"Die Aussage, dass Windowssysteme monolithisch aufgebaut und dadurch auch sehr unflexibel seien, ist schlichtweg falsch."
Ich meine nicht den Betriebsystemkern, sondern die Konfiguration des gesamten Betriebsystems.
Bei Windows kann man nicht den Desktop austauschen, weil die APIs für Steuerelemente wie Buttons und Bildlaufleisten direkt im Betriebsystemkern implementiert sind. Bei Linux sind diese APIs in den Toolskits ausgelagert. Beispielweise gibt es die QT Bibliothek der Firma Trolltec aus Norwegen.
Dazu kannst du von Charles Petzold "Windows Programmierung" von Microsoft Press lesen.
Das ist nicht mal das größte Problem für mich, da der Windowsdesktop sehr ordentlich aussieht.
Für mich als Anwender ist es schlecht, wenn man Windows nur mit der Systemsteuerung konfigurieren kann.
Anstatt wie bei Unix/LInux die Systemsteuerung für Anfänger als Frontend zu programmieren und die Konfiguration mit Kommandozeilentools (den Backends) zu machen, hat Microsoft alles hinter den Menüs der Systemsteuerung "versteckt".
Immer wenn der Grafikmodus nicht mehr funktioniert, kann ich Windows nicht wie bei Unix von der Konsole aus reparieren. Jedenfalls komme ich nicht an die Konfigurationsdateien heran.
Ich muß im Fehlerfall Windows jedesmal neu installieren.
Von der Skalierbarkeit im Serverbereich rede ich nicht mal , weil ich keine Linuxserver habe.
Bei Unix/LInux gibt es kleine Konfigurationstools , die zusammenarbeiten . Man kann diese Programme teilweise gegen andere Konfigurationstools austauschen.
Das habe ich mit modularem Aufbau gemeint und nicht den Hybridkernel von Windows.
Die Module zur Konfiguration sind kleine Programme die miteinander zusammnearbeiten .
Deshalb gibt es die viele Kommandozeilentools, die für Windowsanwender ungewohnt sind. Das macht die Konfiguartion von Linuxdistributionen wie Debian sehr flexibel. Bei Debian wird gar kein Unterschied zwischen der Server- und der Desktopvariante gemacht.
PS: Du hast noch was beim Microkernel vergessen.
Microkernel arbeiten hauptsächlich deshalb so langsam, weil die Prozessoren immer zwischen dem Protected Mode und dem Kernelmode des Prozessors umgeschaltet werden müssen.
Die Kernelmodule laufen bei einem Microkernel im Userspace und dadurch im Protected Mode des Prozessors. Im Protected Mode bekommen die Treiber (Kernelmodule) keinen Zugriff auf die Hardware.
Da muß immer erst vorher der Prozessor in den Kernelmode umgeschaltet werden. Das kostet aber immer etwas Rechnenzeit und macht den Microkernel langsamer gegenüber einem monolitischen Betriebsystemkern , der bei Linux modularisiert ist.
Bei anderen Prozessoren als die von Intel wird der Protected-Mode auch als User-Mode bezeichnet.