlen.
Erinnert mich irgendwie an das Firmenkonstrukt von Merkle+Ratiopharm, auch so ein "kleines" Familienunternehmen.
Ich finde es aber nett, das sich solche Leute Gedanken um die Perspektiven älterer Arbeitskräfte machen;-)

Zum Thema: Was nützt der erfahrenste Fachmann, wenn die Arbeitsagentur diesen zum Spießrutenlaufen durch die sinnlosesten Bewerbungen schickt, über Zeitarbeit verheizt mit kaum einer Chance auf Festanstellung oder bei einer persönlichen Bewerbung der Personaler mit solchen Maßstäben arbeitet wie von cyklops geschildert.
Da bekommt u.U. die auf deutsch gesagt größte Dumpfbacke den Job, weil die Klappe einfach weit genug aufgeht, während der zwar fachlich beschlagene Bewerber den Kürzeren zieht, weil er eben eine verbale Ladehemmung hat.
Entgegen aller Behauptungen ist die Luft im Arbeitsmarkt extrem dünn, wer da einmal aussteigen muß, kommt kaum wieder zu den alten Konditionen in eine Festanstellung, weil eben Gehalt und Anzahl der Arbeitskräfte der einfachste und größte Sparfaktor zugleich sind für den Unternehmer.
Solange nur Profitmaximierung um jeden Preis das unternehmerische Denken beherrscht, bleibt alles so wie gehabt:-(

Und es gibt auch genug Arbeit ohne übermäßigen Qualifizierungsanspruch wie Reinigungstätigkeiten usw., trotzdem muß auch so eine Arbeit gemacht werden und diese Beschäftigten haben ein Recht auf vernünftige Bezahlung.
Wenn ich dann wieder lesen muß, das ein Mindestlohn in diesen Branchen nur deshalb beschlossen wird, um dem Entsendegesetz zu entsprechen und angebliches Lohndumping ausländischer Firmen zu verhindern, während das innerhalb D durch die Zeitarbeit schon lange Realität ist, habe ich schon wieder den Finger im Hals bis ganz unten.
Gerade bei diesen sogenannten geringqualifizierten Beschäftigungen wird aber durch Subunternehmen und unsinnige Leistungsanforderungen gewildert nach allen Regeln der Kunst und gerade in solche Beschäftigungsverhältnissen landen eben viele der älteren Arbeitslosen, um überhaupt Arbeit zu haben.
So wird dann aus einem Reinigungsunternehmen eine Dienstleistungsfirma, um dem Mindestlohn für Gebäudereiniger zu entgehen:

http://frontal21.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt/4/0,1872,7589124,00/thread2154488.php

Über besagte Firma ist merkwürdigerweise nach dem Bericht nichts mehr im Web zu finden, die hat sich nämlich inzwischen umbenannt und ihre Spuren sauber verwischt.

Und vermutlich, um auch diese Minimalbelastungen für Unternehmen noch abzuschaffen, kommt unsere liebe Fr.v.d.Leyen mit ihrem 900€-Konzept daher, immerhin kann sie im Fall einer Wahl zur Bundespräsidentin dann gleich ihr eigenes Gesetz durchwinken.

fakiauso



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