Interessantes Statement, das ich so (in dieser Ausführlichkeit) erst heute gelesen habe.
Wie ich (auch in früheren Diskusssionen) schon erwähnt habe, habe ich auch früher schon eine ähnliche Haltung gehabt, wie Du sie jetzt für Dich definierst. Ich war nie ein Gegener des ö.r. Rundfunksystems und habe auch immer schon dafür Gebühren bezahlt. Ich höre Radio und schaue auch Fernsehen und nutze dabei zu 95% ausschließlich ö.r. Sender.
Was mich am heutigen System stört, ist die extreme Pauschalisierung ("jeder Haushalt und jede Betriebsstelle muss zahlen") und die damit einhergehende extreme Ungerechtigkeit.
Es ist z.B. nicht nachvollziehbar, wieso eine einzelne Person den dreifachen Komplettbeitrag zahlen soll, nur weil sie aus beruflichen Gründen auf drei "Standorte" (Hauptwohnung, Nebenwohnung, Büro) angewiesen ist!
Eine Person kann nur einmal das Angebot der Sender nutzen und nicht drei Mal!
Genau so ist es extrem ungerecht, dass eine Gemeinschaft von (z.B.) fünf Erwachsenen in einer gemeinsamen Wohnung nur den einfachen Beitrag entrichtet, obwohl dort durchaus das Angebot fünf mal genutzt werden kann.
Wenn also das Pauschalsystem von "Wohnungsabgabe" in "Personenabgabe" geändert werden würde, wäre es automatisch gerecht und alle würden den gleichen Anteil an der Finanzierung des ö.r. Rundfunksystems leisten. (Minderjährige sind auszunehmen, ebenso andere, die jetzt schon befreit sind.)
Gebühren für Arbeitsstätten fielen weg (die Leute zahlen ja sowieso schon als Privatpersonen und hören dann eben auf Arbeit Radio und nicht zu Hause), Gebühren für Hotels fielen weg (die Gäste schauen dann eben im Hotel statt zu Hause TV) u.s.w. u.s.w.
Eine personenbezogene Gebühr wäre das einzig akzeptable pauschale Verfahren.
Aber so ungerecht, wie es jetzt ist, solidarisiere ich mich eher mit den Gegnern und Totalverweigerern als mit den Befürwortern des Systems.
Gruß, mawe2