Hallöchen,
ich hatte heute mal wieder das ungewollte Vergnügen, mitten im Winter in der ServiceWüste Deutschland zu stehen. Dabei ist mir nicht wirklich wohlig warm zumute gewesen.
Mitte der Woche hatte ich bei Alternate diverse ComputerTeile bestellt.
Schön, gestern bekomme ich nen orangen Zettel mit dem Vermerk "Postpaket".
Dummerweise stand da kein Nachnahmebetrag drauf.
Cool, ich denk mir, der Nikolaus schickt mir was.
Aber den gibts doch gar nicht mehr ;-) Ich also in Verdacht die Kohle von der Bank geholt, damit ich heut u.u. nicht wie blöd an der Post steh, falls das Paket denn doch schon von Alternate is.
Im folgenden daher nen Auszug vom Gespräch mit der "Post Tante":
Ich: "Guten Tag, ich möchte ein Paket abholen!"
PT: "Da brauch ich aber ihren Ausweis."
Ich: "Kriegen sie, sofern das Paket da ist."
PT wackelt in den Lagerraum, 5 Minuten vergehen...
PT: "Stand ja gar nicht auf der Karte, da will einer ne Menge Geld von
ihnen..."
Ich: "Von wem kommt das überhaupt?"
PT: "Macht 537 Örö."
Ich: "Von wem kommt das überhaupt?"
PT: "Hmmm, Alternativ, oder so?"
Langsam kommt bei mir Freude über die zu erwartenden Teile
auf...
Ich: "Könnten Sie das Paket bitte öffnen, damit ich angesichts des
Betrages sehen kann, ob die Ware unbeschädigt ist?"
PT: "Nöööö."
Ich: "Warum nicht?"
PT: "Sie wären nicht der erste, der dann ungefragt den Laden
verlässt."
Ich: "Das ist nicht ihr ernst, wollen sie mit unterstellen, dass ich
die Ware stehlen will?"
PT: "Hmpfffffff"
Ich: "Ohne bezahlt zu haben is jetzt essig mit Einsicht?
Na dann haben sie hier das Geld, wenn die Ware beschädigt sein
sollte, sehen sie mich in 10 Minuten wieder."
Der Rest des Verkaufes lief ohne Worte, da ich sichtbar die Schnüsss voll hatte, von der ja ach so gestressten mitvierzigerin.
Zu Hause angekommen öffnete ich das Paket: Gott sei Dank, alles drin, was da sein sollte, und vor allem ohne Bruchschaden o.ä.
Jetzt mal im Ernst, hab ich als Kunde nicht das Recht, die Ware vorher zu sehen? Oder muss man sich laut Gesetzeslage in Deutschland sone Sch*§$# gefallen lassen?
Armes Deutschland
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Vielleicht bin ich ja ein Glückspilz: Ich passe einfach nicht in das Bild des geschädigten Postnutzers.
Ich habe in den letzten zwei Jahren über 3000 Sendungen verschickt; die meisten unversichert. Davon sind (angeblich; leider waren die Empfänger nicht unbedingt vertrauenswürdig) genau zwei als Verlust gemeldet worden.
Wenn Pakete im Flur liegen: Vielleicht hat ja ein Nachbar unterschrieben und sie dann selber vor die betreffende Tür gelegt. Kommt oft vor und bleibt dann beim Boten hängen, obwohl der in der direkten Nachbarschaft abgeben darf. Dank der Möglichkeit der Nachverfolgung übrigens relativ leicht herauszufinden.
Ich will nicht die sicherlich vorkommenden Fehler einer weniger beschönigen; beim Gesamtaufkommen sind das aber die Ausnahmen.
Nochmal: Wen interessieren die Millionen korrekten Zustellungen? Die eine Karte, die erst nach 20 Jahren ankommt: Die macht den Knüller!
Der faule Arbeitslose oder der Sozialschmarotzer oder der verblödete Computernutzer - nette Schlagzeilen aber Einzelpersonen und nicht die Masse.