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Eines von vielen Zitaten, welches mich bewegt und berührt hat...

fakiauso / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Aus "Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud" von Christa Wolf

"Wenn gutwillige normale Menschen so in eine Klemme getrieben werden, daß sie, nach ihren eigenen Maßstäben, nichts mehr richtig machen können, dann ist die Gesellschaft krank, in der sie leben."

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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fakiauso The Wasp „Respekt! Vor diesen dicken Schwarten drücke ich mich immer wieder gern. Ich kenne bisher nur Rezensionen, der Zauberberg ...“
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Vor diesen dicken Schwarten drücke ich mich immer wieder gern.


Gerade nicht;-)

Vor den Klassikern habe ich mich lange gedrückt und irgendwann bin ich über die Schiene Umberto Eco und einiges Philosophisches dann auch an solche Schriftsteller geraten und habe das nicht bereut.

Viele dieser Werke haben eine beachtliche Tiefe - das Lesen solcher Bücher lässt sich tatsächlich als eine Art Eintauchen bezeichnen - und sind im Kontext doch bis heute aktuell, weil sich die Bedingungen bis auf die Fassaden kaum gewandelt haben, unter denen sie geschrieben wurden.

Sehr viel Respekt habe ich wie gesagt noch vor solchen Autoren wie Kafka, Nietzsche oder auch Adorno mit seiner eigenen Schreibweise. Hermann Hesse dagegen oder die Werke der Mann-Geschwister sind "beherrschbar".

"Stadt der Engel" ist ja eher Taschenbuchformat und hat mich in erster Linie deshalb so gepackt, weil es die Zeit der "Wende" mit beleuchtet und einen Blick auf den Weg der deutschen Staaten vom Teilen nach dem Krieg bis in die Nachwendezeit wirft und gleichzeitig eine Lebensbeichte von Christa Wolf ist.

Da klingt dann deren Schicksal nach, als sie als vermeintlicher "IM" geführt wurde, ohne je etwas unterschrieben zu haben und gleichzeitig als Dissident in der intellektuellen Szene lebte. Sie hat aber eben nie daran gedacht, das Land zu verlassen, sondern wollte es zum Positiven hin verändern.

Nach wie vor sehe ich auch dieses eine Jahr von 1989 bis zum Beitritt der DDR in die Alt-BRD als ein geschichtlich winziges Fenster wirklicher Freiheit, wo alles möglich war, wenig gelungen ist und soviel verschenkt wurde. Über die Umstände mag man weiter streiten, aber das war eine Zeit wirklicher Basisdemokratie und des Austauschs, der inzwischen längst wieder im westlichen "business as usual" eingemottet und vergessen gemacht wurde.

Und diejenigen haben leider meist nichts Gutes im Sinn, die auf dem Trittbrett dieser "Tradition" fahren und es als Vehikel ihrer eigenen Schweinereien missbrauchen. Von daher stellt sich wie damals die obige Frage und wie weit man bereit ist zu gehen oder ab wann der Punkt kommt, an dem man bricht oder zerbricht...

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