Werbung nein danke - Ad- und Script-Blocker 37 Themen, 484 Beiträge

Fehlendes Feingefühl bei Onlineanzeige

PTR / 29 Antworten / Flachansicht Nickles

... etwas mehr Kontrolle bei der Auswahl von Anzeigen auf Berichten würde ich mir schon sehr wünschen. Da wird zum Einen ein Artikel über die Einnahme der IS-Hochburg Rakka mit all seinen Abscheulichkeiten (Zurschaustellung von abgetrennten Köpfen u.a.) geschaltet und zum Anderen schaltet man dann auf diesen Artikel eine Anzeige zu Horror-Halloween.

... No Comment

P.S.: An solcher Stelle könnte auch ein Journalist wie Herr Nickles wohl etwas mehr Energie aufbringen als permanent gegen die GEZ und andere Bereiche des digitalen Zeitalters negativ zu berichten.

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_189916 Olaf19 „Wahrscheinlich funktioniert das so: viel Werbung stark verbesserter Absatz drastisch verringerte Stückkosten günstigerer ...“
Optionen
Wenn die Hersteller für das für Werbung investierte Geld über Preisaufschläge mühsam wieder hereinholen müssten, wäre Werbung an sich unrentabel und damit nicht wirtschaftlich.


Und genau das ist (wiedermal) der Denkfehler. Die Kosten für die Werbung sind von Anfang an im Preis drin und ohne diese wären Produkte von von Haus aus günstiger. Nur gilt das eben wieder gesamtgesellschaftlich und nicht hersteller- und produktbezogen. Ersetze daher das wäre durch ist!

Da dieses System nur funktioniert, wenn immer mehr = Wachstum vertickt wird, dient Werbung eben dazu, vorrangig die Menge zu erhöhen. Nicht umsonst wir ja alle naselang ein prinzipiell unverändertes Produkt mit neuer Zusammensetzung, jetzt mehr, dann wieder classic, Vorteilspack usw. angepriesen - alter Wein in neuen Schläuchen.
Das dann mal ein paar Prozent Inhalt bei selbem Preis fehlen uswusf. sind alles so die Tricks dabei und sollen nur zum Zugreifen animieren.
Wenn Waren nach Bedarf und nicht nach Bedürfnis gekauft würden, wäre Werbung nur um des Konsumierens willen ohnehin obsolet.

Dann kommt noch der Unterschied Produzent/Hersteller dazu. Ich will das jetzt nicht wieder aufwärmen, weil ich da nur wieder auf die Nase falle, aber der erste Schritt des Profits ist alleine schon durch das Herstellen geschehen, weil die Arbeitskraft mehr Wert schafft, als sie besitzt. Damit das zumindest in der Theorie durchgehend funktioniert, muss aber immer mehr verkauft werden, weil selbst dabei die Profitrate nicht linear ist, sondern ebenfalls grundsätzlich tendenziell fällt und daher dieser Profit niedriger wird und nur über die Menge erhöht werden kann oder ein 'neues' Produkt, welches den Zyklus neu startet. Und an diesem Punkt kommt die Werbung in´s Spiel, um genau diesen Absatz zu steigern, egal ob der Kauf an sich notwendig wäre oder nicht für den Käufer. 

Warum sonst muss jetzt nach dem Theater mit den Verbrauchswerten bei Dieselfahrzeugen z.B. ein Kfz mit xxxx € "Umweltprämie" beworben werden, wenn der Vorteil im Spritverbrauch eher marginal ist und noch nicht einmal gegeben ist, dass die Kisten dann tatsächlich das halten, was sie versprechen.
Alleine die Produktion eines weiteren Fahrzeugs belastet die Umwelt mehr als der Weiterbetrieb des ohnehin vorhandenen und halt nur unter falschen Angaben verkauften bisherigen Fahrzeugs - könnte man das alleine als Betrug bezeichnen!?

Und jetzt lasse ich mich als angeblich durch Werbung informierter, aufgeklärter und mündiger Kunde erneut neppen, indem ich die alte Kiste weit unter Wert abgebe und dann den angeblichen 'Vorteil' der Prämie in Anspruch nehme? Warum kann man die Mühlen dann nicht gleich um den Betrag der Prämie verringerten Preis verkaufen?

Der Hersteller hat damit ein weiteres Produkt verklingelt, die Kosten für die alte Karre bleiben im Zweifel beim Händler, wenn er das Teil nicht Richtung Osten oder dritte Welt verscherbelt, was angesichts des geringen Ankaufwerts nicht unwahrscheinlich ist und der Gearschte ist der Käufer und die Umwelt.

Das Problem bei Onlinewerbung ist halt, dass sie definitiv nur noch nervt, weil es einfach übertrieben wurde, da ist ein Werbeblocker eher als Notwehr zu sehen. Als potentieller Kunde dagegen hat man im Gegensatz zum Geschäft oder dem Vertreterunwesen hier eher die Chance, dem Generve abzuhelfen und sich dem Ganzen zu entziehen. Draussen hängt man da eher an der Angel.

Ergo ist diese Form des Absatzes eine, die im Verhältnis zum Einsatz immer weniger einbringt und bei grossen Portalen wie den erwähnten von FAZ und Co. kann mir keiner erzählen, dass die das wirklich nötig haben, auf diese Art mit Ads herumzumachen. Solange noch Geld da ist für Rechtsstreits, die diese Form des Werbens legalisieren soll und stattdessen die Werbeblocker diskriminiert, kann es noch nicht so schlimm sein. Der Deal geht da nach meiner bescheidenen Sicht einfach zugunsten der Werbebranche und das geht halt in die Hose. Und nur weil man als Betreiber zu faul ist, sein Geschäftsmodell zu ändern und stattdessen den billigen, weil einfachen Weg der Zusammenarbeit mit der Werbebranche wählt, heisst das noch lange nicht, dass es in Ordnung ist.

Um mal mit dem Markt zu reden, wie er doch immer so propagiert wird: Wenn Du halt der Konkurrenz nicht stand hältst, bist Du eben weg und ein Anderer macht das Geschäft - shit happens. Das ist so oder so der Weg der Dinge in dieser Gesellschaftsordnung und früher oder später erwischt es eben auch mal die Grossen mit. Und warum soll ich dann das lediglich verlängerte Sterben ohne einen Vorteil für mich mittragen und dann noch, ohne mich wehren zu dürfen?

bei Antwort benachrichtigen