Hi!
Ich habe letztens im Sowi-Unterricht (Stufe 11) bei einer Diskussion die Behauptung fallenlassen, dass Microsoft Verbrecher seien (Meine Meinung! Verbrechen ist ein passender Ausdruck für einer der größten Verbraucherverarschungen ever ;). Ich wurde aber sofort heftigst Kritisiert, da ich das natürlich auf die schnelle nicht Belegen konnte. Nun will ich in einem Referat meinen Standpunkt belegen, bei Wikipedia bin ich schon fündig geworden, doch wäre ich sehr dankbar für weiteres Material (Links, Texte, Fakten, ect.), welches mir zu einer wirklich stichhaltigen und schlüssigen Argumentation verhelfen könnte.
Wenn ich den Kurs nicht überzeugen kann, steh ich wie ein Idiot da, der nur aus Launen heraus cholerisch gegen ein Unternehmen wettert...und das ist nicht wahr!
Für Hilfe bedanke ich mich schon mal im voraus :)
Euer Mykrosafti
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> Was ich aber nicht verstehen kann, sind posts, die mich in aller härte darauf aufmerksam machen,
> dass ich idiotisch und/oder cholerisch sei. Hey leute, ihr reagiert ja überhaupt nicht emotional bei eurer Kritik, oder :( ?
Niemand kann sich von Emotionen freisprechen. Natürlich nehmen die immer auch Einfluss auf unser Verhalten. Die Frage ist, in wie weit man Emotionen zu steuern in der Lage ist. Das kann man lernen. Was auf keinen Fall in Odrnung ist, sind Beleidigungen und Verleumdungen. Ob mit oder ohne Artumente oder Fakten. Dass sollte man nicht tun. Damit disqualifiziert man sich nur selbst. Man kann mal etwas deutlicher werden, um an die Emotionen des Gesprächspartners zu appelieren und diesen so zum Nachdenken anzuregen. Mehr sollte es nicht werden. Denn sonst entsteht keine Diskussion sondern ein Streit. Und das hat noch nie zu etwas geführt.
> Für alle dies intressiert: ich werde versuchen, in meinem Referat die Positionen pro und kontra s
> sachlich zu vertreten und meine eigene Meinung da raus zu halten, damit sich jeder aus der Klasse seine eigene bilden kann...
Was ja auch der Sinn eines Referates ist. Ansonten würde man es Plädoye oder Urteil nennen. Aus einem guten Referat kann eine interessante Diskussion entstehen, aus der jeder etwas lernen kann. Dabei muss man darauf achten, dass auch draus kein Streit um die absolute Wahrheit wird, die es in dem Fall nicht gibt. Das ist Ansichtssache. Hier wäre in Deinem Fall der Lehrkörper gefragt, der hoffenlich gute Kenntnisse über Moderation besitzt und denn Ball flach halten kann. Denn MS ist leider ein sehr emotionales Thema für viele. Nicht vergessen. Meinungsaustausch bedeutet nicht, dass der eine mit der Meinung des anderen nachhause gehen *muss*.
Was meine Meinung über dieses Unternehmen betrifft. Deren Geschäftspraktiken muten zuweilen sehr rüde an und wissen zu erschrecken und verunsichern. Vergleicht man es mit Marktführern anderer Branchen, realtiviert sich das jedoch ziemlich schnell. Wirklich "besser" ist da niemand. Nur dass das dort nicht so öffentlich geschieht. So ist es z. B. seit langem schon fast überall üblich, Lieferanten und Hersteller mit Knebelverträgen zu extrem niedrigen Abgabepreisen zu zwingen, die schon so manchem kleineren Betrieb die Existenz gekostet hat. Was bei Aldi und Lidle teilweise abgeht und u.a. auch in der Automobilindustrie, möchte ich hier nicht breittreten. Das würden den Thread sprenge. Darüber kann sich jeder informieren, das mal Vergleiche ziehen möchte. Als Verbraucher muss man sich dabei auch mal selbst an die Brust klopfen. Denn wer rennt wohl jedem "Schnäppchen" hinterher und will alles möglichst billig haben? Ich finde es bedohlich, dass eigentlich nur noch über die Preise geworben wird und Produkteigenschaften dabei völlig außenvor bleiben.
Der Erfolg von Microsoft in der Vergangenheit resultierte hauptsächlich aus den Fehlentscheidungen anderer und dem geschickten, zeitnahen Nutzen dieser durch einen kühl rechnenden Denker. Eines muss der Neid Bill Gates lassen. Er ist ein begnadeter Geschäftsmann. Heute sind sie in der Lage, das Geschehen weitgehen selbst zu bestimmen. Das nutzen sie scheinbar schamlos aus. Schaut man nach rechts und links, findet man kaum ein Unternehmen in vergleichbar einflussreicher Position, das irgendwie moralischer Vorgehen würde. Hin und wieder stellt man erstaunt fest, dass andere sogar noch viel "brutaler" sein können, wenn man denn mal genauer hinschaut. Man denke nur mal an massenhaftem Arbeitsplatzabbau trotz hoher Gewinne, zwecks kurzfirstiger "Bereinigung" von Aktienkursen. Ein leider häufiger Vorgang, den jeder aus der Tagespresse kennt. Der Begriff "Entlassungsproduktivität" ist ausnahmsweise mal kein "Patent" von Microsoft.
Der einzige Unterschied bei Microsofts Geschäftspraktiten ist eigentlich nur, dass sie als Hersteller des meistgenutzen Betriebssystems sehr viel stärker im Focus der Öffentlichkeit stehen als jedes andere Unternehmen.
Was nicht heißen soll, dass ich Microsoft so besonders mögen würde oder ich davon begeistert wäre, wie dieses Wirtschaftssystem "funktioniert". Doch es ist leider so. Mit Moral und Anstand kommt man in diesem Wirtschaftssystem nicht weit. Das ist kein Verein zum Schutze notleidender Unternehmen. Wenn wir das ändern wollen, müssen wir das gesamte System weltweit ändern. Wer von uns fängt wo und wie damit an?