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Eher fahrlässig... Borlander
Andreas42 Olaf19 „Eine Sache verstehe ich überhaupt nicht: Wenn der Firefox...“
Optionen

Hi!

die FF-Anwender diesen ganzen Spielzeugladen voll Erweiterungen nicht einfach weg?

Weil die Möglichkeit den FF über Addons fast beliebig anpassen zu können, das wichtigste Kriterium ist, dass für den FF spricht.

Auch wenn man heute drüber streiten kann, der Grundgedanke hinter der Firefox-Entwicklung aus der Netscape-Browsersuite heraus war, einen Browser zu entwickeln, der sich auf die Grundlagen für das Web beschränkt. ("Schlank"/"Lean" hat man das mal genannt.) Dabei wurde die Erweiterbarkeit per Addons, gleich bewusst mit aufgenommen, soweit ich mich erinnern kann.

Klar haben wir heute eine etwas "quere" Situation: der FF ist nicht mehr so schlank, wie er mal war, weil man immer mehr Optionen als Basisfunktion eingestuft hat. Zudem wurde aus netzpolitischen Gründen die Unterstützung einzelner Audio/Video-Formate in den Browser integriert, damit sie gleich zum Standardumfang gehören.

Beim Chrome kamen dann noch einige Ergänzungen hinzu, die man aus Sicherheitsgründen eingeführt hat: Chrome kann PDF und Flash mit eigenen Mitteln anzeigen. Ursprünglich waren das klassische Addons. Die Faulheit der Anwender, hier für die aktuellen Vesionen zu sorgen hat zu dieser Maßnahme geführt.

Warum der schnelle Versionssprung bei Chrime die Anwender weniger stört (falls sie das überhaupt mitbekommen), als beim FF hat IMHO technische und psychologische Gründe.

Technisch einfach, weil der Chrome gleich darauf ausgelegt wurde, so zu funktionieren. Das hat einen Nachteil, über den sich kein Mensch aufregt: der Chrome muss für jeden User (unter Windows) einzeln installiert werden. Hat sich schon mal jemand gefragt warum? Der Grund ist einfach: er wird in das Anwenderverzeichnis installiert. Nur da kann er durch Updates komplett ohne Adminrechte gepflegt werden.

Damit sind wir dann gleich bei der psychologischen Komponente: als Windows-User muss man sich nicht verrenken, wenn das System sicher aufgesetzt wurde. Linux-User betrifft das nicht, weil da der FF typischerweise über die Paketverwaltung installiert und gepflegt wird.

Der nächste technische Punkt der dem FF zum Nachteil wird, ist dass er ursprünglich streng versionsbezogen entwickelt wurde. Daher kommt die Strenge oft aber eigentlich überflüssige Versionsprüfung der Addons. Als nur etwa alle 2 Jahre eine FF-Version erschienen ist, hatten die Entwickler der Addons viel Zeit die Kompatibilität "hochzusetzen". Wer die ersten Betas des FF genutzt hat, kann sich noch daran erinnern, dass am Anfang fast kein Addon funktionierte.
Chrome ist hier technisch im Vorteil, weil er gleich für fließende Updates konzipiert wurde. Man hat quasi das Prinzip des Rolling-Release einer Linux-Distributionen übernommen.

Mir war klar, dass das bei der Umstellung des FF auf schnelle Releasewechsel an der Stelle knallen würde. Inzwischen ist das behoben (Addons die zu FF4 kompatibel sind, werden generell als lauffähig betrachtet), aber wie man hier sehen kann, sitzt dieses Problem immer noch in den Köpfen der User (und der Nicht-User). Damit wäre das also auch ein psychologischer Dingens. Zwinkernd

Dabei war es ja nicht so, dass die Addon-Sache den User komplett im Stich gelassen hätte: sobald das Addon in der passenden neuen Version da war, hat der FF diese Version selbstständig installiert. (Vermutlich haben die Entwickler ursprünglich gedacht, dass diese Automatik reichen würde. Hat sie zumindest bei mir auch. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt gezielt nach einer neuen Addon-Version gesucht habe - wobei ich mich allerdings auch auf eine Handvoll Addons aus der offiziellen Addonbibliothek bei Mozilla beschränke.

Soweit so gut. Das die User sich trotzdem darüber ärgerten lag meiner Meinung nach, schlicht und ergreifend daran, dass sie es bemerkten: FF hat ja immer fröhlich hinausposaunt, was er macht und das etwas nicht geklappt hat (und beim Update am nächsten Tag dann, ging es mit den Meldungen fröhlich weiter).
Da kamen ja zahlreiche gut gelaunte Dialogfenster anmarschiert und wollten geklickt werden. Aus meiner Sichtweise (der des Entwicklers) ist das zwar eine sehr saubere und ehrliche Offenheit über das , was im Hintergrund passiert - aber es ist auch einfach nervend. Brüllend Damit hätten wir einen der größten psychologischen Bugs im FF angesprochen...

Mich hat das nach der Umstellung auf schnelle Releasewechsel beim FF alles nur sehr peripher tangiert. Ich hab halt geklickt und gewartet, dass die Updates reinkommen (was bei meiner - wie bereits gesagt - geringen Anzahl an Addons kein Problem war).
Vermutlich bin ich aber im Moment sowieso abgehärtet, da ich beruflich in einer echten Palastrevolution feststecke - und zwar zwischen allen Fronten: da wird eine terminalbasierte tastaturgesteuerteTextoberfläche durch eine mausgesteuerte Oberfläche abgelöst. Dagegen sind alle anderen realen und denkbaren Softwareumstellungprobleme völlig harmlos und nicht weiter der Rede wert. Unschuldig

Bis dann
Andreas

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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