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Gut, ich kann durchaus bestätigen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die darauf warten, dass Ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Das ist aber alters- und herkunftsunabhängig.
Richtig ist auch, dass viele jungen Leute kaum oder keine Motivation haben, selbstständig Dinge anzugehen, um etwas zu verändern. Die "ist-mir-doch-egal"-Menthalität ist unverkennbar kein Einzelphänomen mehr. Aber ich bezweifel, dass es nur ein Versäumnis der Eltern sein kann.
Heute müssen oft beide Elternteile einer Tätigkeit nach gehen, um halbwegs über die Runden zu kommen. Da bleibt kaum noch richtig Zeit, um die Kinder vernünftig zu betreuen, wie es damals mal der Fall war. Ich selbst bin als eines dieser "Schlüsselkinder" aufgewachsen und kenne das Gefühl, wenn niemand Zuhause ist.
Allerdings war es immer so, dass man mir beigebracht hat, was Recht und Ordnung im klassischem Sinne ist. Mir und meinen damaligen Freunden wäre es nie in den Sinn gekommen, wahllos Autos zu demolieren oder jemanden aus "Gaudi" halb tot zu prügeln.
Allerdings lief es - im Gegensatz zu heute - in der Schule schon synchron zum Elternhaus. Unsere Lehrer achteten penibel darauf, dass nichts aus dem Ruder lief. Notfalls bekam der Oberrüpel mal zurecht vom Lehrer ordentlich eine gelangt. Die gleiche Szene stelle man sich mal heute vor. Nicht, dass ich Gewalt gutheißen möchte, aber wenn ich mir die Machtlosigkeit der heutigen Lehrer und Erzieher vorstelle, wundert mich fast nichts mehr.
Meine bessere Hälfte arbeitet als Erzieherin im Kindergarten. Da könnte ich Storys erzählen, die glaubt man nicht. Bereits da beginnt schon die Machtlosigkeit. Eltern blockieren einen ganzen KiGa-Platz, obwohl sie entgegen der eigentlichen Ordnung ihr Kind nur sporadisch alle paar Wochen dort mal parken. Alle wissen davon, niemand schreitet ein.
Nebenbei bemerkt: Der Kostenträger der einzelnen Unterbringungen ist in den allermeisten Fallen die Allgemeinheit. Es werden unser aller Gelder verbrannt und niemand interessiert es. Viele Eltern nutzen das System derart derbe aus, dass es schon weh tut. Das weiß ich auch von anderen KiGa-Mitarbeitern im Bekanntenkreis.