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Es ist doch völlig irrelevant, ob die derzeitigen Aussichten damals vorhersehbar waren oder nicht.
Fakt ist, damals herrschte Vollbeschäftigung und auf auf jeden Bewerber kamen mehrere potentielle Stellen. Heute ist es genau umgekehrt. Früher sichte sich der Einzelne aus, welcher Ausbildungs- oder Arbeitsplatz ihm genehm war, heute sucht sich die Firma die Bewerber aus.
In der Nachkriegsgenaration gab es Möglichkeiten im Überfluss, denn vieles musste neu aufgebaut werden. Die Möglichkeiten waren so zahlreich, daß man später Gastarbeiter ins Land holte, die schlechtbezahlten Arbeiten zu verrichten, weil die Deutschen es sich scheinbar leisten konntn, wählerisch zu sein.
Ausserdem war der Ausbildungsmarkt in erster Linie für jugendliche männliche Deutsche da (Frauen brauchten keine Ausbildung, weil sie sowieso bald heiraten würden, so dachten damals noch viele). Heute sind nicht nur die Ausbildungsplätze limitiert, männliche und weibliche Jugendliche konkurrieren um eine geringere Anzahl Ausbildungsplätze, ebenso wie Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Vollversorung mit Ausbildungsplätzen ist reines Gschwafel, rein rechnerisch reichen die vorhandenen Ausbildungplätze einfach nicht aus. Da kann der Jugendliche Initiative ergreifen, so wie er will, davon werden es auch nicht mehr.
Wen wundert da, daß viele Jugendliche frustriert sind und sich von der Politik veräppelt fühlen? Ich wundere mich jedenfalls nicht. Die Ärmel hochkrempeln, schön und gut, aber bitte nicht für lau.
NiNe