Hallo zusammen!
Die Überschrift sagt fast alles... und im Hinblick darauf, dass ich das auf einem Board poste, wo ich sonst fast nie zu Gast bin, sollte nicht schwer zu erraten sein, worum es geht. Na gut - etwas detaillierter:
http://www.golem.de/0611/49049.html
http://www.golem.de/0611/49059.html
Mit meinen eigenen Worten: Da läuft mal eben einer Amok - und wupp, schon schlägt wieder einmal die Stunde profilierungssüchtiger Dummschwätzer, die nichts sehnlicher zu erwarten scheinen als eine neue Gelegenheit, ihre Inkompetenz publikumswirksam zur Schau zu stellen.
Ja klar, die Spiele sind an allem schuld. Muss man verbieten... gleich noch vorschreiben, was wir essen und trinken dürfen und wie wir unsere Wohnung einzurichten haben. Am besten alles in dunkelblau, das beruhigt und baut Agressionen ab. Und Möbel müssen in Zukunft Feng Shui-Kompatibel sein.
Zu dumm, dass solche Schnarchnasen an den Schalthebeln der Macht sitzen...
BTW... ich selbst bin alles andere als ein Gamer, spiele fast gar nicht am Computer. Aber ich kenne einige Leute die das tun - und die recht "ruppige" Spiele bevorzugen.
Diese Leute gehören zu den friedliebendsten und ausgeglichensten Menschen, die ich kenne. Schade, dass die nicht in der Politik sitzen.
Greetz 2 all gamers
Olaf
Spiele - Konsolen, PC, online, mobil 8.967 Themen, 42.550 Beiträge
Hallo nochmal!
Na, da habe ich etwas angerichtet - 1742 Abrufe zum jetzigen Zeitpunkt, und so viele Antworten...
So lange Threads hatten wir schon häufiger, speziell bei strittigen Themen - neu ist aber, dass in einem so ausgedehnten Thread so erstaunlich wenig kontrovers diskutiert worden ist. Wenn ich mir die Antworten anschaue, ist jedenfalls keine dabei, in der ein Verbot von sog. "Killerspielen" befürwortet wird (ist natürlich nicht repräsentativ, schon gar nicht auf diesem Board, das war auch klar).
'Spohrpc' hat schon recht, das Ausgangspost ist mir arg plakativ geraten, und sicherlich stimmt auch, was Fan130XE gesagt hat: das ganze Thema ist recht komplex.
Was mich einfach gestört hat, und weshalb ich so emotional reagiert habe, ist diese automatistische Selbstverständlichkeit, mit der einer Wirkung eine Ursache fest zugewiesen wird, ohne jegliche Untersuchung, ohne Reflexion, ohne Nachfrage - das gleiche Spiel wie Erfurt 2002 (Robert Steinhäuser).
Der 18jährige aus Emsdetten hat nicht Menschen getötet, weil er seine Computerspiele realistischer umgesetzt haben wollte, sondern aus völlig anderen Gründen. Sein im Internet veröffentlichter Abschiedsbrief ist zumindest in Teilen lesenswert, auch wenn einiger Unfug dabei ist und diese Überlegungen sein grausames Tun nicht rechtfertigen. Aber: Wer wirklich etwas über Ursache und Wirkungen erfahren will, der lese dieses Dokument: http://www.n-tv.de/734961.html
Mit meinen eigenen Worten: Wenn jemand von seinem sozialen Umfeld wie ein Aussätziger behandelt wird, weil er sich kein teures Handy / teure Klamotten / teure Was-weiß-ich-sonst-Gimmicks leisten kann oder will, dann darf sich dieses Umfeld nicht wundern, wenn derjenige irgendwann durchdreht. Was er gemacht hat, ist grässlich - aber Nichtstun und die Dinge einfach geschehen lassen ist auch nicht gut. Leider werden jetzt die völlig falschen Diskussionen geführt: Schuluniformen und Handyverbot an Schulen, das wäre wenigstens eine Überlegung wert... mit Computerspielen hat dieses ganze Szenario IMHO nicht einmal am Rande etwas zu tun.
Just my 2 ¢
Olaf