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Mein erster Tag ohne Facebook!

saheinknabeinroesleinstehn / 65 Antworten / Flachansicht Nickles

Gestern hab ich mein Facebookkonto gelöscht. Trotz knapp 600 "Freunden" in meiner Liste hab ich irgendwie den Sinn nicht so richtig verstanden. Diskussionen auf RTL-Nachmittags-Niveau, Beleidigungen von Ausländern und völlig sinnfreies Onlinesein.
Also ich brauch den Kram definitiv nicht mehr und habe in letzter Zeit festgestellt dass ich mit der Einstellung nicht alleine bin.

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Och menno... fakiauso
shrek3 The Wasp „ Ohne auch nur ansatzweise im Stile eines FB-Anhängers parteiisch zu sein Seit...“
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Seit wann ist Meinung unparteiisch?

Es ist ein Unterschied, ob man sich zur persönlichen Meinungsbildung mit dem ausschließlichen Herausgreifen von 1-2 Negativ-Aspekten (bzw. dem Herausgreifen von 1-2 Positiv-Aspekten) begnügt oder nicht.

Betrachtungen sollten schon panoramischer angelegt sein - umso eher gelangt man zu einer vollständigeren und somit auch objektiveren Sicht auf die Dinge.

Auf der einen Seite die "FB-Nörgler", auf der anderen Seite der sich selbst überschätzende Laudator, der den vermeintlichen Nörglern die Facebook-Spaßgesellschaft erklärt.

Das weitaus meiste, was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe, sind auf 2 Aspekte verengte Äußerungen zu diesem Thema: Datenschutz und sinnlose Quatschdialoge in FB, die in Beleidigungen und körperlichen Auseinandersetzungen enden können.

Und nicht gerade wenige greifen diese beiden Argumente auf eine ähnliche Weise auf, wie seinerzeit die ältere Generation auf die ersten Langhaarigen reagierte.

Mir gefällt's, dass SirHenry hier eine ganz andere Möglichkeit der Nutzung aufgezeigt hat.
Und am Beispiel meines Sohnes und seiner ca. 40 Freunde (von denen er ca. 35 persönlich kennt) sehe ich, dass unter Seinesgleichen prinzipiell nichts anderes abläuft, wie zu meiner (und vermutlich auch deiner) Zeit.

Die Gefahr von Facebook besteht nicht in einzelnen Angriffen und Diffamierungen, so ärgerlich das für den einzelnen Betroffenen ist. Das Risiko von Sozialen-Netzwerk-Konzernen wie Facebook beginnt und steigt vor allem mit der Zunahme des Nutzerpools, weil darüber regionale und globale Verhaltensprofile angelegt werden können, die für jegliche politische und wirtschaftliche Zwecke ausgebeutet werden können.

Wir stehen sowieso erst in den Anfängen eines neuen Zeitalters der weltweiten Vernetzung.

Das kannst du genauso wenig aufhalten wie jeder andere von uns - im Gegenteil, wir haben sie sogar durch unsere Entscheidung, ins Internet zu gehen, mit vorangebracht .

Ich habe aber den Eindruck, dass du diese Entwicklung (wiederum?) vor allem nur unter einem einzigen Aspekt aus betrachtest:

Was werden die bösen Unternehmen und Regierungen dadurch für zusätzliche Einflussmöglichkeiten haben...

Als ob das digitale Ausgespäht-Werden eine Einbahnstraße wäre. :-(

Auch Geheimdienste, Unternehmen und Diktaturen können sich bei der Ausübung ihrer Schweinereien nicht mehr sicher sein, dass diese unentdeckt bleiben.

Ob die Mächtigen es wollen oder nicht - sie werden ebenfalls immer transparenter werden.

Und weil es so ist, werden mehr Menschen Gewissheit darüber kriegen, was so alles abgeht.

Überlassen wir es doch künftigen Generationen, wie deren Welt aussehen wird.

Unsere Maßstäbe stammen nämlich aus einer Zeit, als staatliche und wirtschaftliche Heimlichkeiten fast immer noch Heimlichkeiten bleiben konnten, was nur von einer recht kleinen und vergleichsweise klugen Minderheit durchschaut wurde.

Das wird so nicht mehr bleiben können und deshalb können wir auch nicht beurteilen, wo das alles enden wird.

Gruß
Shrek3
Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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