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Ist so eine Kündigung ok?

Crazy Eye / 42 Antworten / Flachansicht Nickles

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,655511,00.html

Mal wieder ein Bagatell Diebstahl, der zu einer Kündigung führt und das bei der ersten Tat ...

Klar ist es ein Diebstahl, trotzdem sollte man sich mal Gedanken machen ob es da nicht andere Qualitäten gibt ... Wenn jemand wohl einmalig eine Kleinigkeit mitgehen läßt, die er/sie vermutlich schon abgearbeitet hat wenn sie unbezahlt 10-20 minuten länger dableibt.

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The Wasp ChrE „Hallo! Das Urteil geht voll in Ordnung. Denn - wo ist die Grenze? 4 Maultaschen?...“
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Also ich würde niemandem kündigen, der bei mir 17 Jahre arbeitet, nur weil er etwas tut, das sehr viele tun, weil sie es für eine Bagatelle halten, weil kein Schaden entsteht.
Ein guter Arbeitgeber führt in dem Fall ein Gespräch (im Zweifel mit Abmahnung) mit dem Arbeitnehmer und damit ist die Sache in der Regel aus der Welt.

Um Diebstahl oder Vertrauen geht es in diesen Fällen aber fast nie. Hier geht es oft um eiskalte Personalpolitik, in Amerika "Union-Busting" genannt. Diese Arbeitgeber nutzen eine Hintertür im Arbeitsrecht aus, einem unliebsamen, weil immer teurer werdenden Arbeitnehmer zu kündigen, der ansonsten nur sehr schwer kündbar wäre.

Die absolute Unfehlbarkeit gibt es im Vertragsrecht nicht, die wird von Arbeitgebern aber von unliebsamen Arbeitnehmern immer öfter verlangt; da werden Gewerkschaftlern sogar Privatdetektive auf den Hals gejagt und Kollegen angewiesen, auf Fehlverhalten zu achten und zu melden. Die Frage ist hier, ob es sich wirklich um einen so schweren Verstoß handelt, dass Arbeitgeber den Arbeitsvertrag einseitig kündigen dürfen.
Höhere Gerichte sehen das hoffentlich bald differenzierter als es bisher der Fall ist.

Ende
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