Ich bin 1972 ausgemustert worden - aufgrund einer Aussage eines Bekannten, der angegeben hatte, Drogenkonsument zu sein. Er wurde daraufhin 1,5 zurückgestellt.
Was ich nicht wusste - er hatte deutlich übertrieben (den Konsum nur vage "angedeutet").
Ich glaubte aber, dass man dort auf den Putz hauen müsste - nur, um 1,5 Jahre zurückgestellt zu werden.
Woraufhin ich also im abschließenden Gespräch mit dem Musterungsarzt so richtig auf die Kacke haute (täglich 4-5 Pfeifen Haschisch, und so viele LSD-Trips (war die damalige Modedroge) eingeworfen zu haben, dass ich deren genaue Zahl nicht angeben konnte.
Fast konnte einem der bestürzt reagierende Arzt leidtun. Er war ehrlich besorgt und bestürmte mich, dass ich mir damit nur mein Leben versauen würde.
Ich werde nie vergessen, als er nach Haschisch und LSD im höchsten Maße besorgt nachfragte, wie es denn bei mir mit Heroin aussähe und wie er in sich zusammensackte, als ich ihm entgegnete, dass ich mich doch nicht mit Heroin kaputt machen wolle ...
Damit wurde ich als vollkommen wehrdienstunfähig eingestuft. Ohne irgendwann nochmals gemustert zu werden.
Das erzählte ich natürlich voller FReude in meinem Bekanntenkreis und es gab viele, die sich haarklein erzählen lassen wollten, wie genau man da vorgehen muss.
Darunter waren auch einige, die niemals Drogen genommen hatten.
Sie alle kamen ausnahmslos damit durch - ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen. Auch ich habe ca. ein halbes Jahr später meinen Führerschein anstandslos machen können.
Das zog sich bis Anfang der 80er Jahre hin, da immer wieder Leute zu mir kamen, die das ebenfalls versuchen wollten.
Ich kann dir versichern, dass sich das Gefühl unbeschreiblich geil anfühlt, anschließend aus dem Kreiswehrersatzamt herauszukommen und die Gewissheit zu haben, sie alle nach Strich und Faden aufs Köstlichste verarscht zu haben. :-)
Gruß
Shrek3