"wenn X wirklich Netzwerkfähig ist könnte man von einer extrem schwachen
Station mit Bernstein-textmaske die Rechenleistung eines Servers nutzen;
der Clientbild muß ja nur die Anweisungen an den Server leiten und die Ergebnisse
dort abholen."
Klar geht das , aber leider nicht über Internet. Man kann beispielsweise den kompletten Desktop fernwarten, oder auch mit Hilfe von X Forwarding die Ausgabe eines einzelnen Programm-Fensters , auf einen anderen Desktop umleiten.
Wenn du das ausprobieren willst, kannst du notfalls einen alten Rechner als Client nutzen.
Der Nachteil vom X11R6 oder X11R7 Protokoll ist angeblich der hohe Bandbreitenbedarf. Man muß pro Benutzer mit etwa 5 MBit/s im Netzwerk rechnen. Das ist für das Internet zuviel.
Wenn man die Verbindung mit ssh macht, werden die Daten noch komprimiert, trotzdem ist der Bandbreitenbedarf für das Internt zu hoch. XForwarding funktioniert deshalb nur im LAN.
Es gibt solche Thin Clients zu kaufen. Da wird nur der XServer und der Betriebsystemkern auf dem Client gebootet und die richtigen programme laufen auf dem Server. Nur die Ausgabe der programme erscheint auf dem Client.
X Terminals gab es auch mal. Da wurde dann der Betriebsystemkern und der Xserver auch noch vom Server über das netzwerk gebootet.
Das stammt alles aus den Zeiten, als es noch die Großrechner gab.
Solche Thin Clients werden wieder poupulär, weil man dann nur noch den großen Server zu administrieren hat. Der Thin Client wird nur selten konfigurert. Das soll Arbeitszeit einsparen.
Es kommt immer darauf an , für welchen Einsatz der betriebsystemkern entwickelt worden ist. Windows läuft im Desktopbereich doch nicht schlecht.
Der Linuxkern soll aber auch im Serverbereich gut funktionieren.
Ich nehme mal an das der Geschwindigkeitsnachteil eines Microkernels sich nur im Serverbereich bemerkbar macht.
Wenn man sich einen eigenen Linuxkernel kompiliert, dann kann man sich einen von drei verschiedenen Schedulern heraussuchen, der die CPU Rechenzeit an die verschiedenen Prozesse verteilt.
Bei einem Desktoprechner braucht man ein besseres Echtzeitverhalten, um beispielsweise mal ein Video ruckelfrei abzuspielen und wenn man einen Datenbankserver haben will, muß die Rechnezeit wieder anders verteilt werden.
Das kann man sich alles selbst einstellen , wenn man unter Linux einen eigenen Kernel kompiliert.
Ich nehme Debian sehr gern, weil ich dabei die größte Freiheit habe, wie ich mir meinen Rechner konfigurieren kann. Ich nutze meine Computer auch nur für den Desktopbereich, aber ich habe zumindest die Möglichkeit auch einen Server damit zu betreiben.
Debian hat den Vorteil, das man immer selbst entscheiden kann, für welchen Einssatz man den Rechner nutzen will.
Dadurch ist Debian auch sehr komplex. Desktoprechner sind aber nicht so kompliziert, wie ein Server unter Debian.
Ubuntu ist bei der Installation schon sehr automatisiert. Das ist nicht so sehr nach meinem Geschmack.
Ein Anfänger , der von Windows kommt, wird aber mit Debian schon ein wenig überfordert sein.
Es gibt aber mittlerweile gute Handbücher für Debian. Beispielsweise "Das Debian System" von Martin F.Kraft.
http://debiansystem.info/
Da gibt es auch eine deutsche Übersetzung.