Ein Rauchverbot auf der Arbeit bzw im Gebäude könnte ich ja noch nachvollziehen, aber das ist wohl ein schlechter Witz
mfg
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Ich bin so frei und geb auch noch kurz meinen Senf zu der Sache.
Das ganze ist wohl ein schlechter Scherz. Also, fangen wir mal an, Thema 1 : Rauchverbot an Schulen (ich noch Schüler, ein oder zwei Jahre, je nachdem ob ich mich fürs Fach- oder das 'normale' Abi entscheide). Hauptbegründung (laut der Schulleitung/den Rundschreiben an die Schüler): "Vorbildfunktion für jüngere, besonders Grundschüler". Naja, die Grundschule befindet sich knapp 3km von meiner FOS entfernt. Der Raucherbereich ist ein Eck hinterm Haus, das von Mauern & Hecken umgeben ist. Meine "Lösung": Ich boykottiere das ganze. Nennt es von mir aus kindlichen Unfug, aber ich sehe es nicht ein dass ich wegen einer bescheuerten Laune irgendwelcher Polit-Promis meine Zigarette nach 3 Stunden Betriebswirtschaft & Rechnungswesen weglassen soll.
Thema 2 : Raucher mit schlechteren Jobchancen.
Auch hier möchte ich mal auf die jüngeren unter uns eingehen, vor allem auf diejenigen, die eine Ausbildungsstelle suchen.
Naja, wie siehts aus auf dem Arbeitsmarkt - "Azubis müssen weitere Strecken in Kauf nehmen", "Gehalt von 2 Azubis soll zur Entlastung der Industrie auf 3 Azubis aufgeteilt werden" - und ach ja, rauchende Azubi-Anwärter nehmen wir nicht. Kein Problem, die Statistiken zeigen ja nur, dass weit mehr als ein Drittel aller jungen Menschen im Alter um die 15-20 rauchen. Was solls, ein paar mehr Arbeitslosengeld-2-Empfänger können ja nicht schaden. Ich selbst hab von der FOS aus ein 9-wöchiges Praktikum im Arbeitsamt absolviert und gesehen, wie viele junge Menschen (einige kannte ich z.T. selbst) ohne Hoffnung auf nen Job in die Agentur marschieren und um ihre Kohle betteln müssen.
Dann noch was allgemeines (d.h. nicht nur auf junge bezogen) : Ich hab trotz Schule immer wieder irgendwo gejobbt, und Praktika gemacht, bei diversen Firmen (PC-Service, Nachrichtentechnik, Arbeitsamt - was so anfällt). Meine Erfahrung: Ich habe immer meine 8h gearbeitet. Mal nur 7:45, dann wieder 8:15, je nachdem wieviel los war. Ich hatte meine Zeit immer voll. Und ja, ich bin Raucher, und ja, ich mache Rauchpausen. Genau 4 Stück a 3-5 Minuten. Macht 12-20 Minuten am Tag. Wann mach ich die, wann machen 90% der Raucher die ? Dann wenn nichts los ist, wenn es eben "geht", bzw. wenn gerade nichts anliegt, was innerhalb der nächsten 3-5 Minuten bearbeitet werden müsste.
Meine nichtrauchenden Kollegen haben sich im Gegensatz zu mir immer mal wieder einfach so (ganz egal wieviel los war) für 20 Minuten am Stück (!) verzogen, sind durchs Gebäude gelatscht, ham mit den Kollegen getratscht und ihre Kaffeepausen im Aufenthaltsraum erledigt.
Da ich Rauchpausen mache, trinke ich meinen Kaffee während der Arbeit und verzieh mich nicht einfach mittendrin.
"Ausgleichende Gerechtigkeit", wenn man so will.
Dann noch etwas, mal ein ganz anderer Ansatz, wie ich ihn in der Nachrichtentechnik-Firma erlebt hab, bei der ich auch 9 Wochen war :
Der Chef lässt seine Mitarbeiter Rauchpausen machen, da er das als ihr RECHT ansieht.
Er geht den anderen, "nicht-ausbeuterischen", respektive toleranten Weg:
Er schenkt den Mitarbeitern, die mit dem Rauchen aufhören, einen Tankgutschein (und das in seinem Fall sogar monatlich im Wert von 40 Euro) !
Wir wäre es denn mal damit ?
Sind wir wirklich schon so weit ver-/gekommen, dass wir uns immer neue Einschränkungen gefallen lassen müssen ?
Ich meine nicht !
Warum zum Teufel gehen nicht mehr Leute den o.g. Weg und belohnen lieber einfach die Mitarbeiter, die das mit dem Rauchen lassen, statt sie (und so sehe ich das) so radikal zu diskriminieren ?
Als ob das noch nicht weit genug ginge, Thema 3 :
Rauchverbot in meinem eigenen Auto (laut Shortnews momentan im Gespräch).
Gehts noch ?! Wenn ich in meinem Auto rauchen will rauche ich!
Ich schreibe auch keinem Nichtraucher vor, dass er in seinem Auto nicht zu furzen hat, wobei letzteres in der Geruchsbelästigung (ja für wen eigentlich, ausser für den Eigentümer ?!!?!!!) wohl um einiges schlimmer kommen kann...
Ich glaube die Sache mit den Steuereinnahmen kann ich in diesem Beitrag getrost weglassen, wurde oben ja auch schon mal erwähnt.
Ich sehe schwarz, wenn das mit der Entmündigung des Volkes (und das bedeutet jedes einzelnen, sei es ein Raucher oder Nichtraucher [oder wahlweise ein 'Raubkopierer'], um das Thema auch noch mitzunehmen) so weitergeht...
In diesem Sinne,
MfG Sandor