> Letztes Jahr sind fast viermal so viele CDs privat kopiert wie offiziell verkauft worden.
Ich frage mich immer, wie solche Gegenüberstellungen zustande kommen. Die Verkaufszahlen von gepressten kommerziellen CDs sind ja leicht zu ermitteln - aber man kann doch nicht auf der anderen Seite einfach die verkauften CD-Rohlinge gegenrechnen? Das wäre ja zu lächerlich.
Was mein Kaufverhalten angeht: Ich kaufe schon noch regelmäßig CDs, allerdings mit einigen Einschränkungen:
* kopiergeschützte CDs lasse ich grundsätzlich stehen
* mehr als 16 € für eine Einzel-CD bin ich nicht zu zahlen bereit
* das meiste was ich kaufe, kommt von kleinen Indie-Labels, z.B. Metalheadz
* nur alle Jubeljahre kaufe ich eine CD, die den Sprung in die Charts geschafft hat
* etwa die Hälfte meiner Neuerwerbungen stammt aus Second-Hand-Läden, davon hat die MI nichts
Also: an mir hat die MI auch schon mal besser verdient... es mag z.T. daran liegen, dass man mit 42 irgendwann "gesättigt" ist, auf eine ansehnliche Musiksammlung zurückblickt und nicht ständig etwas Neues haben muss. Ein wesentlicherer Grund ist, dass kaum noch Sachen veröffentlicht werden, die sich lohnen.
Die Mehrzahl der Neuerscheinungen ist musikalisch langweilig, risikolos und alles andere als innovativ - fast bekommt man den Eindruck, Musikhören ist nur noch was für Spießer... nee, da bleibe ich bei meiner kleinen aber feinen Sammlung und kaufe wenn schon etwas Neues, dann schräges Indiezeugs aus England (vorzugsweise Drum 'n' Bass / Electronica).
Nicht dass ich jetzt eine Musikgeschmacks-Grundsatzdebatte anfachen möchte, aber geschmackliche Fragen tragen IMHO wesentlich zu den Umsatzeinbrüchen bei.
CU
Olaf