Erfrischend zu lesen, wie jemand sich in einer falschen Richtung verrennt.
Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient hat. Auch ein weiser Spruch. Und nur weil jemand sein Unwesen im Auftrage eines Staates also völlig legitim ausüben kann, heißt dies noch lange nicht, daß er sie bzw. es kein Killer und Verbrecher wäre.
Es besteht kein Zweifel darüber, das die gesamte Bushadministration wenn nicht rein rechtlich, so doch zumindest moralisch (ich kenne da im übrigen den Unterschied) vors Den Haager Kriegsverbrechertribunal gehört. Natürlich gehört G. W. Hussein auch davor. Aber das ist ja nicht die Frage. Wer Unrecht mit Unrecht bekämpft macht sich genauso strafbar. Und nur weil jemand mit staatlichen Mitteln Unrecht verübt, ob geringeres oder nicht, Blut ist ja nun mehr als genug geflossen, auch in diesen Tagen, der ist genauso wenig unschuldig wie der Vorgängerverbrecher.
Und war es Antiirakismus, was die UN in den letzten Jahren getrieben hat um das Regime in die Knie zu zwingen (ich weiß selber, das es nicht wie gewünscht funktioniert hat). Ich denke nein. Genauso ist es jetzt kein Antiamerikanismus im eigentlichen Sinne, sondern die klare Einstellung gegenüber einem Volk, daß es zuläßt, und da ist die Bevölkerung doch etwas beweglicher, als es die Iraker waren, daß seine skrupellose Führungsclique unrechtmäßige Angriffskriege führt; dazu noch unter Vortäuschung falscher Tatsachen (und das ist zum jetzigen Zeitpunkt nun einmal Fakt). Wo bitteschön sind die ganzen Giftgas- und sonstigen Anlagen zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen für die unumstößliche Beweise vorlagen. Die Iraker müssen ja die mobilsten Anlagen der Welt haben, daß die immer noch nicht aufgefunden wurden. Nein, nein, die Amis lassen sich jetzt genug Zeit, etwas zu inszenieren um wenigstens im Nachhinein noch ein wenig Legitimation zu kreieren.
Es macht gewiß gewaltig viel Sinn gegen die US-Regierung zu protestieren und schön artig zuzuschauen, wie der Großteil des amerikanischen Volkes hirnlos wie Lemminge deren Meinung teilt und sich selber zu eigen macht. Es muß Gesamtamerika klargemacht werden, daß in seinem Namen Unrecht mit Unrecht vergolten wurde. Und es muß diesem Gesamtamerika klargemacht werden, daß dies falsch ist. Es ist einfach nun einmal so. Ein Großteil der Amerikaner braucht nur kurz nationalistisch angefacht zu werden und schon wird das Hirn abgeschaltet und hinterhergerannt; auch das ist Fakt.
Ganz dufte finde ich im übrigen auch die Tatsache, wie die heroische Befreiung der einen Soldatin jetzt verfilmt wird. Die Amis haben Komplexe, die nur in einem langwierigen Prozess abgebaut werden können. Und da muß man schon zu Mitteln greifen, die ihnen das auch klar vor Augen führen.
Aber, wie ein kleines bockiges Kind versteift sich Amerika immer mehr in seinem unrechtmäßigen Handeln. Wo die Army gerade mal da unten ist, wäre es vielleicht recht kostengünstig mit den fiesen anderen Nachbarstaaten des Iraks ebenfalls aufzuräumen (wir werden sehen; Pläne dafür gibt es mit Sicherheit, da verwette ich mein K7S5A drauf und das soll schon was heißen, denn es läuft).
Nur weil Unrecht im Namen eines Staates ausgeübt wird, wird es nicht zu Recht. Und wenn man dieses Unrecht greifbar machen möchte, so muß man demjenigen, der vermeintlich für die Legitimation hergehalten hat, ebenso angreifen, wie denjenigen der das Unrecht direkt und in dessen Namen ausgeübt hat, basta. Sonst bleibt hirnverbrannt auch weiterhin hirnverbrannt. Und dem Lob über dieses Unrecht wird niemals Einhalt geboten.
Was würde es bringen, auf die Plakate zu schreiben "Bush go home"?
Der ist home. Seine Lemminge sind außer Hauses und müssen dorthin zurück, wo sie hergekommen sind. Wie würdest du denen das auf den Plakaten kundtun? Namentlich doch wohl, oder (z. B. Soldatin Hans oder Erika Stupidix)? Damit sie sich auch mit Sicherheit angesprochen fühlen, gelle.
Das würde aber lange Plakate geben; die könnten die Amis ja dann sogar von ihrem okkupierten Mond aus lesen.
Armes Deutschland!