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Fetzen The Wasp „ Als nächstes testet Stiftung Warentest ein paar wenige Kameras und schon...“
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Naja, erstmal ist Warentest für mich nicht gerade die Nr 1 in Punkto Kameratests, genau so wenig wie für HiFi, oder Sportgeräte und Kraftfahrzeuge. Da gibt es Fachleute der jeweiligen Sparten, die das besser können, oder zumindest die Kriterien besser setzen. Ich will damit aber nicht in Abrede stellen, dass die zum Teil Recht haben, nur als absolut würde ich deren Verfahren jetzt nicht sehen.

Dank der regen Verwendung von Pressemodellen dürfte sich die Aussagekraft eines jeden Tests in weiteren Grenzen bewegen, denn es gibt durchaus Kameras (oder andere technische Geräte) die in Tests durchfallen, aber bei den Kunden positive Resonanz bekommen und umgekehrt.

Das mit den MPs siehst genau anders herum als ich. Zuerst gab es Kameras mit 640x480, dann mit 1024x 768, 1MP usw und zwar deswegen, weil die Kameras, mit denen man nicht einmal ein 10x15 Bild ausdrucken konnte, nicht sonderlich gefragt waren. Erst ab da begann sich der Markt wirklich zu bewegen und dann kamen die Forderungen nach Din A4, Poster, oder Ausschnittvergrößerungen. Was man heute für 100€ bekommt, das kostete vor 5-6 Jahren mindestens das 4fache, wenn nicht mehr und konnte weniger. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Kunden hochwertige Kameras nicht honorierten, sondern zum billigen Plastikgehäuse griffen, mit schlechterer Optik, weil sie sich so Geld sparen konnten. Die Kunden bestimmen immer noch selbst, ob sie Produkte kaufen, oder nicht und wenn die Leute sich individualisierbare Startbildschirme und lustige Auslösegeräusche mehr wünschen, als hochwertige und teure Optiken, dann wird das eben bedient, zumal die Gewinnspannen trotzdem höher sind, weil der Fertigungsaufwand massiv sinkt.

Später kamen die Japaner auf die Idee sich des guten Rufs der angeschlagenen deutschen Optikinustrie, wie Carl Zeiss und Schneider Kreuznach zu bedienen, in dem sie Linsen unter deren Namen in Lizenz fertigten. Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie einige Hersteller sich überhaupt noch auf dem Markt behaupten können. Jenoptik, Praktika und wie der Billigschrott noch heißen mag oder auch Olympus, die lieber mal in rauschfreie Sensoren investieren sollten, als in immer hübschere Gehäuse, die bis zu 10m wasserdicht sind. Sicher, Sex sells, aber am Ende möchte man doch ein gutes Foto dachte ich immer, nur kann Olympus anscheinend ordentlich davon leben.

Eine gute Kamera kostet erheblich mehr als 200€, eine ordentliche Knipse bekommst du vielleicht für das Geld, allerdings gehen die Definitionen was gut ist sicher erheblich auseinander. Richtig Schnappschuss tauglich sind kaum welche der heute angebotenen Modelle, dafür sind die Auslöseverzögerungen zu hoch. Es muss viel zu viel berechnet werden und das Lächeln im Gesicht muss erkannt werden und Pipapo. Ich weiß gerade nicht wie es momentan ist, aber die einzigen die sich diesen Orden an die Brust heften durften, waren Ricoh. Das war der einzige Hersteller, der konsequent auf kurze Verzögerungen gesetzt hat, allerdings in schluffigen Gehäusen.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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